Accenture, Aktie

Accenture Aktie: Analysten drehen auf

17.12.2025 - 17:34:30

Morgan Stanley und Stifel heben ihre Bewertung für Accenture an und sehen Chancen in der KI-Strategie. Die Quartalszahlen am Donnerstag gelten als nächster Stimmungstest.

Kurz vor den Zahlen für das erste Quartal des Fiskaljahres 2026 nimmt die Accenture Aktie wieder Fahrt auf. Gleich zwei positive Analystenstimmen stellen die bisher schwache Jahresbilanz in ein neues Licht und rücken Bewertung und KI-Strategie des IT-Dienstleisters in den Fokus. Entscheidend ist nun, ob das Unternehmen die gedämpften Erwartungen morgen übertreffen kann.

Analysten schieben an

Der wichtigste Impuls kommt von Morgan Stanley. Die Investmentbank hat ihre Einstufung von „Equalweight“ auf „Overweight“ angehoben und das Kursziel deutlich von 271 auf 320 US‑Dollar erhöht. Ausschlaggebend ist aus Sicht der Analysten vor allem die Bewertung.

Nach einem deutlichen Rückgang seit Jahresbeginn – in Euro liegt die Aktie aktuell rund 31 % unter dem Jahresanfangsniveau und gut 39 % unter dem 52‑Wochen-Hoch – sieht Morgan Stanley nun ein „attraktives Einstiegsniveau“. Die Bank argumentiert, der Markt habe die Risiken rund um Generative AI und mögliche Kürzungen der US-Staatsausgaben überzeichnet.

Konkret gehen die Analysten davon aus, dass ein Bewertungsboden erreicht ist und das Chance-Risiko-Verhältnis wieder nach oben zeigt. Die jüngste Schwäche spiegele eher Stimmung als Fundamentaldaten wider.

Für zusätzlichen Rückenwind sorgt Stifel. Das Haus hat heute seine Kaufempfehlung („Buy“) bestätigt und das Kursziel bei 315 US‑Dollar belassen – nahe an der neuen Morgan‑Stanley-Marke. Inhaltlich liegen beide Häuser damit eng beieinander.

KI-Angst versus Chancen

Im Zentrum der Debatte steht die Frage, ob Künstliche Intelligenz klassische IT-Dienstleistungen unter Druck bringt oder neue Nachfrage schafft. Stifel hält die verbreitete Angst, AI könne Dienstleister wie Accenture überflüssig machen, für zu kurz gegriffen.

Die Analysten betonen, dass Unternehmen erhebliche externe Unterstützung benötigen, um KI-Anwendungen überhaupt in die Breite zu bringen. Planung, Integration in bestehende Systeme, Anpassung von Prozessen – all das sei ohne spezialisierte Dienstleister kaum zu stemmen. In diesem Szenario wäre Accenture eher Profiteur als Verlierer.

Stifel ordnet die zuletzt verlangsamte Geschäftsdynamik daher vor allem als Folge der allgemeinen makroökonomischen Unsicherheit ein, nicht als strukturelles Problem des Geschäftsmodells. Das passt zur Argumentation von Morgan Stanley, wonach die AI-Risiken bereits eingepreist sind.

Ein Baustein dieser Strategie ist der Ausbau von Partnerschaften im KI-Bereich. So hat Accenture die Zusammenarbeit mit Anthropic vertieft und die „Accenture Anthropic Business Group“ gegründet. Ziel ist es, rund 30.000 Fachkräfte auf das Claude‑Modell zu schulen. Damit will der Konzern zeigen, dass er an der Infrastruktur- und Umsetzungsseite der KI-Welle mitverdient.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Accenture?

US-Staatsausgaben und das „DOGE“-Thema

Für Verunsicherung sorgten zuletzt auch Sorgen um mögliche Einschnitte bei US-Bundesausgaben. Im Markt kursiert das Kürzungsrisiko im Zusammenhang mit der „Department of Government Efficiency“ (DOGE), die bei Effizienzsteigerungen in der Verwaltung ansetzen soll.

Morgan Stanley greift dieses Thema explizit auf und kommt zu dem Schluss, dass die entsprechenden Belastungen im Kurs weitgehend berücksichtigt sind. Das Management von Accenture kalkuliert laut Bericht bislang nur mit einem moderaten Gegenwind von rund 1 bis 1,5 %. Aus Analystensicht ist dieser Effekt damit begrenzt und handhabbar.

Damit rücken andere Faktoren – insbesondere die Gewinnentwicklung und der Ausblick – stärker in den Vordergrund, wenn es um die Bewertung des Titels geht.

Morgen zählt der Ausblick

Am Donnerstag vor Börsenstart legt Accenture die Zahlen für das erste Quartal des Fiskaljahres 2026 vor. Der Markt rechnet derzeit mit:

  • Umsatz von rund 18,5 Milliarden US‑Dollar
  • Gewinn je Aktie (EPS) zwischen 3,74 und 3,78 US‑Dollar
  • Besonderem Fokus auf der Prognose, vor allem beim organischen Wachstum im Beratungsgeschäft

Im vorherigen Quartal hatte Accenture die Umsatzerwartungen leicht um 1,3 % übertroffen, doch die Jahresprognose 2026 sorgte für Diskussionen. Das Management hatte eine EPS-Spanne von 13,19 bis 13,57 US‑Dollar in Aussicht gestellt. Sollte diese Bandbreite nun angehoben werden, könnte das – kombiniert mit den frischen Kurszielen von Morgan Stanley und Stifel – zum Katalysator für eine spürbare Erholung der Aktie werden.

Aktuell notiert der Titel mit rund 232,80 Euro deutlich unter dem Februar-Hoch, hat sich aber in den vergangenen 30 Tagen um knapp 12 % von seinem 52‑Wochen-Tief abgesetzt. Die morgigen Zahlen werden damit zu einem klaren Belastungstest: Ein „Beat and Raise“-Szenario könnte den begonnenen Stimmungsumschwung festigen und den seit Jahresbeginn bestehenden Abwärtstrend zumindest vorerst stoppen.

Anzeige

Accenture-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Accenture-Analyse vom 17. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Accenture-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Accenture-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Accenture: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




@ boerse-global.de