Copilot+: Microsoft spaltet Windows in zwei Klassen
07.12.2025 - 00:19:12Microsoft verschärft den Kurs bei seinen Copilot+ PCs: Diese Woche rollt der Konzern exklusive KI-Features aus, die nur auf Geräten mit Neural Processing Unit (NPU) laufen. Nach einer Ankündigungswelle der letzten 72 Stunden präsentiert der Tech-Riese lokale KI-“Agenten” und erweiterte Hardware-Unterstützung – ein strategischer Schachzug, der die Plattform trotz schleppender Verkaufszahlen neu beleben soll.
Doch was bedeutet das für die Millionen Nutzer ohne Premium-Hardware? Die Antwort ist brisant: Windows 11 entwickelt sich faktisch zu zwei verschiedenen Betriebssystemen. Während Standard-Installationen weiterhin Basis-Updates erhalten, schalten NPU-Besitzer zunehmend Funktionen frei, die andere nie sehen werden.
Den wohl markantesten Schritt machte Microsoft am Freitag, 5. Dezember, mit der Ankündigung eines “Agenten in den Einstellungen”. Laut Windows-Insider-Update nutzt dieses Tool ein lokales Small Language Model (SLM), um Systemkonfigurationen komplett offline zu automatisieren.
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Nutzer können per natürlicher Sprache komplexe Einstellungen anpassen – von Display-Präferenzen über Maus-Sensitivität bis zu Sound-Konfigurationen. Der Clou: Anders als frühere Copilot-Versionen läuft das Feature direkt auf der NPU des Geräts, ohne Internetverbindung.
WinBuzzer identifizierte die zugrundeliegende Technologie als ‘Mu’-Modell, eine schlanke KI mit 330 Millionen Parametern, die speziell für latenzarme lokale Inferenz entwickelt wurde. Ein Wendepunkt: Die “Copilot+ Divide” wird zur Realität – Windows 11 existiert fortan in zwei Ausbaustufen mit fundamental unterschiedlichen Fähigkeiten.
Studio-Effekte für externe Kameras: Der Durchbruch für Desktop-Nutzer
Parallel zur System-KI beseitigt Microsoft eine langjährige Einschränkung: Ab dem Dezember-Update 2025 funktionieren “Windows Studio Effects” auch mit externen Peripheriegeräten. Das bestätigte Windows Central gestern.
Bisher waren die NPU-gestützten Verbesserungen – Hintergrund-Weichzeichnung, Blickkontakt-Korrektur und Auto-Framing – auf integrierte Kameras beschränkt. Nun profitieren auch kompatible USB-Webcams und Tablet-Rückkameras. Besonders für Desktop-Profis, die auf hochwertige externe Hardware setzen, war dies ein frustnierender Nachteil ihrer teuren Copilot+-Maschinen.
Zusätzlich erhält das “Click to Do”-Kontextmenü ein funktionales Facelift. Die neue Oberfläche ordnet Aktionen wie Kopieren, Speichern und Teilen horizontal an – analog zum Datei-Explorer. Wichtiger noch: Die Integration der “Mit Copilot teilen”-Option ermöglicht schnelle Analyse von Bildschirminhalten. Das Feature nutzt “Copilot Vision”, wodurch die KI aktive Fenster “sehen” und interpretieren kann. Engadget merkte jedoch am Freitag an, dass manche dieser Vision-Funktionen weiterhin Cloud-basiert arbeiten, um breitere Kompatibilität zu gewährleisten.
Verkaufsflaute zwingt zu Hybrid-Strategie
Der Vorstoß zu exklusiven NPU-Features kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Eine Analyse von Engadget vom 5. Dezember offenbarte: Microsofts “Copilot+ AI PC-Plan” kämpft mit Gegenwind. IDC-Daten zeigen, dass Copilot+-Systeme im ersten Quartal 2025 nur rund 2,3 Prozent aller verkauften Windows-Rechner ausmachten.
Microsofts Reaktion: eine Balancing-Strategie. Während Features wie der “Einstellungs-Agent” und “Studio-Effekte” exklusiv bleiben sollen, um Hardware-Upgrades zu erzwingen, rollt der Konzern gleichzeitig Cloud-basierte Tools für die breite Windows-11-Basis aus. Die neuen “Hey Copilot”-Sprachbefehle und bestimmte Vision-Features sind auch auf Nicht-NPU-Geräten via Cloud-Verarbeitung zugänglich.
Die Trennlinie wird dennoch schärfer. Wie PCWorld diese Woche berichtete, erhalten selbst simple Tools wie Notepad KI-Behandlungen – mit einem neuen “Streaming”-Feature, das KI-generierten Text Buchstabe für Buchstabe eintippt. Zunächst Copilot+-exklusiv, später für alle geplant.
16 GB RAM und 40 TOPS: Die neue Premium-Schwelle
Microsofts Spaltung von Windows 11 markiert einen Architektur-Wendepunkt im Personal Computing. Der Konzern hat 16 Gigabyte RAM und eine 40-TOPS-NPU (Billionen Operationen pro Sekunde) als neue Basis für sein Premium-Segment etabliert. Diese Hardware-Anforderung ist keine Zukunftssicherung mehr – sie wird zur Voraussetzung für praktische OS-Funktionen wie den lokalen Einstellungs-Agenten.
Branchenbeobachter halten diese “Bifurkation” für riskant, aber notwendig, um den Markt in Richtung Edge-AI zu bewegen. Durch Verlagerung der Verarbeitung von der Cloud zum Gerät (der “Edge”) senkt Microsoft Serverkosten und verbessert Privatsphäre sowie Latenz. Die Einführung des ‘Mu’-SLM liefert den Machbarkeitsnachweis für dieses dezentrale KI-Modell.
Ausblick: 55 Prozent AI-PCs bis 2026
Die Adoption von KI-Hardware dürfte beschleunigen, sobald diese Exklusiv-Features reifen. Das Forschungsinstitut Omdia prognostiziert: AI-PCs werden im dritten Quartal 2025 bereits 42,5 Prozent aller Systeme ausmachen, 2026 dann 55 Prozent aller Computer-Lieferungen.
Kurzfristig wird das “Dezember-2025-Sicherheitsupdate” (Patch Tuesday) nächste Woche diese Änderungen verfestigen. Spekulationen über “Windows 12” nehmen Fahrt auf: PCMag berichtete am Donnerstag, dass eine größere OS-Auffrischung in den nächsten Jahren die Integration lokaler KI vertiefen wird – womöglich wird NPU-Hardware zur harten Anforderung für die nächste Windows-Generation.
Bleibt die Frage: Wird Microsofts Zwei-Klassen-Strategie den Markt spalten oder die KI-Revolution beschleunigen?
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