Brent Crude: Leichter Druck

Der Ölpreis fällt aufgrund von Rekordlagerbeständen und schwachen technischen Signalen. Analysten erwarten weitere Tests wichtiger Unterstützungsniveaus.

Brent Crude handelt heute leicht unter Druck und notierte um 8:00 Uhr UTC bei 61,12 USD pro Barrel, ein Rückgang von 0,26 % gegenüber gestern. Ursache sind vor allem weiter bestehende Erwartungen an ein globales Angebotsüberhang. Im Artikel folgen die wichtigsten Treiber, technische Marken und ein konkreter Ausblick.

• Kurs (heute, 8:00 UTC): 61,12 USD/Barrel (Tagesreichweite: 60,81–61,86 USD)
• Volumen: 246.059 Kontrakte (futures)
• Implied Volatility (BNO): 30,58 %
• Nächster wichtiger Termin: EIA-Rohölbericht in der kommenden Woche

Treiber der Bewegung

Die Internationale Energieagentur (IEA) bestätigt erneut ihre Prognose für einen Rekordüberschuss an Angebot und meldet weltweit steigende Lagerbestände auf ein Vierjahreshoch. OPEC sieht das Marktgleichgewicht hingegen 2026 ausgeglichener, kann die negativen Erwartungen aber nicht vollständig ausräumen. Zusätzlich warnte Trafigura vor einem möglichen “Super-Glut” im kommenden Jahr, was den Abwärtsdruck verstärkt. Daten vom 10. Dezember zeigten, dass die US-Rohöllager in der Woche bis 5. Dezember nur um 1,8 Mio. Barrel fielen — weniger als erwartet — und Russlands höhere Fördermengen im November verschärfen die Angebotslage weiter.

Technische Lage

Der aktuelle Kurs liegt klar unter den wichtigen gleitenden Durchschnitten: 50‑Tage bei 63,11 USD, 100‑Tage bei 64,71 USD und 200‑Tage nahe 65,09–66,80 USD (für den Feb‑’26‑Kontrakt). Kurzfristig testet der Markt Unterstützung im Bereich 60,50–61,00 USD; eine Unterschreitung des Oktober‑Supports bei 60,10 USD könnte Ziele bei 58,40 USD und 55,00 USD aktivieren. Widerstand besteht kurzfristig bei etwa 65,60 USD. Momentum‑Indikatoren zeigen Schwäche: 14‑Tage‑RSI bei 45,5 (neutral bis leicht bärisch), MACD (12,26) bei −0,14. Charttechnisch werden eine abwärtsgerichtete Trendlinie und ein sogenanntes Bearish‑Wolfewave genannt. Das Open Interest sinkt, was auf Positionsschließungen und eine Abschwächung des Trends hindeutet.

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Ausblick

Options- und ETF‑Daten signalisieren derzeit eine bärische Tendenz: Put/Call‑Premium für Feb‑’26‑Kontrakte bei 4,61, Put/Call‑Volumen für den BNO‑ETF bei 1,67. Ein starker US‑Dollar und die zuletzt schwächeren Aktienmärkte dämpfen zusätzlich die Nachfrageperspektive. Sollte die Sorge um Überangebot und die Dollar‑Stärke anhalten, ist in der nächsten Sitzung mit Tests der genannten Unterstützungen zu rechnen. Relevante Wegweiser sind neue globale Angebotsschätzungen, geopolitische Entwicklungen und vor allem der EIA‑Rohölbericht in der kommenden Woche.

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