Intershop, Umsatz

Intershop: Kaufen?

Intershop: Kaufen?. Intershop strebt Umsatz von 50 Millionen Euro an

Das Softwareunternehmen aus Jena erzielte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen Umsatz von 13,6 Millionen Euro und ein EBIT von mehr als 0,3 Millionen Euro. Die Marge: zwei Prozent. Das EBITDA erreichte 1,1 Millionen Euro. Netto betrug der Gewinn 440.000 Euro. Ohne die Aktivierung der eigenen Softwarelösung wäre das EBIT als auch der Nettogewinn jedoch negativ ausgefallen. Wie uns Vorstandsmitglied Peter Mark Droste im Hintergrundgespräch mitteilt, lag der Aktivierungseffekt bei 1,6 Millionen Euro. Andererseits musste die Firma Forderungen von knapp 270.000 Euro abschreiben. Bei dem zappelnden Kunden handelt es sich um die Tochter des Pleitekonzerns Arcandor, Quelle. Nach dieser Wertberichtigung steht Quelle bei Intershop (DE000A0EPUH1) noch mit 1,1 Millionen Euro im Feuer. Droste ist zuversichtlich das Geld zu erhalten und keinen weiteren Abschreibungsbedarf zu haben. Der operative Cashflow ist in der ersten Jahreshälfte mit 280.000 Euro negativ ausgefallen. An dieser Stelle gelobt der Manager Besserung bis Jahresende und strebt zumindest einen ausgeglichenen Cashflow aus operativer Tätigkeit in Aussicht. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren die Basis für weiteres Wachstum geschaffen. Intershop ist fit und bilanziell im Wesentlichen gesund. Als Anbieter integrierter E-Commerce-Lösungen will das Unternehmen vom Wachstumsmarkt E-Commerce profitieren. Die Erlöse auf diesen Plattformen im Netz versprechen sowohl im Bereich mit Verbrauchern als auch zwischen Unternehmen signifikante Zuwächse. Für dieses Geschäftsjahr erwartet Droste ein Umsatzplus von sieben bis neun Prozent auf über 30 Millionen Euro. Die EBIT-Marge erwartet der Vorstand bei sieben Prozent. Operativ müsste Intershop sodann mehr als zwei Millionen Euro verdienen. Das Finanzergebnis ist positiv. Bankschulden sind Fehlanzeige. Die Steuerbelastung ist aufgrund horrender Verlustvorträge von sage und schreibe 300 Millionen Euro moderat. Früher oder später, sofern die Geschäftsentwicklung weiter positiv verläuft, muss Intershop aktiv latente Steuern aktivieren, was den Nettogewinn puscht. Insgesamt sind die Zahlen angesichts der Rezession akzeptabel. Auf der Auftragsseite kündigt Droste für 2009 noch „einige schöne Aufträge“ an. „Wir rechnen mit einigen kleineren Aufträgen und noch mit mindestens einem Großauftrag“. Die aktuelle Marge von Intershop ist natürlich noch nicht sehr sexy. Das liegt vor allem an dem relativ geringen Anteil der margenstarken Lizenzen. Die Quote von mehr als zwölf Prozent hat deutliches Potenzial. „Unser Ziel sind mittelfristig mindestens 20 Prozent der Einkünfte aus Lizenzen zu erzielen. Das treibt unsere Marge nach vorne“. In drei bis fünf Jahren soll sich die EBIT-Marge auf bis zu 15 Prozent verbessern. Droste hält im selben Zeitraum ein Umsatzpotenzial von 50 Millionen Euro für erreichbar. Zunächst freuen wir uns, dass es Intershop überhaupt noch gibt und die Firma nach zahlreichen Verlustjahren und Missmanagement nunmehr profitabel ist und sich in ruhigeren Gewässern bewegt. Die Kapitalisierung von 45 Millionen Euro ist allerdings auch kein Pappenstil. Ein Schnäppchen ist das Papier nicht. Wir raten erst bei Kursschwäche im Bereich um 1,50 Euro auf der Käuferseite zu stehen. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 11.09.09 13:43 Uhr