Alzheimer-Bluttests, Reife

Alzheimer-Bluttests erreichen klinische Reife

18.12.2025 - 12:21:11

Bluttests für Alzheimer übertreffen jetzt die Genauigkeit von Hausärzten. Neue Studien bestätigen diese Woche: Der Biomarker p-tau217 erreicht eine Trefferquote von bis zu 95 Prozent. Damit sind die Tests präziser als die bisherige klinische Diagnose durch Allgemeinmediziner.

Lange waren teure PET-Scans oder invasive Lumbalpunktionen der Goldstandard. Jetzt zeigen Meta-Analysen in Fachjournalen wie JAMA: Ein simpler Bluttest ist fast genauso zuverlässig. „Wir sehen einen Wendepunkt“, sagt Dr. Sebastian Palmqvist von der Universität Lund.

Die klinische Praxis hinkt hinterher. Hausärzte erkennen die Krankheit laut Studien oft nur in 60 Prozent der Fälle. Selbst Spezialisten kommen ohne Biomarker auf etwa 70 Prozent. Der neue Bluttest misst winzige Mengen des Proteins p-tau217 im Plasma – ein klares Signal für Alzheimer-Pathologie im Gehirn.

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EMA-Entscheidung erhöht den Druck

Die Dringlichkeit wächst durch neue Therapien. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat kürzlich eine Zulassungsempfehlung für den Alzheimer-Antikörper Lecanemab (Leqembi) ausgesprochen. Doch die Medikamente wirken nur, wenn Amyloid-Plaques nachgewiesen sind.

Hier werden die Bluttests zum entscheidenden Filter. Sie könnten als effizienter „Torwächter“ fungieren und nur positiv getestete Patienten zur aufwendigen Bestätigungsdiagnostik überweisen. Experten des DZNE warnen: Ohne diese skalierbare Lösung wären die neuen Therapien für die Masse der Patienten kaum zugänglich.

So funktionieren die Tests

Tests wie PrecivityAD2™ (C2N Diagnostics) oder Assays von Fujirebio nutzen hochempfindliche Methoden:
* Massenspektrometrie oder Immunoassays spüren Proteinspuren auf.
* Ein Anstieg von p-tau217 korreliert stark mit Plaques im Gehirn.
* Die Veränderungen zeigen sich oft Jahre vor den ersten Gedächtnisproblemen.

Verfügbarkeit und Hürden in der Praxis

Die Wissenschaft hat geliefert – jetzt geht es um die Umsetzung. In den USA sind erste Tests bereits als Labordienstleistung verfügbar. In Europa beschränkt sich der Einsatz noch auf Gedächtnisambulanzen und Studien.

Die Vorteile liegen auf der Hand:
* Kosten: Ein Bluttest kostet wenige hundert Euro, ein PET-Scan mehrere tausend.
* Belastung: Er ersetzt radioaktive Strahlung und schmerzhafte Punktionen.

Doch Mediziner mahnen zur Vorsicht. Ein positiver Test bedeutet nicht zwangsläufig den sofortigen Ausbruch von Demenz. Die Interpretation braucht weiterhin ärztliche Expertise, um falschen Alarm zu vermeiden. Die Alzheimer’s Association arbeitet daher an neuen Leitlinien für den Einsatz in Hausarztpraxen.

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Alzheimer-Medizin wandelt sich von der Symptombehandlung zur biologisch definierten Präzisionsmedizin. Ähnlich wie Cholesterinwerte das Herzrisiko anzeigen, könnten p-tau-Werte künftig das Alzheimer-Risiko quantifizieren.

Für das kommende Jahr zeichnen sich drei Trends ab:
1. Erstattungsdebatten: Krankenkassen geraten unter Druck, die Kosten zu übernehmen.
2. Einfachere Tests: Die Forschung arbeitet an Verfahren für die direkte Arztpraxis.
3. Kombinierte Diagnostik: Blutwerte werden mit genetischen Risikofaktoren verknüpft.

Die Aufgabe liegt jetzt bei der Gesundheitspolitik: Sie muss die Innovation aus dem Labor in die Wartezimmer der Patienten bringen.

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