Forex-Report, Dollar

Forex-Report: Dollar schwach

14.03.2007 - 09:21:22

Forex-Report: Dollar schwach. Yen und Schweizer Franken steigen...

Von Folker Hellmeyer Der Euro öffnete bei 1.3205, nachdem am Dienstag kurzzeitig Höchstkurse im Bereich von 1.3220 markiert wurden. Der US-Dollar hat gegenüber dem Yen deutlich an Boden verloren und notiert aktuell bei 115.75. Im Bereich der „Carry-Trades“ ergab sich verstärkt Druck. Sowohl der Yen als auch der Schweizer Franken konnten im Zuge von Glattstellungen deutlich an Boden gewinnen. Im Zuge der Auflösung der „Carry-Trades“ einerseits und einer mittlerweile offensichtlichen Verschärfung der US-Immobilienkrise andererseits standen insbesondere Aktienmärkte unter Druck. Laut der „Mortgage Bankers Association“ sind die Ausfälle bei Hypothekendarlehen per 4. Quartal 2006 von zuvor 4,67 auf 4,95 Prozent angestiegen und haben damit das höchste Niveau seit 2002 erreicht. Durchaus erstaunlich ist in dem Zusammenhang, daß obwohl der US-Arbeitsmarkt zur Schwäche neigt, obwohl der US-Aktienmarkt unter markantem Druck steht, obwohl sich das verarbeitende Gewerbe in Schlagdistanz zur Rezession befindet und obwohl sich der US-Wohnimmobilienmarkt in einer Rezession befindet, das US-Verbrauchervertrauen grundsätzlich auf hohem Niveau oszilliert oder sogar zulegt. So stieg der „ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index“ in der Berichtswoche von -1 auf +2 Punkte. Wir nehmen diese Entwicklung zur Kenntnis. Die am Dienstag veröffentlichten Daten sowohl aus der Eurozone als auch den USA waren für den Dollar einmal mehr belastend. Der deutsche ZEW-Index legte per März stärker als erwartet von zuvor 2,9 auf 5,8 Punkte zu. Analysten hatten einen Anstieg auf 3,3 Punkte prognostiziert. Damit setzt sich der kontinuierliche Anstieg seit November 2006 ausgehend von -28,5 Punkten fort. Wie wir erwartet haben, sank die Bewertung der aktuellen Lage von 70,9 auf 69,2 Punkte. Diese Tendenz sollte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Die US-Einzelhandelsumsätze enttäuschten mit einem Anstieg um 0,1% per Februar. Analysten hatten einen Zuwachs um 0,3% unterstellt. Ohne den Automobilsektor ergab sich ein Rückgang um 0,1%. Bleibt darüber hinaus der Bereich Benzin unberücksichtigt stellte sich ein Minus in Höhe von 0,3% ein. Mithin konnte diese Veröffentlichung nicht ansatzweise überzeugen. Die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze sowohl per Januar und Februar steht im diametralen Widerspruch zu der Befindlichkeit der US-Verbraucher hinsichtlich des Verbrauchervertrauens. Die US-Lagerbestände nahmen per Januar um 0,2% zu. Analysten erwarteten eine Zunahme um 0,1%. Das Verhältnis Lagerbestand zu Absatz erhöhte sich im Berichtsmonat von 1,17 auf 1,19 Monatsumsätze. Heute erwarten wir die Veröffentlichung der Industrieproduktion der Eurozone per Januar. Marktbeobachter gehen von einem Anstieg um 0,40% im Monatsvergleich aus. Aus den USA folgt die Veröffentlichung der Leistungsbilanz per 4. Quartal 2006. Hier wird sich voraussichtlich ein Rückgang auf Quartalsbasis von zuvor 225,5 auf 204,0 Milliarden Dollar ergeben. Dieser Rückgang ist nicht Ausdruck einer strukturellen Trendumkehr, sondern Ausfluß einer zyklischen Entspannung. Die US-Importpreise sollen laut Konsensusprognose per Februar um 0,8% zugelegt haben. Diese Datenreihe reflektiert stark den Takt der Energiepreise. Zusammenfassend ergibt sich nun ein Szenario, das eine neutrale Haltung zum Euro rechtfertigt. Lediglich ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,2880 dreht den Bias auf negativ. Ein Überwinden des Widerstandes bei 1.3250-70 eröffnet Aufwärtspotential. Folker Hellmeyer ist Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank. Weitere Informationen zu kostenlosen Newslettern der Bremer finden sie hier. Der obige Text spiegelt die Meinung der jeweiligen Autoren wider. Instock übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche rechtliche oder sonstige Ansprüche aus.
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