Circle Aktie: Paradox des Erfolgs

Circle meldet verdreifachten Gewinn und starkes USDC-Wachstum, doch Aktie verliert trotz positiver Fundamentaldaten deutlich. Analysten sehen gestiegene Kosten als Belastung.

Wie kann ein Unternehmen Rekordzahlen melden und trotzdem im freien Fall abstürzen? Genau dieses Rätsel stellt sich Investoren der Circle Aktie, die trotz beeindruckender Quartalszahlen einen dramatischen Abwärtstrend durchlebt. Während die Fundamentaldaten eigentlich Jubel auslösen müssten, reagiert der Markt mit heftigen Verkäufen – eine Situation, die Anleger verunsichert.

Das fundamentale Paradoxon

Circle präsentierte kürzlich Zahlen, die eigentlich jeden Aktionär begeistern müssten: Der Umsatz und die Reserve-Einnahmen schnellten im dritten Quartal auf 740 Millionen Dollar – ein Plus von 66 Prozent im Jahresvergleich. Noch beeindruckender fiel der Nettogewinn aus, der sich auf 214 Millionen Dollar verdreifachte. Getrieben wurde dieses Wachstum von einem massiven Anstieg der USDC-Zirkulation um 108 Prozent auf 73,7 Milliarden Dollar. Das Kerngeschäft des Unternehmens läuft also auf Hochtouren.

Wenn gute Nachrichten nicht reichen

Doch trotz dieser positiven Nachrichten erlebte die Circle Aktie erheblichen Verkaufsdruck. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen brach der Kurs zeitweise um mehr als 10 Prozent ein. Analysten machen hierfür mehrere Faktoren verantwortlich: Die erhöhte Prognose für die Betriebsausgaben 2025 auf 495 bis 510 Millionen Dollar sorgte für Stirnrunzeln. Zusätzlich nährten Anpassungen der Bruttomargen-Prognose für das Gesamtjahr Sorgen vor einem schwächeren vierten Quartal.

Technisches Damoklesschwert

Aus charttechnischer Sicht bleibt die Situation angespannt. Ein entscheidender Widerstand bei 96,28 Dollar blockiert derzeit jeden Aufwärtstrend, während die Unterstützung bei 64,22 Dollar als letzte Bastion gegen weitere Verluste gilt. Zusätzlichen Druck brachte das Auslaufen der IPO-Sperrfrist am 14. November, das weiteren Verkaufsdruck entfesselte.

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Die entscheidende Frage bleibt: Kann Circle das Paradox auflösen und die positive operative Performance endlich in Kursgewinne ummünzen? Oder bleiben die Anleger weiterhin skeptisch angesichts steigender Kosten und angepasster Prognosen?

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