ABC-Analyse: Das Comeback einer Klassiker-Methode
28.11.2025 - 05:12:12Die traditionelle ABC-Analyse erlebt eine Renaissance als wirksames Instrument gegen digitale Überlastung und für bessere Fokussierung in hybriden Arbeitswelten mit KI-Unterstützung.
Die ABC-Analyse erlebt 2025 ihre Renaissance. Während KI-Tools und hybride Arbeitsmodelle die Komplexität erhöhen, greifen Unternehmen und Arbeitnehmer verstärkt auf die bewährte Priorisierungsmethode zurück – als kognitives Bollwerk gegen die digitale Informationsflut.
Aktuelle Zahlen belegen den Bedarf: Rund 50 Prozent der Vollzeitbeschäftigten sehen ihre Produktivität durch ständige digitale Unterbrechungen gefährdet. Die Bertelsmann Stiftung zeigt in ihrer November-Studie: Weniger Arbeitszeit bedeutet nicht automatisch weniger Stress – wenn die Priorisierung fehlt.
Hier setzt die ABC-Analyse an. Anders als in den 1950er Jahren wird sie heute nicht mehr mit Stift und Papier durchgeführt, sondern als strategisches Werkzeug gegen digitale Erschöpfung eingesetzt.
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Flexibilität ohne Struktur wird zum Bumerang
Die kununu Arbeitsmarktstudie zeigt: Österreichische Arbeitnehmer sind grundsätzlich zufrieden, fordern aber mehr Flexibilität. Doch diese wird zur Falle, wenn klare Strukturen fehlen.
„Je mehr KI-Tools uns Aufgaben abnehmen wollen, desto schwerer fällt die Entscheidung, was wirklich wichtig ist”, erklärt Arbeitspsychologin Dr. Elena Weber aus Wien. „Die ABC-Analyse zwingt uns zu dieser Entscheidung.”
Das Prinzip teilt Aufgaben in drei Kategorien:
- A-Aufgaben (Must-Dos): Nur 15-20 Prozent der Menge, aber 80 Prozent des Wertes. Strategisch essentiell, nicht delegierbar.
- B-Aufgaben (Should-Dos): Wichtig, aber nicht sofort dringlich. Im hybriden Arbeitsumfeld werden sie oft zu den größten Zeitdieben.
- C-Aufgaben (Could-Dos): Routinearbeiten und E-Mail-Pingpong. Wissensarbeiter verbringen noch immer bis zu 40 Prozent ihrer Zeit in diesem Sektor.
Home-Office braucht andere Prioritäten als das Büro
Das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation liefert einen entscheidenden Befund: Die individuelle Produktivität im Home-Office ist oft höher – wenn Mitarbeiter A-Aufgaben von C-Aufgaben trennen können.
Im Büro dominieren Meetings und soziale Interaktionen (C-Aufgaben-Umfeld). Das Home-Office eignet sich perfekt für Deep Work an A-Aufgaben. Wer diese räumliche Trennung nach der ABC-Methode vornimmt, nutzt die Vorteile beider Welten.
„Die ABC-Analyse ist nicht mehr nur eine To-Do-Liste”, so die Schlussfolgerung aus der New-Work-Community. „Sie ist ein Ortswahl-Indikator geworden.”
KI kann vorschlagen, aber nicht entscheiden
Plattformen wie Asana und Microsofts Copilot haben ihre automatische Priorisierung verfeinert. Doch Experten warnen: Ein Algorithmus kann Vorschläge machen, die strategische Entscheidung muss beim Menschen bleiben.
Die TechSmith-Studie zur visuellen Kommunikation unterstreicht dies: Die Nachrichtenflut führt dazu, dass Mitarbeiter reaktiv arbeiten (C-Aufgaben) statt proaktiv (A-Aufgaben). Die bewusste ABC-Analyse wirkt als manueller Override-Schalter gegen den Autopiloten des digitalen Alltags.
Warum gerade jetzt?
Drei Faktoren treiben den Trend zum Jahresende 2025:
Wirtschaftlicher Druck: Unternehmen können es sich nicht leisten, dass Fachkräfte ihre Zeit mit C-Aufgaben verschwenden.
Burnout-Prävention: Die ABC-Analyse gibt Mitarbeitern die Erlaubnis, Dinge nicht zu tun. Das mindert den psychologischen Druck enorm.
4-Tage-Woche-Debatte: Verkürzte Arbeitszeit bei gleichbleibendem Output funktioniert nur, wenn C-Aufgaben radikal eliminiert werden.
Im Vergleich zu komplexeren Methoden wie Getting Things Done besticht die ABC-Analyse durch sofortige Anwendbarkeit. Sie benötigt keine Software, kein Seminar – nur fünf Minuten Zeit.
Der Weg ins Jahr 2026
Analysten erwarten, dass Priorisierungskompetenz zu den gefragtesten Soft Skills 2026 wird. HR-Abteilungen investieren weniger in reine Tool-Schulungen und mehr in methodische Kompetenzen.
KI-Agenten werden künftig proaktiv fragen: „Ist das wirklich eine A-Aufgabe für heute?” Meetings könnten mit einem ABC-Check beginnen – wer keine A-Priorität hat, darf ohne Konsequenzen fernbleiben.
Die ABC-Analyse mag alt sein. Doch in einer Welt, in der alles dringend scheint, ist die Fähigkeit, das Wichtige zu isolieren, die ultimative Superkraft des modernen Arbeitnehmers.
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