Cancom, Dividendenzahlung

Cancom: Kaufen?

Cancom: Kaufen?. Cancom strebt Dividendenzahlung an

Klaus Weinmann, Vorstandschef der Cancom (DE0005419105) zeigt sich trotz Krise bei unserem Treffen in Frankfurt optimistisch für sein Unternehmen. Die Firma konnte selbst in der Rezession um die Jahrtausendwende stets Gewinne ausweisen. Nur im Jahr 2003 verbuchte Weinmann einen zweistelligen Millionenverlust aufgrund hoher Firmenwertabschreibungen. „Ohne Sondereffekte hätten wir auch in 2003 einen Gewinn erzielt“, erklärt der CEO. Im Unterschied zu damals ist Cancom inzwischen viel besser aufgestellt als noch vor fünf Jahren. „Wir haben heute ein sehr gutes Dienstleistungsgeschäft, was die derzeitige Schwäche im Handelsgeschäft mehr als kompensiert“, so Weinmann. Einen deutlichen Einbruch der Gewinne aufgrund der Rezession erwartet der Firmenlenker sodann nicht. „Wir sehen die aktuelle Krise eher als Chance und schauen uns intensiv nach Zukäufen um“. Laut Weinmann sind zahlreiche Gesellschaften derzeit günstig zu haben. Im Fokus stehen profitable Unternehmen mit Jahresumsätzen von bis zu 50 Millionen Euro. Finanzieret werden sollen Zukäufe über Eigen- und Fremdmittel. Spätestens im Jahr 2012 soll der Umsatz auf eine Milliarde Euro klettern bei einer EBIT-Marge von drei Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Weinmann einen Umsatz von über 355 Millionen Euro. Das EBIT dürfte sich nach eigenen Angaben auf über sechs Millionen Euro belaufen. Abzüglich dem Finanzergebnis von circa 1,4 Millionen Euro und einer Steuerquote von rund 20 Prozent, dürfte am Jahresende ein Ergebnis je Aktie von etwa 35 Cent in den Büchern stehen. Allerdings wird Weinmann in diesem Jahr die Bilanz nochmals aufräumen. Das Geschäft in England wird beerdigt und belastet das Ergebnis mit einer nicht cashwirksamen Firmenwertabschreibung von zwei Millionen Euro. Abzüglich dieser Abschreibung sieht das Ergebnis natürlich etwas enttäuschend aus. Als kleinen Trost strebt Weinmann erstmals in der Geschichte des Unternehmens eine Dividendenausschüttung an. „Wir wollen unserem Aufsichtsrat eine Dividende vorschlagen, sofern sich das Geschäft bis Ende März nicht wesentlich verschlechtert“. Zehn Cent Dividende könnten durchaus ausgeschüttet werden. Im kommenden Jahr wird Cancom schon allein aufgrund der Konsolidierung der zugekauften sysdat GmbH für ein Gesamtjahr einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro ausweisen. Organisches Wachstum will der CEO erst einmal nicht einplanen. Das EBIT soll, sofern die Welt nicht untergeht und die IT-Branche in eine harte Rezession fällt, erneut bei über sechs Millionen Euro landen. „Das ist derzeit unsere beste Annahme“. Der worst-case bei einer schweren Rezession wäre ein EBIT von drei Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft haben kürzlich massiv eigene Aktien des Unternehmens gekauft. Ein Großaktionär aus Österreich ist an die Wand gefahren und verschleuderte die Stücke. Weinmann & Co. haben diese Aktien im Wesentlichen aufgefangen. Weitere Zukäufe bei Schwäche sind nicht ausgeschlossen. Durch die Aufstockung werden derzeit mehr als 30 Prozent des Kapitals kontrolliert. Eine komplette Übernahme schloss Weinmann aus. „Wir sind jetzt erst einmal froh, dass uns kein Dritter übernehmen kann und können uns wieder voll auf das operative Geschäft konzentrieren. Das steht im Vordergrund“. Eine Übernahme seitens der Familie Kober, die 20 Prozent an Cancom halten, und jüngst wieder durch die Börse geistert, ist laut Weinmann nicht zu erwarten. Mit einem Börsenwert von 19 Millionen Euro ist Cancom äußerst günstig bewertet. Selbst für den Fall eines Gewinneinbruchs in 2009 ist die Aktie preiswert. Im Bereich um 1,50 bis 1,60 Euro raten wir Abstauberlimits zu platzieren. Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 12.12.08 11:24 Uhr