Bau-Turbo trifft auf Mieterschutz: Wohnungspolitik nimmt Fahrt auf
18.12.2025 - 17:20:12Die neue Bundesregierung setzt gleichzeitig auf Baubeschleunigung und soziale Absicherung. Während der kürzlich beschlossene „Bau-Turbo“ greifen soll, verlängert Bayern überraschend den Umwandlungsschutz für Mietwohnungen. Diese Doppelstrategie definiert den aktuellen wohnungspolitischen Kurs.
Nur zwei Monate nach der Verabschiedung des umstrittenen Gesetzes zeigt sich, wie der Spagat gelingen soll. In Berlin laufen die beschleunigten Genehmigungsverfahren an. Parallel beschloss das bayerische Kabinett diese Woche, das Umwandlungsverbot in angespannten Märkten fortzuführen. Die Botschaft ist klar: Neubau fördern, aber den Bestand schützen.
Das Kernstück der Agenda ist der neue Paragraf 246e im Baugesetzbuch. Bauministerin Verena Hubertz (SPD) nennt ihn ein „mutiges Instrument“. Die Reform hat weitreichende Folgen für Kommunen und Bauherren.
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe begrüßte den Schritt als überfällig. Gleichzeitig warnte er vor den hohen Finanzierungskosten. Die Opposition fürchtet hingegen unkontrollierte Zersiedelung und schwächere Umweltstandards.
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Bayerns Signal: Umwandlungsschutz wird verlängert
Dass der Neubau nicht auf Kosten der Mieter gehen soll, unterstrich Bayern mit einer überraschenden Entscheidung. Das konservativ regierte Land verlängerte den Umwandlungsschutz in angespannten Wohnungsmärkten. Die Regelung verhindert, dass Mietwohnungen einfach in Eigentum umgewandelt und verkauft werden.
„Wir führen den Schutz mit Augenmaß fort – nicht mit der Gießkanne“, sagte Bauminister Christian Bernreiter (CSU). Für Mieter in Ballungszentnen wie München bietet das eine wichtige Atempause. Politisch ist der Schritt brisant: Er stützt indirekt den Kurs der Bundes-SPD für mehr Mieterschutz.
Marktdaten geben Anlass für vorsichtigen Optimismus
Nach einem historischen Tiefpunkt im Wohnungsbau 2024 deuten Prognosen auf eine Stabilisierung hin. Die „Eiszeit“ scheint vorbei, auch im Nachbarland Österreich. Dort prognostizieren Analysten für 2025 leichte Preisanstiege.
Die Gründe sind ähnlich: Die Finanzierungskonditionen stabilisieren sich auf einem neuen Niveau. Die Baukosten steigen nicht mehr so sprunghaft. Experten sehen einen Nachfragezuwachs von über acht Prozent für zentrale Lagen. Investoren kehren langsam in den Markt zurück – ermutigt durch klare Gesetze wie den Bau-Turbo.
Die große Bewährungsprobe steht 2026 an
Die politischen Weichen sind gestellt. Die eigentliche Herausforderung beginnt jetzt in der Praxis. Wird die dreimonatige Genehmigungsfiktion halten oder zu einer Klageflut führen? Schaffen es die überlasteten Bauämter, mit dem Tempo Schritt zu halten?
Die soziale Frage bleibt ebenfalls ungelöst. Der Turbo ermöglicht schnelleres Bauen, garantiert aber keine bezahlbaren Preise. Ministerin Hubertz muss verhindern, dass nur teurer Wohnraum entsteht. Mietpreisbremse und Umwandlungsverbot sind wichtige Schutzschilde. Sie lösen jedoch nicht das strukturelle Problem des fehlenden Sozialwohnungsbaus.
Für die Branche bietet der Jahreswechsel dennoch die größte Planungssicherheit seit Jahren. Die Rahmenbedingungen sind bis 2030 festgezurrt. Nun liegt es an ihr, den Turbo auch tatsächlich zu zünden.
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