Thema des Tages, Börsen/Aktien

An einem unter dem Strich doch verhaltenen Handelstag ist dem Dax DE0008469008 am Freitag in der FrĂŒhe eine Fortsetzung der Rekordrally gelungen.

07.02.2025 - 15:05:24

Aktien Frankfurt: US-Jobbericht liefert nach frĂŒhem Dax-Rekord keine Impulse

Bis auf 21.945 Punkte ging es nach oben. Die am Nachmittag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten lieferten keine neuen Impulse. Die Dax-Marke von 22.000 Punkten lÀsst damit auf sich warten.

Zuletzt notierte der Dax knapp mit 0,01 Prozent im Plus bei 21.905 Punkten. FĂŒr den MDax DE0008467416 ging es um 0,08 Prozent auf 27.081 Punkte nach oben. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 war das Vorzeichen dagegen leicht negativ.

Laut Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners sind die Jobdaten aus den USA schwer zu deuten, denn die Zahl der neu geschaffenen Stellen enttÀusche, doch sei der Dezember-Zuwachs nach oben revidiert worden und die Arbeitslosenquote sei den zweiten Monat in Serie gefallen.

Mit einem Plus von 0,8 Prozent steuert der Dax aktuell auf eine positive Woche zu, was zu Wochenbeginn kaum jemand erwartet hatte. Den ersten Schock wegen der Zollpolitik von US-PrĂ€sident Donald Trump hatten die Anleger spĂ€testens am Vortag mit der RĂŒckkehr auf die Rekordschiene verdaut.

"Der Dax zeigt den Anlegern in diesen Tagen, dass nicht Politik die Kurse bewegt, sondern die Gewinne der Unternehmen", sagte am Freitag der CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. "Sei drinnen, um zu gewinnen - nach diesem Motto kaufen die Anleger scheinbar jetzt, um sich erst spĂ€ter wieder mit Trump zu beschĂ€ftigen", ergĂ€nzte er. Schon lĂ€nger haben Anleger die BefĂŒrchtung, dass der US-PrĂ€sident in puncto Zölle auch die EuropĂ€ische Union auf den Kieker nimmt.

Eine eher enttÀuschende GeschÀftsprognose des US-InternethÀndlers Amazon US0231351067 galt es am Freitag auch zu verarbeiten, diese brachte die Kurse aber nicht ins Wanken. Unter dem Einfluss dessen und der aktuellen Jobdaten zeichnete sich am Freitag auch an den New Yorker Börsen ein kaum bewegter Auftakt ab.

In Deutschland wurden die Nachrichten der Porsche AG DE000PAG9113 von Anlegern mit einem Rekordtief quittiert. Zuletzt betrug das Minus rund sechs Prozent. Der Ausblick missfiel den Anlegern, weil der Sportwagenbauer Geld in die Hand nimmt, um sich gegen die Branchenkrise zu stemmen. Michael Punzet von der DZ Bank schrieb, die Story als widerstandsfÀhige, hochprofitable Luxusmarke bekomme Risse.

Im Blick standen deshalb auch die Aktien des Mutterkonzerns Volkswagen DE0007664039, die zuletzt mit 0,2 Prozent im Minus lagen. Etwas stĂ€rker um 1,3 Prozent fielen noch die Titel der VW-Konzernholding Porsche SE DE000PAH0038, die höhere Abschreibungen auf die Buchwerte ihrer Kernbeteiligungen ankĂŒndigte.

Nach einem dreitĂ€gigen RĂŒckschlag, der mit Gewinnmitnahmen begrĂŒndet wurde, legten die Aktien des RĂŒstungskonzerns Rheinmetall DE0007030009 wieder um 2,5 Prozent zu. Der Konzern vermeldete einen weiteren Großauftrag der Bundeswehr.

Im MDax sprangen am Nachmittag die Gerresheimer-Aktien DE000A0LD6E6 mit mehr als neun Prozent Plus an die Spitze wegen Übernahmespekulationen. Der Verpackungshersteller prĂŒfe einen möglichen Verkauf, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Kreise. Private-Equity-Fonds sollen demnach Interesse bekundet haben.

Auf der anderen Seite standen mit drei Prozent Minus die Aktien von K+S DE000KSAG888. Sie gerieten in den Sog des Branchenkollegen Yara NO0010208051, dessen Zahlenwerk Anleger enttÀuschte.

Klöckner & Co DE000KC01000 knĂŒpften im SDax mit plus 6,3 Prozent an ihren mehr als zehnprozentigen Vortags-Kurssprung an. Die Aktien des StahlhĂ€ndlers erreichten ein Hoch seit Juni 2024, nachdem sie von den Experten von Kepler Cheuvreux zum Kauf empfohlen wurden. BegrĂŒndet wurde dies mit der Erwartung, dass die Stahlpreise in diesem Jahr wieder anziehen./tih/mis

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

@ dpa.de