Ergebnisse, Produktion/Absatz

Beim Chemiekonzern Evonik DE000EVNK013 geht es nach fast zwei schwierigen Jahren wieder aufwärts.

16.04.2024 - 12:18:12

Evonik erholt sich zum Jahresstart

Nach sieben rückläufigen Quartalen habe der Absatz im ersten Jahresviertel erstmals wieder über dem Vorjahresniveau gelegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der operative Konzerngewinn zog noch deutlicher an, als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Der Aktienkurs legte nach den Neuigkeiten zu.

So erholte sich die Nachfrage nach chemischen Zusatzstoffen, etwa für Materialien für die Bau- und Autoindustrie. Das ebenfalls wichtige Geschäft mit dem Tierfuttereiweiß Methionin profitierte außer von einer höheren Nachfrage auch von einem Sparprogramm.

Der Geschäftsbereich Bereich Smart Materials verzeichnete laut Evonik hingegen noch keine spürbare Verbesserung in den meisten Endmärkten im Vergleich zum Jahresende 2023. In diesem Geschäft produziert der Konzern neuartige Materialien etwa für die Elektromobilität, Desinfektionsmittel und Beschleuniger für chemische Prozesse.

Zudem startete die Sparte Performance Materials zwar schwächer ins Jahr, habe dann aber im Geschäft mit Oxo-Alkohol und Weichmachern für Kunststoffe von Störungen der globalen Lieferketten profitiert.

In Summe steigerte Evonik sein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich um fast 28 Prozent auf rund 522 Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel 450 Millionen Euro auf dem Zettel gehabt.

Zur Absatzsteigerung habe neben einer leichten Belebung der Endkundennachfrage auch das Auffüllen der niedrigen Lagerbestände aufseiten der Kunden beigetragen, hieß es weiter. Kunden von Chemieunternehmen hatten nach dem Ende der Corona-Pandemie auf hohen Lagerbeständen gesessen, da sie wegen Lieferengpässen während der Pandemie lieber zu viel als zu wenig bestellt hatten.

Allerdings blieb die erhoffte Belebung der Wirtschaft nach der Pandemie aus. So litt und leidet vor allem China unter einer schweren Immobilienkrise. Gerade die Baubranche ist ein wichtiger Abnehmer chemischer Produkte, die in Farben, Bodenbelegen, Dämmstoffen, Betonzusätzen und vielen mehr verwendet werden.

Der Umsatz von Evonik fiel trotz der verbesserten Nachfrage im ersten Quartal im Jahresvergleich dennoch um gut 5 Prozent auf knapp 3,8 Milliarden Euro. Das lag aber an niedrigeren Rohstoffkosten. Diese führen wegen entsprechender Vertragsklauseln zu niedrigeren Verkaufspreisen.

Für das Gesamtjahr erwartet die Evonik-Spitze unverändert einen Umsatz zwischen 15 und 17 Milliarden Euro und einen bereinigten operativen Gewinn zwischen 1,7 und 2,0 Milliarden Euro. Dass die Jahresziele trotz des Gewinnanstiegs in den ersten drei Monaten unverändert blieb, erklärte Analyst Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Reaktion mit einem weiter schwierigen und unsicheren Marktumfeld.

Die endgültigen Resultate und mehr Details zum Ausblick wird es am 8. Mai geben. Dann veröffentlicht der Konzern seinen Bericht zum ersten Quartal.

An der Börse kamen die vorläufigen Resultate gut an. Die Evonik-Aktien drehten in einem schwachen Gesamtmarkt ins Plus und notierten am späten Vormittag 0,7 Prozent höher bei 19,10 Euro. Gleichwohl hatten Anleger bereits zuletzt auf eine Geschäftsbelebung gesetzt: Mitte März hatte der Aktienkurs Fahrt aufgenommen. Seither ging es für ihn um rund 12 Prozent nach oben.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Amazon mit deutlichem Umsatzanstieg - Aktie legt zu Das Handelsgeschäft und Cloud-Dienste haben Amazon US0231351067 im vergangenen Quartal ein kräftiges Umsatzplus beschert. (Boerse, 30.04.2024 - 22:31) weiterlesen...

Verkaufs-Krimi bei Paramount eskaliert mit Chefwechsel LOS ANGELES - Von Paramount kamen fesselnde Blockbuster wie "Der Pate" - jetzt sorgt der Hollywood-Konzern mit einem Verkaufs-Krimi selbst für Drama. (Boerse, 30.04.2024 - 16:43) weiterlesen...

KORREKTUR/ROUNDUP 2: Lufthansa geht wegen Streikkosten auf Sparkurs (Berichtigt wird im ersten Absatz, zweiter Satz, die Aussage zu den Neueinstellungen: Es sollen in der Verwaltung der Kernmarke Lufthansa lediglich weniger rpt weniger neue Mitarbeiter eingestellt werden als zunächst geplant.)FRANKFURT - Die Lufthansa DE0008232125 geht nach den teuren Streiks zu Jahresbeginn auf Sparkurs. (Boerse, 30.04.2024 - 15:20) weiterlesen...

KWS Saat erhöht Prognose - Aktie zieht an KWS Saat DE0007074007 traut sich nach neun Monaten im laufenden Geschäftsjahr mehr zu. (Boerse, 30.04.2024 - 15:13) weiterlesen...

Fielmann erwartet steigende Umsätze - Konsumstimmung noch verhalten Die Optikerkette Fielmann DE0005772206 erwartet im laufenden Jahr ein fortgesetztes Wachstum. (Boerse, 30.04.2024 - 15:04) weiterlesen...

Modellwechsel bremsen Opel-Mutter Stellantis - Aktie unter Druck Der Autobauer Stellantis NL00150001Q9 hat zum Jahresstart weniger Fahrzeuge verkauft. (Boerse, 30.04.2024 - 14:39) weiterlesen...