ATLAS-Ausfuhr, Finaler

ATLAS-Ausfuhr: Finaler Umstieg am 14. Dezember

03.12.2025 - 04:49:12

Nur noch elf Tage bleiben deutschen Exporteuren für die letzten Vorbereitungen: Am 14. Dezember 2025 vollzieht der deutsche Zoll den endgültigen technischen Übergang zum Automated Export System (AES) Phase 1. Was nach monatelangen Verzögerungen nun wie ein weiterer Aufschub klingen mag, ist der letzte feste Termin – diesmal ohne Rückzugsmöglichkeit.

Die Generalzolldirektion und das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) haben bestätigt: In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember erfolgt der „Big Switch” – eine umfassende Wartung, die das bisherige ATLAS-Ausfuhrsystem auf die neuen EU-Standards umstellt. Wer bis dahin nicht vorbereitet ist, riskiert blockierte Exporte und gestrandete Fracht an den EU-Außengrenzen.

Das ITZBund hat die technischen Details für das finale Wartungsfenster präzisiert. Während dieser kritischen Stunden werden die ATLAS-Ausfuhr- und ATLAS-Versand-Systeme (NCTS) von den alten Export Control System-Protokollen auf die vollständig integrierte AES-Phase-1-Umgebung migriert.

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Die Folgen für Unternehmen:
* Vorübergehende Nichtverfügbarkeit aller ATLAS-Nachrichtendienste
* Ende des parallelen Betriebs alter und neuer Nachrichtenformate
* EU-weite Durchsetzung der neuen AES-P1-Nachrichtenstrukturen

Anders als bei früheren Updates erlaubt diese Umstellung keine Übergangsphase mehr. „Das ist der Point of no Return”, betonte ein Sprecher der Generalzolldirektion. Zeitgleich veröffentlichte die Behörde am 1. Dezember die ATLAS-Info 0881/25 zur Implementierung des CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) – ein Signal, dass in den verbleibenden Tagen noch regulatorische Feinabstimmungen erfolgen.

Von Februar zu Dezember: Eine Geschichte der Verzögerungen

Ursprünglich sollte der EU-weite Übergang zu AES Phase 1 bereits im Februar 2025 abgeschlossen sein. Doch technische Hürden, vor allem in Frankreich, zwangen zur Verschiebung.

Der Engpass: Mehrere nationale Systeme konnten keine Exit Summary Declarations (ASumA) oder Ausgangsbestätigungen (AGV) nach den neuen Standards erzeugen. Die Gefahr eines logistischen Kollaps an wichtigen Grenzübergängen wie Calais/Dover war real.

Die Lösung: Die Europäische Kommission gewährte eine Übergangsfrist bis zum 14. Dezember 2025. „Die Verzögerungen waren notwendig, um sicherzustellen, dass der digitale Handschlag zwischen deutschen Exporteuren und französischen Grenzsystemen nicht versagt”, erklärte ein Sprecher eines führenden Zollsoftware-Anbieters diese Woche. „Aber die Schonfrist läuft ab. Der 14. Dezember steht fest.”

Handelskammern wie die IHK Pfalz und IHK Erfurt hatten zu Jahresbeginn vor den Risiken gewarnt. Nun müssen Unternehmen liefern.

Checkliste für Exporteure: Was jetzt zu tun ist

Die Testphase (Probebetrieb) endet in wenigen Tagen. Unternehmen, die das ATLAS-Verfahren nutzen, müssen ihre Systeme dringend überprüfen.

Software-Zertifizierung kontrollieren

Alle Teilnehmer müssen Software verwenden, die für ATLAS Release 10.1.2 zertifiziert ist. Die „weiche Migration”, die ältere Nachrichtenformate tolerierte, wird nach dem Wartungsfenster technisch blockiert. Wer noch veraltete Versionen nutzt, erhält ab dem 16. Dezember abgewiesene Anmeldungen.

Exit-Funktionalität testen

Die Kernänderung in AES Phase 1 betrifft die Kommunikation zwischen Ausfuhr- und Ausgangszollstelle. Exporteure sollten verifizieren, dass ihre Master Reference Numbers (MRNs) im neuen Format korrekt verarbeitet werden – entscheidend für den Mehrwertsteuer-Nachweis durch die Ausgangsbestätigung (AgV).

Ausfallzeiten einplanen

Logistikverantwortliche sollten:
* Offene Ausfuhren abschließen: Bis Freitag, 13. Dezember, möglichst viele laufende Exportanmeldungen finalisieren
* Notfallprozeduren auffrischen: Das Wissen über Notfallverfahren (Formular 033025) aktualisieren, falls das Wartungsfenster länger dauert oder am Montag, 16. Dezember, Verbindungsprobleme auftreten

Ausblick: ATLAS Release 10.2 kommt im Februar 2026

Während sich die Aufmerksamkeit auf den 14. Dezember konzentriert, plant das ITZBund bereits den nächsten Schritt. ATLAS Release 10.2 wird die Funktion „Centralised Clearance for Import” (CCI) einführen – ursprünglich für November 2025 geplant, nun auf den 28. Februar 2026 verschoben.

Diese zeitliche Staffelung soll der Wirtschaft Luft verschaffen: erst die Export-Hürde im Dezember 2025 nehmen, dann Anfang 2026 das große Import-System-Upgrade angehen. Doch zunächst gilt: Wer am 14. Dezember nicht bereit ist, dem drohen abgelehnte Anmeldungen und festsitzende Waren.

Die Uhr tickt – und diesmal gibt es keine Verlängerung mehr.

Hinweis: Dieser Artikel basiert auf dem Informationsstand vom 3. Dezember 2025. Exporteuren wird dringend empfohlen, die offiziellen Teilnehmerinformationen auf Zoll.de für aktuelle technische Spezifikationen und operative Meldungen zu konsultieren.

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