Alzheimer-Bluttest: Präziser als der Hausarzt
06.12.2025 - 23:20:12Die Diagnose Alzheimer war jahrzehntelang ein Prozess der Unsicherheit – geprägt von langwierigen Tests, teuren Gehirnscans oder schmerzhaften Lumbalpunktionen. Jetzt markiert die Medizin einen historischen Wendepunkt. Der sogenannte p-tau217-Bluttest hat sich als neuer diagnostischer Goldstandard etabliert. Seine Genauigkeit übertrifft sogar die klinische Einschätzung von Ärzten.
Nach einer Serie von FDA-Zulassungen und bahnbrechenden Studienergebnissen revolutioniert diese Technologie, wie Ärzte Demenz erkennen und behandeln. Die neuesten Entwicklungen: Tests sind jetzt für Patienten ab 50 Jahren verfügbar, mehrere Verfahren wurden offiziell zugelassen.
Forscher der Universität Lund lieferten das stärkste Argument für den neuen Ansatz. Sie verglichen die Genauigkeit von Bluttests direkt mit der klinischen Einschätzung durch Ärzte.
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Das Ergebnis war eindeutig: Hausärzte erreichten bei der Diagnose anhand kognitiver Tests nur eine Genauigkeit von 61 Prozent. Der Bluttest identifizierte die Krankheit dagegen mit über 90 Prozent Präzision. Selbst spezialisierte Neurologen lagen ohne Bluttest nur bei 73 Prozent.
Der Schlüssel zum Erfolg ist das Protein p-tau217 (phosphoryliertes Tau 217). Es gilt als spezifischer Biomarker für Alzheimer-Veränderungen im Gehirn und korreliert extrem stark mit Amyloid-Plaques – lange bevor massive Gedächtnisprobleme auftreten.
2025 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die Alzheimer-Blutdiagnostik den Sprung aus der Forschung in die breite Versorgung schaffte. Mehrere Meilensteine ebneten diesen Weg:
Mai 2025 – FDA-Zulassung für Lumipulse: Die US-Arzneimittelbehörde erteilte die Zulassung für den Lumipulse G pTau217 Plasma Ratio-Test von Fujirebio. Dies war der erste In-vitro-Diagnostiktest zur offiziellen Unterstützung der Diagnose bei Patienten mit kognitiven Symptomen.
August 2025 – C2N Diagnostics erweitert Indikation: Das Unternehmen kündigte an, seinen hochpräzisen PrecivityAD2™-Test auch für Patienten ab 50 Jahren (zuvor 60) anzubieten. Entscheidend für die Erkennung von “Early-Onset”-Alzheimer.
Oktober 2025 – Roche erhält grünes Licht: Der Pharmariese bekam die FDA-Zulassung für seinen Elecsys pTau181-Test zur Anwendung in der Primärversorgung. Die Verfügbarkeit in Standardlaboren steigt massiv.
Diese behördlichen Schritte haben die Hürden für Patienten drastisch gesenkt. Was früher eine Überweisung in spezialisierte Gedächtnisambulanzen und monatelange Wartezeiten erforderte, kann nun durch eine einfache Blutabnahme beim Hausarzt initiiert werden.
p-tau217 übertrifft andere Biomarker
Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich weitgehend einig: p-tau217 ist anderen Biomarkern überlegen. Dr. Oskar Hansson, Professor an der Universität Lund, betonte bei der Veröffentlichung der Studiendaten die Tragweite dieser Entwicklung.
Die Tests messen die Konzentration von phosphoryliertem Tau im Blutplasma. Ein Anstieg dieses Proteins spiegelt direkt die pathologischen Prozesse im Gehirn wider – spezifisch die Ansammlung von Plaques und Tangles.
In den aktualisierten Leitlinien der Alzheimer’s Association wurden Blutbiomarker wie p-tau217 erstmals als “Core 1”-Biomarker klassifiziert. Das bedeutet: Ein positiver, validierter Bluttest kann bei Vorliegen von Symptomen ausreichen, um die biologische Diagnose Alzheimer zu stellen. Ein PET-Scan ist nicht zwingend nötig.
Maria C. Carrillo, Chief Science Officer der Alzheimer’s Association: „Bluttests haben das Potenzial, die Genauigkeit früher Diagnosen zu erhöhen und die Möglichkeit zu maximieren, so früh wie möglich Zugang zu Alzheimer-Behandlungen zu erhalten.”
Kostengünstig und demokratisch
Die Einführung dieser Tests kommt zum richtigen Zeitpunkt. Mit der Verfügbarkeit neuer Antikörper-Therapien wie Lecanemab (Leqembi) und Donanemab (Kisunla) ist eine gesicherte Diagnose zur Voraussetzung für die Behandlung geworden.
Diese Medikamente wirken nur, wenn tatsächlich Amyloid-Ablagerungen im Gehirn vorliegen. Bisher mussten Patienten teure PET-Scans (oft über 4.000 Euro) oder invasive Nervenwasseruntersuchungen über sich ergehen lassen.
Der neue Bluttest kostet im Vergleich nur einen Bruchteil – zwischen 200 und 500 Euro – und ist minimalinvasiv. Dies demokratisiert den Zugang zur Diagnose erheblich.
Experten warnen allerdings: Die Gesundheitssysteme müssen sich auf einen Ansturm von Patienten einstellen, die nun Gewissheit suchen.
Routine-Screening in Zukunft möglich?
Während die Tests aktuell primär für Menschen mit Gedächtnisbeschwerden zugelassen sind, blickt die Forschung bereits weiter. Die hohe Sensitivität von p-tau217 könnte theoretisch ermöglichen, Alzheimer-Pathologien bis zu 15 oder 20 Jahre vor dem Auftreten erster Symptome zu erkennen.
Ein generelles Screening von gesunden Personen wird derzeit noch nicht empfohlen. Unternehmen wie C2N und Roche arbeiten jedoch bereits an Daten, die den Nutzen einer Früherkennung im prä-symptomatischen Stadium belegen sollen. Ziel: präventive Behandlung, bevor das Gehirn irreversiblen Schaden nimmt.
Für den Moment bleibt die zentrale Nachricht: Die Diagnose Alzheimer hat ihren Schrecken der Ungewissheit verloren. Mit einem einfachen Bluttest können Ärzte heute mit einer Sicherheit diagnostizieren, die vor wenigen Jahren noch undenkbar war.
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