BSI warnt vor unsicheren E-Mail-Apps für Android
19.12.2025 - 03:42:12Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt Millionen Nutzer vor beliebten E-Mail-Apps. In einer großen Vergleichsstudie schnitten viele Anwendungen bei Datenschutz und Verschlüsselung schlecht ab. Gleichzeitig mahnt die Behörde zur sofortigen Aktualisierung von Android.
Die Cyber-Sicherheitsexperten untersuchten zwölf kostenlose E-Mail-Clients für Android. Ihr Urteil: Während die Transportverschlüsselung mittlerweile Standard ist, klaffen bei der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) und der Speicherung von Zugangsdaten teils gravierende Lücken. Besonders Apps, die mit „smarten“ Funktionen werben, fallen durch.
Im Fokus der Kritik stehen sogenannte Wrapper-Apps. Sie leiten E-Mails über eigene Drittserver und speichern Daten oft unverschlüsselt in die Cloud. Das ermöglicht zwar Funktionen wie „Snooze“ oder „Smart Reply“, öffnet aber Tür und Tor für Datenlecks.
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Zu den Verlierern der Untersuchung zählen laut BSI:
* BlueMail
* Spark Mail
* Mailbird
Als sichere Alternativen empfiehlt die Behörde Apps, die offene Standards wie S/MIME oder OpenPGP nativ unterstützen. Dazu gehören:
* Thunderbird (bzw. dessen mobile Portierung)
* eM Client
* KMail
* Betterbird
„Wer sensible Daten austauschen möchte, muss auf offene Standards setzen“, erklärt eine BSI-Sprecherin. Nur so sei eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung garantiert, bei der Nachrichten wirklich nur Sender und Empfänger lesen können.
Parallel zur App-Warnung schlägt das BSI auch beim Betriebssystem Alarm. Zwei kritische Schwachstellen in Android-Versionen 13 bis 16 werden derzeit aktiv ausgenutzt. Angreifer könnten so Schadcode aus der Ferne einschleusen, etwa über manipulierte E-Mails.
„Das Zusammenspiel aus einer unsicheren E-Mail-App und einem nicht gepatchten Android-System ist ein offenes Tor für Identitätsdiebstahl“, warnt das BSI. Die Gefahr sei in der Vorweihnachtszeit besonders hoch, da das E-Mail-Aufkommen durch Bestellbestätigungen stark ansteige.
Ein weiteres Risiko: die „Cloud-Falle“. Viele Nutzer geben ihre Zugangsdaten in Apps ein, ohne zu wissen, dass diese auf Servern des App-Entwicklers landen. Das BSI fordert hier mehr Transparenz und rät zur Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
Was Nutzer jetzt tun müssen
Die BSI-Empfehlungen leiten sich aus aktualisierten Technischen Richtlinien (TR-03108 und TR-03182) ab. Sie definieren Standards für sicheren E-Mail-Transport und Authentifizierung. Für Android-Nutzer ergeben sich drei klare Handlungsaufforderungen:
- App prüfen: Nutzer kritischer Apps wie BlueMail oder Spark sollten einen Wechsel zu empfohlenen Alternativen erwägen.
- System updaten: Unter „Einstellungen -> System -> Softwareupdate“ sollte das Sicherheits-Patch-Level idealerweise Dezember 2025 anzeigen.
- Verschlüsselung aktivieren: Das BSI rät, sich mit PGP-Keys oder S/MIME-Zertifikaten vertraut zu machen. Das sei die einzige Antwort auf immer raffiniertere Phishing-Angriffe.
Die Zeiten, in denen man bedenkenlos jede Mail-App aus dem Play Store laden konnte, sind laut BSI vorbei. Sicherheit erfordere heute aktive Entscheidungen.
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