ADHS-Diagnosezahlen, Großbritannien

ADHS-Diagnosezahlen explodieren: Großbritannien startet Untersuchung

07.12.2025 - 23:20:12

Großbritannien leitet eine unabhängige Untersuchung zu stark steigenden ADHS- und Autismus-Diagnosen ein. Gleichzeitig zeigen neue Daten: Der Dezember-Stress trifft Generation Z besonders hart.

Professor Peter Fonagy vom University College London übernimmt die Leitung der Untersuchung, die das Gesundheitsministerium am Donnerstag ankündigte. Der Hintergrund: Die Wartelisten für Autismus-Assessments sind dreizehnmal länger als noch 2019.

Gesundheitsminister Wes Streeting warnt vor privaten Anbietern, die Diagnosen ohne ausreichende klinische Fundierung stellen könnten. „Wir müssen sicherstellen, dass Diagnosen auf strenger klinischer Evidenz basieren”, erklärte er. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Zwischen 1993 und 2024 stieg der Anteil psychischer Erkrankungen bei 16- bis 64-Jährigen von 15,5 % auf 22,6 %.

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Die Untersuchung soll klären, ob sich neurologische Diversität tatsächlich ausbreitet oder ob normale emotionale Reaktionen zunehmend pathologisiert werden. Ergebnisse werden für Sommer 2026 erwartet.

Kalifornien startete am 4. Dezember die Children and Youth Behavioral Health Initiative. Ziel: Jungen und junge Männer aus der sozialen Isolation zu holen. Der Bedarf ist enorm – 71 % der Männer zwischen 16 und 25 Jahren fühlen sich isoliert, zeigen Daten der Organisation Movember.

British Columbia verschärfte am Freitag die Regelungen des Mental Health Act. Neue Leitlinien definieren klarer, wann unfreiwillige Behandlungen bei Jugendlichen ethisch vertretbar sind. Die Provinz reagiert damit auf die steigende Zahl schwerer psychischer Krisen.

„Für viele ist der Stress real, aber die kulturellen Barrieren, darüber zu sprechen, sind noch realer”, heißt es in der kalifornischen Projektbeschreibung. Ein Satz, der das Dilemma junger Männer auf den Punkt bringt.

Feiertags-Stress: Generation Z unter Druck

Der Holiday Mental Health Report 2025 von LifeStance Health liefert ernüchternde Zahlen zur aktuellen Stresslage:

  • 51 % fühlen sich einsam – selbst im Kreise der Familie
  • 35 % der jungen Erwachsenen wirken glücklicher, als sie sind
  • 89 % der Gen Z empfinden Familienfeiern als Pflicht

Psychologen sprechen von “performative happiness” – dem Zwang, Glück vorzutäuschen. Besonders Millennials und Generation Z stehen unter diesem Druck. Der ständige Vergleich mit idealisierten Feiertagsbildern in sozialen Medien verschärft das Problem.

Experten raten zu “Digital Boundaries”: weniger Bildschirmzeit, mehr echte Gespräche. Mut zur Lücke bei sozialen Verpflichtungen könnte der Schlüssel sein.

System am Limit: WHO schlägt Alarm

Die WHO-Berichte “World Mental Health Today” und “Mental Health Atlas 2024” zeichnen ein düsteres Bild. Über eine Milliarde Menschen leben mit psychischen Erkrankungen, doch die Ausgaben bleiben bei mageren 2 % der Gesundheitsbudgets.

„Investitionen in die mentale Gesundheit sind Investitionen in die Wirtschaft”, betonte WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus. Der britische Vorstoß könnte nun einen Paradigmenwechsel einleiten: Weg von der “Diagnose für alle”, hin zu präziserer Ressourcenverteilung.

Die Frage bleibt: Wo verläuft die Grenze zwischen Alltagsstress und behandlungsbedürftiger Störung? Die britische Untersuchung wird darauf Antworten liefern müssen – und damit internationale Standards prägen.

Was jetzt zu tun ist

Für den Rest des Dezembers lauten die Empfehlungen klar: Digitale Präsenz reduzieren, ehrlich über das eigene Wohlbefinden sprechen und soziale Verpflichtungen kritisch hinterfragen. Gerade junge Männer sollten den Mut finden, Hilfe zu suchen, statt im Stillen zu leiden.

Die britischen Untersuchungsergebnisse im Sommer 2026 werden zeigen, ob die westlichen Gesellschaften tatsächlich vor einer mentalen Gesundheitskrise stehen – oder ob das System lernen muss, zwischen echter Not und normalen Lebenskrisen zu unterscheiden.

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