Allego Aktie: Abgestürzt und abgehängt?
08.12.2025 - 20:00:33Der Ladesäulenbetreiber Allego kämpft nach dem Wechsel auf den OTC-Markt mit niedriger Bewertung und existenzbedrohenden Finanzierungsproblemen, trotz operativer Netzwerkerweiterungen.
Die freiwillige Abmeldung von der New Yorker Börse im August 2024 hat die Zukunft der Allego Aktie grundlegend verändert. Der Wechsel auf den OTC-Markt hat das Investmentprofil des europäischen Ladesäulenbetreibers massiv verändert – und der Kurs spiegelt diese neue Realität mit extrem niedrigen Handelswerten und anhaltendem Abwärtsdruck wider. Kann das Unternehmen mit seiner neuen App und Netzwerkerweiterung noch gegensteuern?
Die Folgen des Börsenwechsels
Der Schritt von der NYSE war eine strategische Entscheidung des Mehrheitsaktionärs Madeleine Charging B.V. und befreite Allego vom Druck kurzfristiger Börsenerwartungen. Die Kehrseite: Die Aktie handelt heute mit völlig anderen Eigenschaften. Technische Indikatoren signalisieren weiterhin klare Verkaufsimpulse, und die Marktkapitalisierung hat stark gelitten. Der Übergang von einem großen Börsenplatz hat die Bewertung nachhaltig verändert.
Operativer Fortschritt trotz Finanznöten
Trotz der schwierigen Marktsituation treibt Allego den Ausbau seines Ladenetzes in Europa voran. Ein zentrales Projekt ist die neue Allego App, die ab heute Zugang zu über 950.000 Ladepunkten mit transparenter Preisgestaltung bietet.
Weitere operative Meilensteine in 2025 waren:
* Die Eröffnung der 1000. Hochleistungsladestation (HPC) in Europa im Oktober.
* Eine Rahmenvereinbarung mit Kempower im Juli für fortschrittliche HPC-Lösungen.
* Die Ausweitung auf erweiterte Mobilitätsdienste ab September.
* Eine HPC-Preissenkung in den Niederlanden im Juni zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Anhaltende Finanzierungssorgen überschatten alles
Die jüngsten veröffentlichten Zahlen für 2024 zeigen zwar Wachstum – der Bruttogewinn stieg um 43% auf 51,9 Millionen Euro – doch die fundamentale Herausforderung bleibt ungelöst. Der Abschlussprüfer äußerte im April 2025 erhebliche Zweifel an der Fortführbarkeit des Geschäftsbetriebs.
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Das Unternehmen stellt in seinem Jahresbericht klar, dass für weitere Investitionen und den Betrieb über Dezember 2025 hinaus zusätzliche Finanzmittel benötigt werden. Bisher liegen dafür keine Zusagen vor. Diese anhaltende Abhängigkeit von externem Kapital bleibt das größte Risiko für Allego.
Die nächsten Quartalszahlen werden für den 24. Februar 2026 erwartet. Sie werden zeigen müssen, ob die operativen Initiativen ausreichen, um in einem hart umkämpften Markt zu überleben und Investoren von einer langfristigen Perspektive zu überzeugen.
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