Agile Aktie: Liquidationsantrag!

Der chinesische Immobilienentwickler Agile sieht sich einem Liquidationsantrag ausgesetzt und kämpft mit massiven Liquiditätsengpässen. Eine Einigung mit Offshore-Gläubigern bis Jahresende ist entscheidend.

Agile meldete heute personelle Änderungen im Board – zeitgleich wurde ein Liquidationsantrag einer früheren Projektpartnerin eingereicht. Die Kombination aus frischem Gläubigerdruck und angespannter Liquidität setzt die Aktie unter starken Verkaufsdruck. Kann das Management die Offshore-Gläubiger rechtzeitig überzeugen?

Wesentliche Fakten auf einen Blick:
– Liquidationsantrag von Melco (Zhongshan) wegen unbezahlter Rechnungen in Höhe von rund 19 Mio. USD.
– Gerichtliche Anhörung angesetzt für den 25. Februar 2026.
– Gesamtschulden per Ende Juni 2025: ca. 150 Mrd. RMB; kurzfristige Verbindlichkeiten: ~37,87 Mrd. RMB.
– Liquide Mittel: 3,09 Mrd. RMB (weniger als 10 % der kurzfristigen Verbindlichkeiten).
– Zieltermin für vorläufige Einigung mit Offshore-Gläubigern: 31. Dezember 2025.

Warum der Antrag relevant ist

Der Liquidationsantrag betrifft eine vergleichsweise kleine Forderung, löst aber direkte rechtliche Schritte gegen Agile aus. Eine solche Klage kann Druck auf Verhandlungen ausüben und Gläubigerpositionen verschärfen. Die Neubesetzungen im Board zielen offenbar darauf ab, Risikomanagement und Finanzkontrolle zu stärken. Kurzfristig ändert das jedoch nichts an der Bilanzsituation oder an laufenden Zahlungsverpflichtungen.

Finanzlage, Maßnahmen und Fristen

Die Bilanzkennzahlen zeigen die Schieflage: Barreserven decken nur einen kleinen Teil der innerhalb eines Jahres fälligen Schulden. Agile versucht, Liquidität über den Verkauf von Vermögenswerten (u. a. Anteilsverkäufe an A‑Living) und harte Kostensenkungen zu schaffen. Trotzdem fielen vertraglich vereinbarte Verkäufe im November 2025 auf nur 0,64 Mrd. RMB.

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Wichtige Termine und mögliche Folgen:
– 31. Dezember 2025: Frist für eine vorläufige Einigung mit der Mehrheit der Offshore-Gläubiger. Bleibt eine Einigung aus, droht weiterer Abwärtsdruck auf den Kurs; ein Abrutschen unter 0,25 HKD wird als möglich genannt.
– Anfang Januar 2026: Veröffentlichung der operativen Absatzzahlen für 2025. Diese Kennzahlen könnten die Restrukturierungsverhandlungen beeinflussen.
– 25. Februar 2026: Gerichtstermin zum Liquidationsantrag von Melco.

Kurzfristig erscheint es unwahrscheinlich, dass reine Personalwechsel die grundsätzliche Liquiditätslücke schließen. Eine Einigung mit den Offshore-Gläubigern bis Jahresende bleibt das zentrale Erfolgskriterium; ohne sie erhöht sich das rechtliche und finanzielle Risiko deutlich.

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