Barrierefreiheit: KI wird zur kognitiven Prothese
28.12.2025 - 07:52:12Neue KI-Assistenten von Microsoft, Google und Apple adressieren kognitive Barrieren wie ADHS und Konzentrationsschwäche, um digitale Teilhabe zu verbessern. Barrierefreiheit wird zum integralen UX-Standard.
KI-Tools von Microsoft, Apple und Google revolutionieren die digitale Teilhabe. Ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) adressieren neue Technologien gezielt Konzentrationsschwäche oder ADHS. Der Fokus hat sich von sensorischen hin zu kognitiven Barrieren verschoben.
Vom Pflichttermin zum KI-Turbo
Am 28. Juni 2025 lief die Umsetzungsfrist für das BFSG und den European Accessibility Act (EAA) ab. Seither müssen große Teile des E-Commerce und der Bankendienstleistungen barrierefrei sein. Doch der Markt entwickelt sich schneller als das Gesetz: Künstliche Intelligenz etabliert sich als mächtiges Werkzeug für neurodiverse Nutzer.
KI-Assistenten übernehmen die Denkarbeit
Die wichtigste Entwicklung des Jahres ist die Neupositionierung von KI-Copiloten. Tools wie Microsoft Copilot gelten nicht mehr nur als Produktivitäts-Booster, sondern als essentielle Hilfsmittel.
- Angestellte mit Konzentrationsstörungen nutzen sie, um die “kognitive Last” zu verringern.
- Statt lange E-Mail-Verläufe zu lesen, übernehmen KI-Agenten die Zusammenfassung und heben Handlungsaufforderungen hervor.
- Google Gemini in Chrome und Android kann komplexe Bildschirminhalte nun vorlesen, vereinfachen und kontextbezogene Fragen beantworten.
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Diese “Summary-to-Action”-Funktionen kompensieren Defizite im Arbeitsgedächtnis und erleichtern die Informationsverarbeitung erheblich.
Apple setzt auf “Ruhige Technologie”
Mit iOS 19 hat Apple im Herbst 2025 neue Standards für fokussiertes Arbeiten gesetzt. Ein zentrales Instrument sind die erweiterten “Accessibility Nutrition Labels” im App Store.
Diese Barrierefreiheits-Tabellen zeigen vor dem Download, ob eine App kognitive Unterstützung bietet – etwa eine vereinfachte Benutzeroberfläche. Für Nutzer, die auf reizarme Umgebungen angewiesen sind, ist das ein entscheidender Fortschritt. Zudem helfen weiterentwickelte “Hintergrundgeräusche” mit neuen EQ-Einstellungen, störende Frequenzen in der Umgebung gezielt auszublenden.
Leichte Sprache per Knopfdruck
Das BFSG verpflichtet Unternehmen seit Juni, ihre digitalen Produkte nicht nur wahrnehmbar, sondern auch “verständlich” zu gestalten. Das hat zu einer Renaissance der Leichten Sprache geführt – diesmal automatisiert.
Webseiten nutzen vermehrt KI-Schnittstellen, um komplexe AGBs oder Produktbeschreibungen auf Knopfdruck in einfache Sprache (Niveau B1/A2) zu übersetzen. Das kommt Menschen mit Lernschwierigkeiten und der alternden Bevölkerung zugute. Die technischen Richtlinien (WCAG 2.2) sorgen dafür, dass etwa Fehlermeldungen in Formularen keine zusätzliche Verwirrung stiften.
Vom Nischen-Feature zum UX-Standard
Die Entwicklungen markieren einen klaren Trend: Barrierefreiheit wird vom Add-on zum integralen Bestandteil der Nutzererfahrung (UX). Die Grenzen zwischen Komfort-Funktionen für alle und assistiven Technologien verschwimmen.
Ein Treiber ist die neue Hardware-Generation. AI PCs wie die Copilot+ PCs verlagern die Verarbeitung von Barrierefreiheitsfunktionen direkt auf das Gerät. Das bedeutet geringere Latenz und mehr Datenschutz – essenziell für Echtzeit-Unterstützung bei der Textverarbeitung. Unternehmen, die inklusives Design früh adaptierten, berichten von höherer Nutzerbindung.
Was kommt 2026? Adaptive Schnittstellen
Für das kommende Jahr zeichnet sich der nächste große Schritt ab: Adaptive User Interfaces. Experten prognostizieren, dass Betriebssysteme bald die kognitive Belastung des Nutzers in Echtzeit erkennen könnten – etwa durch Analyse des Tippverhaltens.
Die Darstellung von Inhalten würde sich dann dynamisch der aktuellen Aufnahmefähigkeit anpassen. Nach der regulatorischen Deadline des Jahres 2025 wird 2026 also zur Phase der Feinjustierung. Die Herausforderung liegt nun darin, die Werkzeuge so nahtlos zu integrieren, dass sie als selbstverständlicher Teil der digitalen Welt wahrgenommen werden.
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