Aktie, PWO

Ist diese Aktie heiß?

Ist diese Aktie heiß?. PWO: Tendenz dreht nach oben

Der Automobilzulieferer aus dem Badischen wurde von der Rezession schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die in Oberkirchen ansässige Gesellschaft hängt am Tropf der Automobilindustrie. Der Absatzrückgang in der Produktion der Hersteller schlug sich in den Zahlen der Progress-Werk Oberkirch AG (PWO) (DE0006968001) nieder. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres schrumpfte der Umsatz von knapp 140 auf 90,5 Millionen Euro. Das zuvor positive EBIT von 8,4 Millionen Euro wandelte sich in einen Verlust von 7,2 Millionen Euro. Währungsverluste schlugen mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Netto lag der Verlust bei 7,7 Millionen Euro. Nach einem sehr schwachen Q1 zeigte jedoch bereits das Folgequartal eine Verbesserung bei Umsatz und EBIT. Die Einnahmen konnten im Quartalsvergleich um 19 Prozent gesteigert werden. Der Verlust beim EBIT hat sich mehr als halbiert. Laut dem Unternehmen haben sich in der zweiten Periode die Serienumsätze gegenüber dem Startquartal wieder erheblich verbessert. Inzwischen zeigen auch die umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung ihre Wirkung. Im Juni wurde wieder ein positives EBIT erzielt und lediglich noch ein geringer Nettoverlust. Bei unserem Treffen in Frankfurt sagt uns Finanzchef Bernd Bartmann. „Das Tief scheint erreicht zu sein. Die Tendenz zeigt nach oben und im September und Oktober werden wir aus heutiger Sicht die höchsten Umsätze in 2009 erzielen. Die Dispositionen unserer Kunden zeigen eine Stabilisierung“. Der Finanzchef erwartet ein stärkeres zweites Halbjahr. Allerdings ist die Visibilität mit drei Monaten recht gering. Zudem. Von einer Normalität ist das Unternehmen noch weit entfernt. „Trotz der Stabilisierung spüren wir hohe Schwankungen, die den weiteren Verlauf nur sehr schwer einschätzen lassen“, ergänzt Bartmann. Für das Gesamtjahr wollte der CFO keine konkrete Prognose kommunizieren. „Wir sind zuversichtlich den Verlust des ersten Halbjahres zu reduzieren“. Kosteneinsparungen von drei Millionen Euro pro Jahr werden sich im Zahlenwerk bemerkbar machen. Weitere drei Millionen Euro an Einsparungen stehen auf dem Prüfstand. Nach 260 Millionen Euro Umsatz in 2008 erwarten wir nunmehr Einnahmen von 200 bis 220 Millionen Euro. Das EBIT dürfte im unteren einstelligen Bereich negativ ausfallen. Den Nettoverlust schätzen wir auf minus vier bis sechs Millionen Euro. Ertragstechnisch kann PWO das Jahr 2009 getrost abhaken. Neben Kurzarbeit in Deutschland für zwölf Monate sind auf der Personalseite keine tiefer greifenden Einschnitte geplant. Das ist ein Indiz, dass der Vorstand zumindest für 2010 keine katastrophale Entwicklung erwartet. „Unser Ziel muss sein im kommenden Jahr wieder Gewinne zu erwirtschaften. Ein weiteres Jahr mit Verlusten wollen wir uns nicht erlauben“, sagt Bartmann. Grund sind vor allem die kurz- und langfristigen Bankschulden von PWO. Diese summieren sich auf 92 Millionen Euro. Netto ist die Gesellschaft mit 85 Millionen Euro verschuldet. Aufgrund der Verschuldung sollten die Cashflows rasch ins Positive drehen. Zumindest für das Jahr 2009 sollte möglichst der operative Cashflow positiv ausfallen. Das hängt allerdings auch an der Entwicklung des Umlaufvermögens. Zudem würden wir den Verzicht auf eine Dividendenzahlung für 2009 begrüßen. Es wurde weder Geld verdient, noch schwimmt die Firma im Geld. In guten Zeiten fährt das Unternehmen Free Cashflows von über zehn Millionen Euro ein. Für 2010 rechnen wir mit einem Umsatzanstieg auf circa 250 Millionen Euro. Mittelfristig erwartet der CFO eine Rückkehr zu EBIT-Margen von sieben Prozent. Diese Größenordnung wird PWO in 2010 allerdings noch nicht erreichen. Während sich zahlreiche Automobilzulieferer von ihren Tiefstkursen bereits drastisch erholt haben, ist die Aktie von PWO bisher noch kaum „gespielt“ worden. Das könnte sich angesichts der operativen Verbesserung ändern. Der Börsenwert von rund 45 Millionen Euro ist überschaubar trotz hoher Verschuldung. Wir raten bei Kursen um 18 Euro limitiert zur Depotbeimischung. Stoppkurse sollten rund 15 Prozent unter Einstand gesetzt werden. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 08.11.09 14:09 Uhr