Boeing Aktie: Ehrgeizige Pläne

Boeing plant eine deutliche Steigerung der 737 MAX-Fertigung auf 63 Jets monatlich bis 2028 und sichert sich parallel große Verteidigungsaufträge. Analysten sehen Potenzial, doch Investoren zeigen sich uneins.

Boeing arbeitet an einer drastischen Produktionssteigerung für sein Erfolgsmodell 737 MAX – und sichert sich parallel Milliarden-Aufträge aus dem Verteidigungsgeschäft. Doch die ambitionierten Ziele werfen Fragen auf: Kann der Konzern die Fertigung tatsächlich in dieser Geschwindigkeit hochfahren?

63 Jets pro Monat bis 2028

Laut aktuellen Branchenberichten vom 17. Dezember prüft Boeing intern eine Produktionsrate von 63 Maschinen des Typs 737 MAX pro Monat bis zum Jahr 2028. Aktuell liegt die stabile Fertigung bei rund 38 Jets monatlich, die Luftfahrtbehörde FAA limitiert die Produktion derzeit auf maximal 42 Flugzeuge.

Hintergrund der Pläne ist der massive Auftragsbestand: Ende November umfasste das Orderbuch 4.774 MAX-Maschinen. Bei einer Rate von 63 Jets pro Monat entspricht das einer Auslastung von etwa 6,3 Jahren. Die Umsetzung hängt jedoch entscheidend von einer reibungslosen Lieferkette ab – eine Herausforderung, die Boeing in der Vergangenheit nicht immer gemeistert hat.

Parallel dazu macht die Zulassung der größeren MAX-Variante Fortschritte: Am 17. Dezember startete die FAA die Prüfung neuer Crew-Warnsysteme und Anstellwinkel-Sensoren für die 737-10, den größten Typ der MAX-Familie.

Verteidigungsgeschäft bringt Milliarden

Neben den zivilen Flugzeugen sichert sich Boeing lukrative Verträge im Militärbereich. Die US-Marine vergab einen Auftrag über 930,77 Millionen Dollar zur Lebensdauerverlängerung der F/A-18 Super Hornet-Flotte bis November 2028.

Zusätzlich kauft die US Air Force zwei Boeing 747-8i von Lufthansa für 400 Millionen Dollar. Die Maschinen sollen das verzögerte VC-25B-Programm – die neue “Air Force One” – unterstützen und als Trainingsplattformen dienen. Die erste Auslieferung ist für Anfang 2026 geplant.

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Auch technologisch gibt es Fortschritte: Die Boeing-Tochter Wisk Aero absolvierte am 16. Dezember erfolgreich den Erstflug ihres autonomen Lufttaxis der Generation 6.

Gemischte Signale von Investoren

Bei institutionellen Anlegern zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Oak Thistle LLC reduzierte seine Position im dritten Quartal 2025 um 37,8 Prozent, Corient Private Wealth LLC verringerte seine Beteiligung im zweiten Quartal um 13,6 Prozent.

Die Insider-Transaktionen fallen unterschiedlich aus: Während Vizepräsidentin Uma Amuluru 1.366 Aktien zu rund 197,66 Dollar verkaufte, erwarb Senior Vice President Dana Deasy 554 Anteile zu 178,88 Dollar.

Analysten sehen im Schnitt ein Kursziel von 232,96 Dollar – das läge deutlich über dem aktuellen Niveau von rund 206 Dollar. Ob Boeing die ehrgeizigen Produktionsziele erreicht, dürfte für die weitere Kursentwicklung entscheidend sein.

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