Betrüger, Weihnachten

Betrüger nutzen Weihnachten für perfide Bank-Anrufe

25.12.2025 - 15:53:12

Kriminelle nutzen Feiertage für eine aggressive Phishing-Kampagne per WhatsApp und Telefon, um an Push-TANs zu gelangen. Experten warnen vor der ausgeklügelten Doppel-Masche.

Am ersten Weihnachtsfeiertag rollt eine massive Betrugswelle über Deutschland und Österreich. Kriminelle locken Verbraucher mit einer ausgeklügelten Kombination aus WhatsApp-Nachrichten und gefälschten Bank-Anrufen in die Falle. Experten warnen vor einer der aggressivsten Phishing-Kampagnen der letzten Jahre.

So funktioniert der „Doppelschlag“ der Betrüger

Zuerst kommt eine alarmierende Nachricht per WhatsApp oder SMS, scheinbar von der Hausbank oder PayPal. Sie warnt vor einer verdächtigen Transaktion, oft über 899 Euro bei einem großen Händler. Der Nutzer soll mit „NEIN“ antworten.

Kurz darauf klingelt das Telefon. Dank Call-ID Spoofing erscheint die offizielle Banknummer im Display. Ein professionell klingender „Sicherheitsmitarbeiter“ meldet sich. Er baut extremen Zeitdruck auf und behauptet, das Konto müsse sofort gesperrt werden. Viele Opfer sind an Feiertagen dankbar für den vermeintlichen Service-Anruf – echte Banken sind schwer erreichbar.

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Das eigentliche Ziel: Ihre Push-TAN

Im Gespräch geht es nicht mehr nur um Passwörter. Die Betrüger wollen die direkte Freigabe von Transaktionen. Sie fordern das Opfer auf, eine Push-TAN in der Banking-App zu bestätigen oder einen SMS-Code vorzulesen.

Der perfide Trick: Der Anrufer behauptet, diese Freigabe diene der „Stornierung“ oder „Geräteverifizierung“. In Wahrheit löst das Opfer in diesem Moment eine Überweisung auf ein Betrügerkonto aus oder registriert das Smartphone der Kriminellen für das Online-Banking.

Warum die Masche an Weihnachten so gut funktioniert

Das Timing ist perfekt gewählt. Mehrere Faktoren spielen den Kriminellen in die Hände:
* Viele Transaktionen: Kurz vor dem Fest tätigen viele Menschen Online-Bestellungen. Eine Warnung wirkt da plausibel.
* Emotionale Lage: Niemand will an den Feiertagen finanzielle Probleme. Die Angst vor einer Kontosperrung ist groß.
* Geschlossene Banken: Die eingeschränkte Erreichbarkeit macht den angeblichen „Notfall-Anruf“ glaubwürdiger.

Laut Verbraucherzentralen ist die Erfolgsquote dieser Anrufe an Feiertagen deutlich höher.

Vom Enkeltrick zum KI-gestützten Betrug

Sicherheitsexperten sehen eine Verschmelzung des klassischen „Enkeltricks“ mit modernem Cyber-Phishing. Besorgniserregend ist der zunehmende Einsatz von KI-Stimmgeneratoren. Betrüger nutzen geklonte Stimmen oder Übersetzungssoftware, um noch vertrauenswürdiger zu klingen.

Die Banken betonen eine einfache Regel: Kein echter Bankmitarbeiter wird Sie jemals am Telefon oder per WhatsApp nach einer PIN, TAN oder Transaktionsfreigabe fragen. Diese Regel gilt immer – besonders an Feiertagen.

Das können Sie jetzt tun

Die Betrugswelle wird voraussichtlich bis in den Jahreswechsel anhalten. Bleiben Sie wachsam.

Bei einem verdächtigen Anruf:
* Legen Sie sofort auf, wenn nach Daten oder Freigaben gefragt wird.
* Klicken Sie nie auf Links in verdächtigen WhatsApp-Nachrichten.
* Rufen Sie Ihre Bank nur unter der Nummer von Ihrer Bankkarte zurück – nie über die Rückruffunktion.
* Bei Datenpreisgabe: Wählen Sie umgehend den Sperr-Notruf 116 116.

Der Komfort des digitalen Bankings verlangt eine gesunde Portion Misstrauen – besonders, wenn das Telefon an einem Feiertag klingelt.

@ boerse-global.de