AT&S, Kaufenswert

AT&S: Kaufenswert?

AT&S: Kaufenswert?. AT&S feiert Comeback

Der Hersteller von Leiterplatten ist „back on track“. In den ersten drei Monaten des Wirtschaftsjahres 2009/2010 (Ende März) haben die Österreicher operativ rund 50 Millionen Euro versenkt. Darin enthalten sind allerdings Einmalaufwendungen für die Restrukturierung in Höhe von rund 38 Millionen Euro. Bereinigt errechnete sich in Q1 ein EBITDA von minus 0,5 Millionen Euro sowie ein negatives EBIT von knapp zwölf Millionen Euro. Die Restrukturierung ist nunmehr weitgehend abgeschlossen. Weitere Abschreibungen auf Aktiva sind nicht zu erwarten. Bereits im zweiten Quartal gelang die Rückkehr in die Gewinnzone. Bei Einnahmen von 88 Millionen Euro wurde ein EBIT von fast fünf Millionen Euro gezogen. Die Marge: 5,5 Prozent. Das EBITDA lag bei über 15 Millionen Euro und die entsprechende Marge bei 17,2 Prozent! Der Turnaround dürfte nachhaltig sein. Laut Vorstandschef Harald Sommerer wurde der Tiefpunkt im ersten Quartal erreicht. Wie zu hören ist, laufen die Geschäfte im dritten Quartal wie geschmiert. Ein Umsatz von bis zu 100 Millionen Euro ist realistisch bei einer erneut verbesserten Marge gegenüber Q2. Grund für das Comeback ist eine Vollauslastung aller Werke. Einige Aufträge mussten sogar aus Kapazitätsgründen abgelehnt werden. Selbst in Europa. Seit dem letzten Jahr konnte das europäische Geschäft mehr als verdoppelt werden. In europäischen Gefilden konzentriert sich AT&S (AT0000969985) auf Design, das Prototypengeschäft sowie die Automobilindustrie, die Medizintechnik und das Industriegeschäft. Das zahlt sich aus. Verlagert wurde das Volumengeschäft inzwischen für den Bereich „Mobile Devices“ komplett in das Werk nach Shanghai. Dort haben die Österreicher ein Werk im Volumen von rund 400 Millionen Euro aufgebaut. Nach unseren Informationen aus Branchenkreisen brummt in China das Geschäft. Sommerer konzentriert sich in Asien auf das High-End Segment. Also margenstarke Produkte. Handyhersteller von Billigtelefonen sind eher weniger die Kunden. Dafür Produzenten von Spielkonsolen, Digitalkameras sowie tragbare Musikgeräte, deren Leierplatten komplexer sind. Am meisten Freude hat AT&S allerdings mit Herstellern von Smartphones. Das Wachstum dieser beliebten Telefone ist üppig. Die Österreicher sind Lieferant von acht der zehn größten Hersteller von Mobiltelefonen. Wichtiger Kunde ist zum Beispiel der kanadische BlackBerry Konzern RIM. Zudem dürfte der ein oder andere sehr beliebte Produzent von Smartphones auf der Kundenliste stehen. Ein Analyst der LBBW hat zum Beispiel vor einiger Zeit ein Notebook von Apple auseinander genommen. Er würde fündig und fand Komponenten von AT&S. AT&S inside Apple. Eine Kundenbeziehung scheint zu bestehen. Ein Sprecher des Unternehmens wollte unsere Nachfrage hinsichtlich der Lieferung von Leiterplatten für das Smartphone des Apple-Konzerns jedoch nicht kommentieren. Für das Gesamtjahr 2009/2010 gehen wir davon aus, dass die Firma bereinigt um Sondereffekte einen Gewinn erzielt. Die operativen Verluste aus Q1 dürften vollständig ausgeglichen werden. Kräftig Geld verdienen wird AT&S im Wirtschaftsjahr 20010/2011. Der Umsatz dürfte von 350 auf über 400 Millionen Euro steigen. Dank Sparprogramm, Kosteneffizienz erwarten wir eine EBIT-Marge von circa sieben Prozent sowie eine EBITDA-Marge von rund 20 Prozent. Das EBITDA dürfte somit bei 80 Millionen Euro landen und das EBIT bei circa 30 Millionen Euro. Abzüglich Finanzaufwendungen und einer moderaten Steuerquote von zehn bis 15 Prozent (dank üppiger Gewinne in China und der dort niedrigen Steuerbelastung), rechnen wir netto mit einem Profit von circa 20 Millionen Euro. Pro Aktie entspricht dies einem Gewinn von fast 80 Cent. Macht ein KGV von sieben. Günstig! Voraussetzung ist natürlich, dass die allgemeine Wirtschaft nicht erneut absäuft. Aktuell wird das Unternehmen mit 150 Millionen Euro kapitalisiert. Sie bekommen die Aktie unter dem Buchwert, der bei 185 Millionen Euro liegt. Die Nettoverschuldung beträgt aktuell bei 160 Millionen Euro. Auf den ersten Blick sportlich. Allerdings dürfte AT&S sowohl heuer als auch im kommenden Jahr Free Cashflows einfahren. In 2010/2011 rechnen wir in Abhängigkeit der Investitionen mit einem freien Mittelzufluss zwischen 20 und 45 Millionen Euro. Daher ist die Verschuldung mit dem zweifachen EBITDA in Ordnung. Unser einstiger Favorit feiert ein Comeback. Altleser kennen das Unternehmen sehr gut. Mit AT&S konnten in den Jahren nach Beerdigung des Neuen Marktes mehrere Hundert Prozent verdient werden. Damals war die Situation durchaus ähnlich. Die Firma schrieb Verluste und die Aktie lag am Boden. Unser jüngster Musterdepotwert ist kaufenswert mit einer Kurschance von 50, wenn nicht gar 100 Prozent! Viele Grüße www.tradecentre.de
@ ad-hoc-news.de | 26.11.09 02:18 Uhr