CarMax Aktie: Sammelklage und CEO-Rauswurf!

Der Gebrauchtwagenhändler CarMax kämpft mit Sammelklagen, einem überraschenden Führungswechsel und einem dramatischen Einbruch bei Umsatz und Gewinn. Die Aktie befindet sich im freien Fall.

Die CarMax-Aktie steht massiv unter Druck. Nach einem Kurseinbruch von 20 Prozent im September folgte im November ein weiterer Absturz um 24 Prozent. Nun ziehen Anwaltskanzleien mit Sammelklagen gegen den Gebrauchtwagenhändler vor Gericht. Was ist da los?

Investoren klagen wegen Täuschung

Gleich mehrere renommierte Anwaltskanzleien haben Sammelklagen gegen CarMax eingereicht. Der Vorwurf: Das Management habe die Wachstumsaussichten des Unternehmens bewusst geschönt. Die Kläger argumentieren, dass die starken Verkaufszahlen im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 lediglich auf Vorzieheffekte zurückzuführen waren – Kunden kauften Fahrzeuge, bevor angekündigte US-Zölle in Kraft traten.

Die Frist für Anleger, die zwischen dem 20. Juni und 24. September 2025 Verluste erlitten haben, läuft am 2. Januar 2026 ab. Die Klagen richten sich gegen das Unternehmen und mehrere Top-Manager wegen Verstoßes gegen Bundeswertpapiergesetze.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache

Am 25. September 2025 präsentierte CarMax die Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 – und die waren verheerend. Die Gewinne der hauseigenen Finanzsparte CarMax Auto Finance brachen um 11,2 Prozent ein. Grund waren dramatisch gestiegene Kreditausfälle: Die Rückstellungen für notleidende Kredite stiegen auf 142,2 Millionen Dollar, verglichen mit nur 112,6 Millionen im Vorjahresquartal.

Besonders brisant: 71,3 Millionen Dollar dieser Rückstellungen entfielen auf eine Neubewertung bereits bestehender Kredite. Die Jahrgänge 2022 und 2023 entwickeln sich deutlich schlechter als erwartet. Die Aktie stürzte daraufhin von 57,05 Dollar auf 45,60 Dollar ab.

Führungswechsel in der Krise

Am 6. November 2025 verkündete CarMax dann den überraschenden Abgang von CEO Bill Nash. David McCreight übernahm als Interims-Chef, Tom Folliard kehrte als Interims-Aufsichtsratsvorsitzender zurück. Folliards Worte ließen keinen Zweifel an der Lage: “Die jüngsten Ergebnisse sind inakzeptabel und spiegeln nicht das Potenzial des Unternehmens wider.”

Die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal verheißen nichts Gutes. Das Management sucht nun nach einem neuen CEO, der Vertrieb ankurbeln, die Marke stärken und die Abläufe optimieren kann.

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Dramatischer Abschwung im dritten Quartal

Die am 18. Dezember 2025 vorgelegten Q3-Zahlen bestätigten die düsteren Erwartungen. Der Gesamtumsatz sank um 6,9 Prozent auf 5,79 Milliarden Dollar. Bei vergleichbaren Filialen brachen die Verkäufe um 9,0 Prozent ein. Der Bruttogewinn fiel um 12,9 Prozent auf 590 Millionen Dollar.

Der Gewinn je Aktie halbierte sich nahezu – von 0,81 Dollar im Vorjahr auf nur noch 0,43 Dollar. Zwar lag dieser Wert über der Analystenschätzung von 0,37 Dollar, doch die Börse reagierte ernüchtert: Die Aktie verlor im vorbörslichen Handel weitere 6 Prozent und rutschte auf 38,60 Dollar.

Wird die Strategie den Absturz stoppen?

CarMax versucht nun gegenzusteuern. Das Unternehmen will die Margen im vierten Quartal senken, um preislich wettbewerbsfähiger zu werden. Gleichzeitig erhöht das Management die Marketingausgaben, um mehr Kunden zu gewinnen. 81 Prozent aller Verkäufe werden bereits digital unterstützt – hier sieht die neue Führung weiteres Potenzial.

Ein Lichtblick bleibt die Finanzsparte: Im dritten Quartal steigerte CarMax Auto Finance den Gewinn um 9,3 Prozent auf 174,7 Millionen Dollar. Mit dem ersten Verkauf von Restansprüchen aus einem Non-Prime-ABS-Geschäft erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 27 Millionen Dollar plus 5 Millionen Dollar an Servicegebühren.

Ob diese Maßnahmen ausreichen, um das angeschlagene Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten. Der Titel steht aktuell bei nur noch 38,60 Dollar – ein dramatischer Absturz für einen einstigen Branchenprimus.

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