Comerica Aktie: Übernahme umstritten

Ein Aktivistenfonds fordert Aktionäre auf, dem 10,9-Milliarden-Dollar-Verkauf an Fifth Third zu widersprechen. Die Kritik zielt auf den Preis und die Geschwindigkeit der Verhandlungen.

Comerica steht im Zentrum eines eskalierenden Streits um die geplante Übernahme durch Fifth Third Bancorp. Aktivist HoldCo Asset Management verschärfte am Montag seine Kampagne und fordert Aktionäre auf, dem 10,9‑Milliarden‑Dollar‑Deal zu widersprechen. Die entscheidende Abstimmung findet am 6. Januar 2026 statt — und die Frage bleibt: Liefen die Verhandlungen zu hastig?

Wichtige Fakten
– Kaufpreis: 10,9 Milliarden USD, Aktientausch.
– HoldCo‑Beteiligung: rund 1,6%.
– Aktionärsversammlung: 6. Januar 2026.
– Schlusskurs gestern: 87,71 USD (minus 0,52%).

Worum es geht

HoldCo veröffentlichte eine Präsentation, in der das All‑Stock‑Abkommen als unterbewertet kritisiert wird. Die Aktivisten bemängeln einen angeblich ungewöhnlich schnellen Verhandlungszeitraum von 17 Tagen und sehen mögliche Interessenkonflikte rund um CEO Curtis Farmer. Laut HoldCo fiel der vereinbarte Preis am unteren Ende von Fifth Thirds ursprünglich kommuniziertem Umtauschverhältnis. Außerdem habe eine weitere große Bank Interesse signalisiert, die in der Präsentation als “Financial Institution A” bezeichnet wird (Berichten zufolge Regions Financial).

Argumente der Aktivisten und Reaktionen

HoldCo behauptet, der Deal begünstige Fifth Third: Anders als bei jüngeren Großbankenfusionen liege hier keine Verzögerung durch greifbare Buchwertverwässerung oder eine etwa dreijährige Rückverdienphase vor. Die Aktivisten rechnen vor, Farmer könnte bei Vollzug des Zusammenschlusses über die nächsten zehn Jahre rund 140 Millionen USD erhalten — deutlich mehr, als bei einem Abgang nach einem möglichen Proxy Contest im April 2026. HoldCo weist außerdem darauf hin, dass ein Nein der Aktionäre den Vertrag nicht automatisch beendet; Fifth Third wäre verpflichtet, neu zu verhandeln und das Geschäft erneut vorzulegen.

Fifth Thirds CEO Tim Spence hatte auf einer Konferenz am 10. Dezember erklärt, er sei “überhaupt nicht besorgt” über die von HoldCo eingereichte Klage. Spence geht weiterhin von regulatorischen Zustimmungen “rund um das neue Jahr” und einem Abschluss im ersten Quartal 2026 aus. Comerica strebe Berichten zufolge einen Abschluss zum 2. Februar 2026 an.

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Zum Kontext: Die Aktie zeigte in den vergangenen zwölf Monaten Stärke und zog deutlich an; zudem senkte Comerica seine Prime‑Rate kürzlich auf 6,75% (wirksam ab 11. Dezember).

Ausblick und nächste Schritte

Der unmittelbare Fokus liegt auf der Aktionärsversammlung am 6. Januar 2026. Parallel sind regulatorische Genehmigungen der Office of the Comptroller of the Currency, des Federal Reserve Board und des Texas Department of Banking erforderlich. Die von HoldCo angestrengte Klage sowie die öffentliche Kampagne können Zeitpläne und Verhandlungspositionen beeinflussen. Analysten halten den Titel überwiegend auf “Hold”, was die Unsicherheit um Bewertung und Transaktionsausgang widerspiegelt.

Entscheidend sind nun das Abstimmungsergebnis am 6. Januar und die rechtlichen Schritte von HoldCo; je nach Ausgang könnten Fifth Third und Comerica den Deal neu verhandeln oder versuchen, die Transaktion wie geplant abzuschließen.

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