Bargeld-Pflicht: Deutsche Ämter hinken bei Barrierefreiheit hinterher
06.12.2025 - 03:30:12Während der Privatsektor seit Juni strenge Regeln zur digitalen Barrierefreiheit befolgt, bleibt Deutschlands Verwaltung beim Thema bargeldloses Zahlen zurück. Ein aktueller Bericht zeigt: Die niederländischen Nachbarn sind längst digital – deutsche Amtsstuben verlangen weiter Scheine und Münzen.
Das Problem trifft besonders Menschen mit Behinderungen hart. Für sie bedeutet „nur Barzahlung” oft: keine autonome Erledigung von Behördengängen. Doch wie groß ist der Rückstand wirklich? Und warum tut sich Deutschland so schwer mit der Modernisierung?
Die Fachzeitschrift Kommune21 legte gestern den Finger in die Wunde: Während 90 Prozent der Niederländer Verwaltungsleistungen mit Karte bezahlen, dominiert in deutschen Rathäusern das Bargeld. In Heerlen etwa erledigen automatisierte Terminals beide Zahlarten – und entlasten gleichzeitig das Personal.
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„Bargeld ist in deutschen Ämtern noch immer Alltag”, konstatiert die Analyse nüchtern. Die kulturelle Bindung an Scheine und Münzen überwiege oft die praktischen Vorteile der Digitalisierung.
Besonders brisant: Während Banken und Online-Shops seit 28. Juni 2025 das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) erfüllen müssen, bleibt der öffentliche Sektor außen vor. De facto entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft – Privatwirtschaft modern, Verwaltung veraltet.
Wenn Barrierefreiheit an der Kasse endet
Das BFSG setzte den European Accessibility Act in deutsches Recht um. Ziel: Produkte und Dienstleistungen müssen für Menschen mit Behinderungen nutzbar sein. Doch an der Amtskasse bricht diese Logik oft zusammen.
Für Menschen mit motorischen Einschränkungen sind Münzen und Scheine eine echte Hürde. Moderne Kartenterminals dagegen bieten Sprachausgabe, taktile Bedienelemente und damit deutlich mehr Selbstständigkeit.
Ein Monitoring-Bericht der Bundesstelle für Informationstechnik (BFIT-Bund) vom Oktober 2025 hatte bereits Defizite bei Behörden-Websites offengelegt. Die neuen Daten zeigen: Das digitale Defizit reicht bis zum Schalter.
Kann eine Verwaltung barrierefrei sein, wenn sie bargeldloses Zahlen verweigert? Immer mehr Experten sagen: Nein.
„Echte Wahlfreiheit” gefordert
Die politische Debatte nimmt Fahrt auf. Laut einem Bericht von Chip.de vom selben Tag verdichtet sich in der Bundesregierung der Konsens: Digitale Zahlungsmöglichkeiten sollen Pflicht werden – für Geschäfte und perspektivisch auch für Ämter.
„Das Ziel ist nicht, Bargeld abzuschaffen, sondern Bürgern die Wahl zu lassen”, heißt es in dem Bericht. Für 13 Millionen Menschen mit Behinderungen in Deutschland ist diese Wahl allerdings keine Lifestyle-Frage, sondern praktische Notwendigkeit.
Bargeld bleibt gesetzliches Zahlungsmittel ohne Obergrenze. Doch die Forderung lautet: zusätzlich muss mindestens eine digitale Option verfügbar sein.
Hybridmodelle als Ausweg?
Der private Sektor hat massiv in barrierefreie Terminals investiert, um die BFSG-Vorgaben zu erfüllen. Die öffentliche Hand zögert – und schafft damit eine inkonsistente Nutzererfahrung.
Experten erwarten für 2026 wachsenden Druck auf Kommunen, ihre Infrastruktur zu modernisieren. Als Vorbild könnte das niederländische Modell dienen: automatisierte Kiosk-Systeme akzeptieren beide Zahlarten, der Standard-Workflow läuft aber digital.
Bis dahin bleibt der Rat für Bürger ernüchternd: Vor dem Behördengang lieber nachfragen – und sicherheitshalber ein paar Scheine einpacken.
Die digitale Barrierefreiheit endet vorerst noch an der Schwelle deutscher Amtsstuben.
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