Aldi-Kettenbriefe: WhatsApp-Phishing mit Weihnachtsgutscheinen

Eine neue Welle betrügerischer Kettenbriefe überflutet derzeit WhatsApp. Kriminelle locken mit angeblichen Aldi-Geschenkkörben und 500-Euro-Gutscheinen. Experten warnen: Wer klickt, zahlt mit seinen Daten.

In der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts nutzen Cyberkriminelle die Schnäppchenjagd schamlos aus. Seit wenigen Tagen verbreitet sich ein neuer WhatsApp-Kettenbrief rasant. Das Versprechen: exklusive Weihnachtsgewinnspiele vom Discounter. Doch hinter der festlichen Fassade verbirgt sich eine gefährliche Phishing-Falle.

Die Betrüger setzen auf das Vertrauen unter Kontakten. Nutzer erhalten eine Nachricht von einem Freund – oft mit einem Text wie „Schau mal, was ich gerade von Aldi bekommen habe!“. Darunter befindet sich ein Link, der auf den ersten Blick seriös wirkt.

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Wer antippt, landet auf einer gefälschten Webseite, die das Aldi-Design täuschend echt imitiert. Dort wird suggeriert, man sei ein Gewinner. Um den Preis zu „beanspruchen“, muss der Nutzer die Nachricht an 5 bis 20 Kontakte weiterleiten. Erst danach – so das leere Versprechen – kommt der Gutschein.

Das steckt wirklich dahinter

Die versprochenen Gewinne existieren nicht. Stattdessen drohen drei konkrete Gefahren:

• Datendiebstahl: Oft werden am Ende persönliche Daten wie Name, Adresse oder sogar Bankverbindungen abgefragt. Diese landen im Darknet.
• Kostenfallen: Nutzer leiten sich unbemerkt teure Abonnements ein – oft getarnt als „Bestätigungs-SMS“.
• Schadsoftware: Manchmal führt der Link zum Download einer App, die Malware auf dem Smartphone installiert.

Aldi warnt offiziell

Sowohl Aldi Nord als auch Aldi Süd stellen klar: Sie veranstalten nie Gewinnspiele über WhatsApp-Kettenbriefe. Echte Aktionen finden ausschließlich auf verifizierten Kanälen statt – also auf der offiziellen Website oder in den Apps.

Ein Unternehmenssprecher betonte: Aldi fordert bei Gewinnspielen niemals dazu auf, Nachrichten viral zu teilen. Auch die Verbraucherzentrale NRW warnt aktuell vor der Zunahme solcher „Smishing“-Attacken.

Warum die Betrüger jetzt zuschlagen

Die Weihnachtszeit ist Hochkonjunktur für Cyberkriminelle. Die Aussicht auf finanzielle Entlastung durch Gutscheine senkt die natürliche Skepsis vieler Menschen. Ähnliche Kampagnen tauchen derzeit auch unter Namen anderer Händler wie Rewe oder Lidl auf.

Die virale Komponente ist clever: Da die Nachricht von vertrauten Kontakten kommt, umgeht sie Sicherheitsmechanismen. Die Täter nutzen oft URL-Shortener, um die echte Zieladresse zu verschleiern.

Das sollten Betroffene tun

Sollten Sie eine solche Nachricht erhalten oder bereits geklickt haben, raten Experten zu diesen Schritten:

• Kette unterbrechen: Leiten Sie die Nachricht nicht weiter. Informieren Sie den Absender über den Betrug.
• Keine Daten eingeben: Füllen Sie keine Formulare aus. Bei bereits eingegebenen Daten: Passwörter ändern und Kontobewegungen beobachten.
• Drittanbietersperre einrichten: Schützen Sie sich so vor ungewollten Abos über die Handyrechnung.
• Virenscan: Heruntergeladene Apps sofort deinstallieren und das Gerät prüfen.

Der sicherste Weg, echte von falschen Gewinnspielen zu unterscheiden? Der Blick auf die URL. Führt der Link nicht direkt auf aldi-sued.de oder aldi-nord.de, sollten alle Alarmglocken läuten.

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