Circus Aktie: Stabilisierung am Tief

Die Aktie von Circus stabilisiert sich nach starkem Kursrutsch. Ein Großauftrag von Mercedes-Benz und eine abgeschlossene Kapitalerhöhung bilden die Basis für eine mögliche Trendwende.

Ein stark gefallener Kurs, eine frische Kapitalerhöhung und ein DAX-Konzern als neuer Kunde: Bei Circus prallen derzeit Risiko und Hoffnung direkt aufeinander. Während die Aktie auf Jahressicht deutlich im Minus liegt, setzen Management und Investoren sichtbar auf den nächsten Wachstumsschritt. Reicht die Kombination aus Mercedes-Deal und frischem Kapital, um den Boden im Kurs zu festigen?

Couragierter Einstieg knapp über dem Tief

Heute notiert die Aktie bei rund 12,25 Euro und damit nur knapp über dem 52‑Wochen‑Tief von 11,80 Euro, das erst gestern markiert wurde. Auf Monatssicht summiert sich der Rückgang auf rund 27 %, seit Jahresbeginn steht ein Minus von etwa 51 % zu Buche.

Trotz dieser schwachen Bilanz deutet die jüngste Kursstabilisierung darauf hin, dass sich um die Marke von 12 Euro eine Unterstützungszone ausbildet. Auslöser sind zwei konkrete Entwicklungen: ein prominenter Industriekunde und eine abgeschlossene Kapitalmaßnahme.

Mercedes-Benz bringt „Proof of Concept“

Besonders aufmerksam verfolgt der Markt den Einstieg von Mercedes-Benz als Kunden. Der Automobilkonzern will den KI‑gesteuerten Kochroboter „CA‑1“ in der Betriebsgastronomie einsetzen. Der Start ist für Sommer 2026 in der Kantine am Standort Sindelfingen geplant.

Diese Entscheidung wird als wichtiger Meilenstein für Circus gewertet. Das Unternehmen bewegt sich damit sichtbar aus der reinen Entwicklungsphase in Richtung kommerzieller Skalierung mit einem international bekannten Partner.

Für Aktionäre ist das vor allem aus zwei Gründen relevant:
– Ein globaler Industriekonzern bestätigt die Alltagstauglichkeit der Technologie.
– Die Kooperation kann als Signal an weitere potenzielle Großkunden interpretiert werden.

Damit erhält die bisher vor allem visionär erzählte Story um Robotik und Foodtech erstmals einen belastbaren industriellen Anker.

Kapitalerhöhung setzt klare Marke

Parallel hat Circus eine Kapitalerhöhung über knapp 30 Millionen Euro abgeschlossen. Insgesamt wurden 2,42 Millionen neue Aktien zu 12,20 Euro je Stück bei institutionellen Investoren platziert.

Diese Konditionen sind charttechnisch ein wesentlicher Bezugspunkt:
– Der aktuelle Kurs von 12,25 Euro liegt nur minimal über dem Platzierungspreis.
– Das Niveau um 12,20 Euro fungiert damit als kurzfristig zentrale Unterstützungszone.
– Die Mittel sind für die Serienproduktion des CA‑1 und die internationale Expansion vorgesehen.

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Operativ stärkt die Kapitalmaßnahme die Liquiditätsbasis für den Hochlauf des Geschäfts. Gleichzeitig begrenzt der Abschluss der Runde kurzfristig das Risiko weiterer Verwässerung.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

• Aktueller Kurs: 12,25 Euro
• 52‑Wochen‑Spanne: 11,80 Euro – 29,00 Euro
• Performance 30 Tage: ca. -26,7 %
• Performance seit Jahresanfang: ca. -51 %
• Kapitalerhöhung: 29,5 Mio. Euro zu 12,20 Euro je Aktie
• Strategischer Kunde: Mercedes-Benz, Start des CA‑1 in Sindelfingen ab Sommer 2026
• RSI (14 Tage): 35,2 (noch kein klarer Extrembereich)
• Volatilität (30 Tage, annualisiert): 53,8 %

Der Abstand von mehr als 20 % zu den gleitenden Durchschnitten der letzten 100 und 200 Tage zeigt, wie deutlich der Markt den Wert in den vergangenen Monaten nach unten angepasst hat.

Insiderkäufe als Vertrauenssignal

Zusätzliche Akzente setzen kleinere Insiderkäufe. In der Woche vom 8. bis 14. Dezember wurden Transaktionen im Volumen von 10.080 Euro (806 Aktien) gemeldet.

In Relation zur Marktkapitalisierung ist das zwar ein überschaubarer Betrag. Dennoch werden Käufe aus dem Unternehmensumfeld in Phasen starker Kursrückgänge häufig als Vertrauenssignal interpretiert – insbesondere, wenn sie in zeitlicher Nähe zu wichtigen operativen Weichenstellungen erfolgen.

Anspruchsvoller Ausgangspunkt für die Wende

Trotz der positiven Impulse bleibt das Gesamtbild herausfordernd. Circus schreibt mit einem Ergebnis je Aktie von -0,7333 Euro weiterhin Verluste, was für ein Unternehmen in der Skalierungsphase zwar nicht unüblich, aber klar risikobehaftet ist.

Die schwache Performance der vergangenen Monate unterstreicht, dass der Markt bis vor Kurzem vor allem die Risiken sah. Erst die Kombination aus Mercedes-Vertrag und Kapitalerhöhung hat den Verkaufsdruck spürbar gebremst.

Charttechnisch steht kurzfristig die Zone um 12,20 Euro im Fokus. Hält dieses Niveau, hätte die Aktie eine Basis, von der aus positive Meldungen – etwa weitere Großaufträge nach dem Vorbild Mercedes – den starken Rückgang des Jahres 2025 relativieren könnten. Gelingt es dem Management, die angekündigten Partnerschaften operativ sauber umzusetzen und den CA‑1 in Serie und in den Alltag zu bringen, hätte die aktuelle Bodenbildungsphase eine realistische Chance, sich in eine nachhaltigere Trendwende zu verwandeln.

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