Gut, Gesco

Gesco: Ist das Schlimmste vorbei?

Gut, gesund + günstig!

Die in Wuppertal ansässige Firma mit Fokus auf Beteiligungen im Mittelstand spürt eine Aufhellung im operativen Geschäft. Das sagt uns Vorstandsmitglied Hans-Gert Mayrose bei unserem Treffen in Frankfurt. „Wir erkennen erste positive Anzeichen, dass sich das Geschäft belebt und wir mehr Aufträge bekommen“. Vermutlich handelt es sich jedoch lediglich um eine technische Erholung in Folge des vorigen Zusammenbruchs. Eine nachhaltige Belebung lässt sich nicht erkennen. „Vorsichtshalber stellen wir uns darauf ein, dass eine kräftige Erholung nicht vor Ende 2010 einsetzt. Dann sollte sich der Investitionsstau lösen“, sagt der Vorstand. Die aktuelle Marktphase will der promovierte Ingenieur für Zukäufe nutzen. „Wir schauen uns aktiv nach passenden Gesellschaften um. Gerne würden wir ein bis zwei weitere Unternehmen kaufen“. Für Akquisitionen ist die Kasse mit rund 27 Millionen Euro solide gefüllt. Interessant sind Gesellschaften im Bereich Kunststoff und Maschinenbau. Fokus von Gesco AG (DE0005875900) sind Nachfolgeregelungen. In der Regel erzielen die Objekte der Begierde einen Umsatz zwischen zehn und 50 Millionen Euro. Im Startquartal des Wirtschaftsjahres 2009/2010 per Ende März ist die Rezession auch bei Gesco angekommen. Laut Mayrose besteht bei den 14 Beteiligungen in der Summe kein Grund zur Sorge. Bei keiner einzigen Gesellschaft brennt es. Einige wenige Beteiligungen entwickeln sich trotz Rezession positiv, während die Mehrheit allerdings rückläufige Ergebnisse erwirtschaftete. Entsprechend entwickelte sich der Umsatz und Ertrag. Die Einnahmen waren im Erstquartal um 20 Prozent rückläufig. Das EBITDA hat sich fast halbiert. Das EBIT lag bei 4,9 nach 11,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unterm Strich klingelte ein Gewinn von 2,5 Millionen Euro in der Kasse. Der Gewinn je Aktie sank von 2,03 Euro auf 83 Cent. Die Zahlen sehen natürlich nicht rosig aus. Allerdings war die Vergleichsperiode auch noch sehr stark. Das zeigt auch der Ordereingang. Dieser erreichte lediglich 61,4 Millionen Euro nach 115,6 Millionen Euro im Quartalsvergleich zuvor. Im Q1 des Vorjahres konnte sich Gesco noch über den höchsten Ordereingang in der Geschichte des Unternehmens freuen. Positiv: Für die Zukunft ist die Basis recht gering. Angesichts der Schärfe des Markteinbruchs sind die Zahlen nicht schlecht. Andere Firmen schreiben deutlich rote Zahlen. Laut Mayrose wird Q2 allerdings unter dem Niveau des ersten Quartals liegen. Vermutlich stellt diese Periode jedoch den Tiefpunkt dar. Für das Gesamtjahr stellt Mayrose einen Konzernumsatz zwischen 280 und 310 Millionen Euro in Aussicht. Die EBIT-Marge wird sich nach unseren Schätzungen vermutlich zwischen 5,5 und 6,5 Prozent bewegen. Nach Steuern, Zinsen und Minderheiten soll ein Gewinn zwischen sieben und 10,5 Millionen Euro hängen bleiben. Das entspricht einem Ergebnis je Aktie zwischen 2,31 und 3,47 Euro. Rund 40 Prozent des Gewinns soll im Regelfall an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Absolut wird die Dividende gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer ausfallen. Gesco kehrte für 2008/2009 eine Dividende von 2,50 Euro je Aktie aus. In diesem Wirtschaftsjahr wurde mit einem Gewinn je Aktie von 7,16 Euro kräftig verdient. Optimistisch ist der Vorstand für den Free Cashflow. Bei Investitionen von circa sieben bis acht Millionen Euro, erwartet Mayrose entsprechend einen deutlich positiven Free Cashflow, der sich je nach Verlauf des Working Capitals nach unseren Schätzungen auf zehn bis 15 Millionen Euro belaufen dürfte. Der über 1.700 Mann starke Konzern ist unverändert gesund und verfügt über eine solide Bilanz. Zeitbomben wie Goodwill oder überdimensioniere immaterielle Vermögenswerte sind fehl am Platz. Der bilanzielle Buchwert von Gesco liegt bei 105 Millionen Euro. Aktueller Börsenwert: 119 Millionen Euro. Teuer ist die Aktie nicht. Zumal bereits im kommenden Jahr wieder mehr verdient werden sollte als in 2009/2010. Das Schlimmste hat das Unternehmen hinter sich, sofern die Welt nicht zusammenbricht. Wir raten zum Einstieg in Tranchen. Kursschwächen können zum weiteren Aufbau von Positionen genutzt werden. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 07.10.09 18:14 Uhr