Allianz, Immobilien

Allianz Immobilien Treuhand ist pleite

29.11.2025 - 01:11:12

Die Allianz Immobilien Treuhandgesellschaft m.b.H. ist insolvent. Das Landesgericht Wels eröffnete das Konkursverfahren – nur Wochen nach der spektakulären 110-Millionen-Pleite des Welser Immobilienentwicklers Udo Chistée. Die oberösterreichische Immobilienbranche steckt in der Krise.

Die Besonderheit: Das Unternehmen befand sich bereits in Liquidation. Normalerweise ein kontrollierter Prozess, bei dem Vermögen verkauft und Schulden beglichen werden. Doch das Geld reichte nicht mehr aus. Aus der geplanten Abwicklung wurde ein Konkurs.

Das Landesgericht Wels bestellte Dr. Gerhard Haslbauer aus Laakirchen zum Insolvenzverwalter. Seine Aufgabe: die verbliebene Masse sichern und verwerten. Das Verfahren läuft unter der Geschäftszahl 20 S 205/25k.

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Für betroffene Gläubiger gelten klare Fristen:

  • Forderungen anmelden bis 12. Februar 2026
  • Prüfungstagsatzung am 26. Februar 2026

Wer diese Termine verpasst, riskiert zusätzliche Kosten und bürokratische Hürden. Bei einem Konkursverfahren geht es nicht um Rettung, sondern um Verwertung.

Zweite Großpleite binnen Wochen

Der Fall trifft einen bereits angeschlagenen Markt. Mitte November musste Udo Chistée mit mehreren Gesellschaften Insolvenz anmelden. Die Verbindlichkeiten: rund 110 Millionen Euro. Der bekannte Welser Immobilien- und Hotelentwickler hatte Projekte wie die AHC International Consulting AG vorangetrieben.

Während bei Chistée großvolumige Projektentwicklungen und Hotelbauten im Zentrum stehen, zeigt der aktuelle Fall: Auch Verwaltungs- und Treuhandstrukturen sind nicht sicher. Marktbeobachter sprechen von einer auffälligen Häufung im Raum Wels.

Warum die Branche gerade jetzt kollabiert

Drei Faktoren bilden einen perfekten Sturm:

Zinswende: Refinanzierungen wurden teuer, Immobilienbewertungen sanken. Projekte, die vor drei Jahren noch profitabel waren, schreiben heute Verluste.

Transaktionsstau: Der Verkauf stockt vielerorts komplett. Ohne Verkäufe fehlt Liquidität – selbst wenn auf dem Papier Vermögenswerte stehen.

Kostenexplosion: Hohe Bau- und Energiekosten belasten laufende Projekte. Die Weitergabe an Endkunden gelingt oft nicht vollständig.

Treuhand- und Verwertungsgesellschaften geraten besonders unter Druck, wenn anvertraute Immobilien nicht mehr zu den Buchwerten verkauft werden können.

Wie geht es weiter?

Insolvenzverwalter Haslbauer prüft in den kommenden Wochen, welche verwertbaren Assets noch vorhanden sind. Für Gläubiger ist die Quote entscheidend. Bei Unternehmen, die bereits aus einer Liquidation in die Insolvenz rutschen, sind die Erwartungen meist gedämpft – liquide Mittel wurden oft schon vorher aufgezehrt.

Ob der Dominoeffekt in Oberösterreichs Immobilienbranche gestoppt werden kann? Die nächsten Wochen werden es zeigen. Für Investoren und Geschäftspartner gilt: Bonitätsprüfungen und Absicherungen sind unverzichtbar.

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