ALZpath-Studie, Alzheimer-Biomarker

ALZpath-Studie: Alzheimer-Biomarker weit verbreiteter als gedacht

18.12.2025 - 04:59:11

Ein neuer Bluttest zeigt: Alzheimer beginnt im Verborgenen. Eine gestern veröffentlichte Großstudie mit über 11.000 Teilnehmern offenbart, dass biologische Krankheitszeichen in der älteren Bevölkerung deutlich häufiger sind als klinische Diagnosen. Der hochpräzise pTau217-Assay könnte die Früherkennung revolutionieren.

Forscher analysierten im Rahmen der norwegischen HUNT-Studie Blutproben. Ihr Ergebnis: Die Alzheimer-Pathologie steigt mit dem Alter drastisch an.
* Bei den 65- bis 69-Jährigen wiesen knapp 8 % die Biomarker auf.
* In der Gruppe über 90 Jahren lag der Wert bei etwa 65 %.

Besonders bedeutsam: Mehr als jeder zehnte Erwachsene über 70 trägt die Marker. Das qualifiziert sie potenziell für moderne Therapien. Die klinische Demenz-Diagnose scheint nur die Spitze des Eisbergs zu sein.

p-tau217: Der neue Goldstandard

Der Durchbruch basiert auf dem Biomarker p-tau217. Dieser misst spezifische Tau-Proteine, die eng mit dem Absterben von Nervenzellen verknüpft sind. Der von ALZpath entwickelte Test auf der Simoa®-Plattform von Quanterix erwies sich als extrem genau.

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Experten sehen in p-tau217 den leistungsfähigsten Einzelmarker im Blut. Seine Präzision kann mit teuren PET-Scans oder invasiven Lumbalpunktionen mithalten. „Diese Studie demonstriert die Machbarkeit, solche Tests im großen Maßstab einzusetzen“, so das Forschungsteam.

Die stille Epidemie bei Gesunden

Die brisanteste Erkenntnis: Viele Menschen tragen die Marker, ohne es zu merken.
* 60 % der klinisch Demenzkranken waren positiv.
* Fast ein Drittel der Personen mit leichten Gedächtnisproblemen trug die Marker.
* Über 20 % der kognitiv unbeeinträchtigten Senioren zeigten bereits die biologischen Signaturen.

Diese „präsymptomatische“ Gruppe ist für die Medizin entscheidend. Neue Medikamente wie Lecanemab wirken am besten, bevor massive Hirnschäden entstehen. Der Test könnte das Therapiefenster um Jahre öffnen. Doch er stellt Ärzte auch vor ethische Fragen: Was sagt man einem gesunden Menschen mit positivem Befund?

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Veröffentlichung in Nature sorgt für Bewegung. Diagnostik-Firmen wie Quanterix und ALZpath rücken in den Fokus. Ein einfacher Bluttest könnte Studien beschleunigen und Systemkosten senken.

„Die Chance für eine frühere, weltweit verfügbare Erkennung wächst“, sagt ALZpath-CEO Mike Banville. Für Patienten in Europa bedeutet das: Der Test könnte schneller in die Routineversorgung einziehen. Experten erwarten nun angepasste Leitlinien. Das Ziel ist klar, Alzheimer zu erkennen, bevor das Gedächtnis schwindet.

@ boerse-global.de