Arbeitgeberpräsident Dulger fordert wirtschaftspolitischen Durchbruch
27.12.2025 - 14:01:12Die deutsche Wirtschaft steckt in der längsten Krise seit Gründung der Bundesrepublik. Arbeitgeberpräsident Dulger verlangt für 2026 tiefgreifende Reformen, um eine drohende Dauerkrise abzuwenden.
Berlin – Die deutsche Wirtschaft steckt in der längsten Krise seit Gründung der Bundesrepublik. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert von der schwarz-roten Koalition unter Kanzler Friedrich Merz deshalb einen radikalen Kurswechsel für 2026. Nur ein „großer Durchbruch“ könne die drohende Dauerstagnation noch verhindern.
Die Angst vor der Dauerkrise
Die Lage ist ernst: Nach zwei Rezessionsjahren in Folge deuten Prognosen für 2025 nur auf minimales Wachstum hin. Ein konjunktureller Aufschwung ist nicht in Sicht. Dulger warnt vor einer strukturellen „Dauerkrise“, in der schwaches Wachstum und schwindende Wettbewerbsfähigkeit zum neuen Normalzustand werden. „Die Welt verändert sich atemberaubend schnell. Deutschland darf den Anschluss nicht verlieren“, so der BDA-Präsident gegenüber der dpa.
Die schwarz-rote Koalition, die nach den politischen Verschiebungen Anfang 2025 antrat, genoss zunächst Vertrauensvorschuss der Wirtschaft. Diese Schonfrist sei nun aber abgelaufen, stellt Dulger klar. 2026 müsse zum Jahr tiefgreifender Strukturreformen werden – andernfalls drohe der Abstieg.
Viele Arbeitgeber sehen sich angesichts stagnierender Wachstumsraten und steigender Regulierung mit wachsendem Bürokratieaufwand konfrontiert. Die gesetzliche Pflicht zur Arbeitszeiterfassung ab 2025 macht zusätzliche Anpassungen notwendig – gleichzeitig darf die Produktivität nicht leiden. Ein kostenloses E‑Book erklärt praxisnah, wie Sie die Arbeitszeiterfassung schnell, rechtssicher und ohne großen Aufwand umsetzen und so Bürokratie reduzieren. Arbeitszeiterfassung jetzt rechtssicher umsetzen
Forderung: Bürokratieabbau und Entlastung
Im Zentrum von Dulgers Forderungen steht eine grundlegende Neuausrichtung. Der von Kanzler Merz beschworene „Epochenbruch“ müsse endlich in konkrete Innenpolitik übersetzt werden. Eine starke Außen- und Sicherheitspolitik sei ohne wirtschaftliche Kraft nicht zu stemmen.
Konkret verlangt der Arbeitgeberchef einen massiven Bürokratieabbau, um Unternehmen und Bürgern Freiraum für Innovation zu geben. Das aktuelle Regelungsdickicht ersticke Investitionen. Zudem brauche es eine Entlastung bei Steuern und Abgaben, damit Arbeit sich für Beschäftigte wieder lohne („mehr Netto vom Brutto“). Auch das Sozialsystem müsse durch gezieltere Leistungen und Kostensenkungen zukunftsfest gemacht werden.
Geopolitische Lage verschärft den Druck
Die Dringlichkeit wird durch die weltpolitische Gemengelage noch erhöht. Dulger verweist auf den „Epochenbruch“ durch den Ukraine-Krieg, aggressive Autokratien und die „America First“-Politik von US-Präsident Donald Trump mit ihren Strafzöllen.
Für eine exportabhängige Nation wie Deutschland seien diese externen Schocks ein klarer Auftrag: Weil die Welt rauer werde, müsse das Land seine inneren Standortbedingungen optimieren. Nur eine vitale Wirtschaft ermögliche außenpolitische Handlungsfähigkeit und sichere den Sozialstaat.
2026 als Schicksalsjahr
Mit seinen Forderungen setzt Dulger ein strategisches Zeichen. Die Wirtschaft erwartet 2026 mutige Gesetze, die auch politisch heikle Themen wie Renten, Sozialleistungen und Unternehmensbesteuerung anpacken.
Die ersten Monate des neuen Jahres werden zum Lackmustest für den Reformwillen der Koalition. Wird das Regierungshandeln der Dramatik der „längsten Krise seit Bundesgründung“ gerecht? Für Dulger ist die Analysephase vorbei: Jetzt zählen nur noch konkrete, unbürokratische und schnelle Taten, um den Abstieg in die Dauerkrise abzuwenden.
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