ABO Energy Aktie: Lichtblick im Desaster

Der Projektentwickler sichert sich Solarprojekte in Südafrika, doch die Bilanz bleibt nach massiven Verlusten und einem Notverkauf angespannt.

Nach dem brutalen Kurssturz und der schockierenden Gewinnwarnung gibt es endlich positive Nachrichten für geplagte Aktionäre. Der Projektentwickler meldet einen operativen Erfolg in Südafrika, der für leichte Entlastung sorgt. Doch reicht dieser Auftrag, um das Vertrauen nach dem katastrophalen Jahr 2025 wiederherzustellen?

ABO Energy konnte sich in einer staatlichen Ausschreibung in Südafrika durchsetzen und erhielt den Zuschlag für zwei Solarprojekte. Marktbeobachter werten dies als wichtiges Signal, dass das operative Kerngeschäft und die internationale Pipeline trotz der massiven finanziellen Schieflage intakt sind. Die Meldung sorgt für eine leichte Stabilisierung des Aktienkurses, der zuletzt bei rund 12,35 Euro notierte.

Die bittere Realität

Der operative Erfolg darf jedoch nicht über die dramatische finanzielle Situation hinwegtäuschen. Das Jahr 2025 geht als “Desaster-Jahr” in die Firmengeschichte ein. Auf Jahressicht hat sich der Börsenwert mehr als gedrittelt, ausgelöst durch eine massive Prognose-Revision im November.

Die Fakten der Krise:
* Massiver Verlust: Statt des geplanten Gewinns von bis zu 39 Millionen Euro erwartet der Vorstand nun einen Konzernverlust von rund 95 Millionen Euro.
* Abschreibungen: Wertberichtigungen auf Projekte und gesunkene Erwartungen bei Einspeisevergütungen belasten das Ergebnis schwer.
* Absturz: Vom 52-Wochen-Hoch bei 46,80 Euro fiel der Kurs zeitweise bis auf 10,15 Euro.

Notverkauf sichert Liquidität

Um die Bilanz zu stabilisieren und dringend benötigte Liquidität zu sichern, musste das Management bereits Tafelsilber verkaufen. Ein umfangreiches Windenergie-Portfolio in Finnland mit einer Kapazität von 4,4 Gigawatt ging für rund 40 Millionen Euro an den Versorger Fortum.

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Dieser Verkauf verdeutlicht den Ernst der Lage: ABO Energy benötigt frisches Kapital, um die anstehende Restrukturierung zu finanzieren. Das angekündigte Transformationsprogramm zielt darauf ab, die Kostenstrukturen radikal anzupassen. Das laufende Jahr muss von Anlegern als Übergangsjahr mit tiefroten Zahlen abgehakt werden.

Der Auftrag aus Südafrika ist ein operativer Achtungserfolg, ändert aber nichts an der Schwere der bevorstehenden Sanierung. Der Fokus liegt nun vollständig auf der Umsetzung des Sparprogramms, um weitere Abschreibungen im kommenden Jahr zu verhindern. Der Weg zurück in die Gewinnzone hängt nun primär von der strikten Disziplin bei der Kostenkontrolle ab.

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