Freelancer, KI-Tools

Ältere Freelancer setzen täglich auf KI-Tools

04.12.2025 - 21:22:12

Fast die Hälfte der Freelancer über 50 setzt täglich KI ein. Gleichzeitig fördern weltweite Programme digitale Grundkenntnisse, um eine Spaltung zu verhindern.

Während Senioren oft als technikfern gelten, zeigt die Realität ein ganz anderes Bild: Fast jeder zweite Freelancer über 50 nutzt künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag. Gleichzeitig kämpfen Programme weltweit dafür, dass niemand beim digitalen Wandel auf der Strecke bleibt.

Eine aktuelle Studie der Freelance-Plattform Malt und des britischen Verbands unabhängiger Selbstständiger (IPSE) räumt mit hartnäckigen Vorurteilen auf. 44 Prozent der Freelancer ab 50 Jahren setzen bereits täglich KI-Werkzeuge ein – von automatischer Textbearbeitung bis zur Datenanalyse.

Noch beeindruckender: Mehr als die Hälfte investiert bis zu sechs Stunden pro Woche in Weiterbildung. „Diese Zahlen widerlegen die weitverbreitete Annahme, ältere Fachkräfte seien weniger anpassungsfähig oder technisch versiert”, heißt es im Report. 51 Prozent der Befragten planen, auch im Rentenalter weiter freiberuflich tätig zu bleiben.

Karibik und Europa: Digitale Grundbildung als Erfolgsprogramm

Während versierte Freelancer mit Spitzentechnologie arbeiten, kümmern sich Initiativen weltweit um jene Senioren, die beim digitalen Wandel den Anschluss verlieren könnten.

Auf Sint Maarten erhielten Teilnehmer des „Cyber-Seniors Program” diese Woche ihre Abschlusszertifikate. Das von der örtlichen Bibliothek organisierte Programm vermittelte grundlegende Fähigkeiten – vom Umgang mit Smartphone-Oberflächen über Online-Banking bis zur digitalen Steuererklärung. Programmleiterin F. Housen betont: Die Initiative habe nicht nur technisches Wissen vermittelt, sondern auch das Selbstvertrauen der Teilnehmer gestärkt.

Zeitgleich läuft ein Erasmus+-Projekt zwischen Portugal und Spanien auf Hochtouren. In der portugiesischen Guadiana-Region absolvieren derzeit 38 Senioren ein 20-stündiges Trainingsprogramm. Fünf Module decken alles ab – von Social Media bis zur Online-Terminbuchung. Ziel ist die „digitale Autonomie” der Teilnehmer.

Neue Technologien für barrierefreien Zugang

Auch die Tech-Branche reagiert auf die Bedürfnisse älterer Nutzer. Die Stadtverwaltung Arlington in Texas startete gestern eine mobile App speziell für Seniorenangebote. Statt komplizierter Desktop-Websites können sich Bewohner über 50 nun per Smartphone für Fitnesskurse oder soziale Veranstaltungen anmelden.

Der Audio-Spezialist Sennheiser kündigte gemeinsam mit ProDVX eine innovative Lösung an: Die „MobileConnect”-Technologie ermöglicht es Nutzern, via QR-Code-Scan Audioinhalte von öffentlichen Displays direkt aufs eigene Smartphone zu streamen – mit minimaler Verzögerung. Für Senioren mit Hörbeeinträchtigungen bedeutet das: klarer Ton in Museen oder Vortragssälen über das vertraute eigene Gerät.

In Indien nutzte die Association of People with Disability diese Woche mobile Technologie für einen Mammut-Test: Mit der „Yes to Access”-App prüften Freiwillige über 2.500 öffentliche Gebäude in 33 Distrikten auf Barrierefreiheit. Ein Beispiel dafür, wie digitale Werkzeuge Gemeinschaften befähigen, bessere Infrastruktur einzufordern.

Die digitale Mauer: Wenn Modernisierung ausschließt

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Bei Debatten in Vietnams Nationalversammlung über das neue Digitalisierungsgesetz warnte Abgeordneter Pham Trong Nhan vor fragmentierter Entwicklung. Ohne einheitliche Strukturen drohten gerade vulnerable Gruppen verwirrt und ausgeschlossen zu werden.

Eine Warnung, die auch in den USA Widerhall findet. Die dortige Sozialversicherungsbehörde setzt zunehmend auf digitale Identitätsverifikation – für Senioren ohne Smartphone oder Breitband-Internet eine fast unüberwindbare Hürde. Experten sprechen bereits von einer „digitalen Mauer”, die zwischen Bürgern und ihren Leistungsansprüchen steht.

Zwei Welten: Spaltung oder Chance?

Die Entwicklungen Anfang Dezember 2025 offenbaren eine Zweiklassen-Realität. Auf der einen Seite hochqualifizierte „Silver Freelancer”, die mit KI in der Gig Economy konkurrieren. Auf der anderen Seite staatliche und gemeinnützige Programme, die um grundlegende „digitale Überlebensfähigkeiten” für den Alltag kämpfen.

Branchenbeobachter erwarten, dass sich dieser Trend 2026 verstärkt. Die Zukunft liegt nicht in noch größeren Buttons, sondern in inklusiven Ökosystemen – ob durch Gesetzesrahmen wie in Vietnam, Barrierefreiheits-Integrationen wie von Sennheiser oder Profi-Plattformen wie Malt. Nur so können Seniore vollwertig am digitalen Wirtschaftsleben teilnehmen – nicht als Zuschauer, sondern als Akteure.

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