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US-Regierung steht erneut vor dem Government Shutdown

Es ist tatsächlich schon wieder soweit. Erneut droht den US-Bundesbehörden die Zahlungsunfähigkeit. Nun hat Präsident Donald Trump bis Freitagnacht Zeit, sich mit den oppositionellen Demokraten auf einen Haushalt für die Regierung zu einigen.

Doch dieser Haushaltsstreit schwelt nun schon seit Monaten zwischen den Parteien und anstatt eine wirkliche Einigung zu erreichen, wurden stets nur Übergangshaushalte beschlossen. Dadurch konnte zwar eine Zahlungsunfähigkeit der Regierung erst einmal abgewendet werden, doch der Aufschub reichte jeweils nur für wenige Wochen. Das Problem ist, dass die Republikaner im Repräsentantenhaus und im Senat zwar über die Mehrheit der Sitze verfügen. Aber es werden 60 Stimmen für eine Budgeteinigung benötigt. Sie haben jedoch aktuell nur 51 Sitze. Entsprechend sind sie auf die Hilfe der Demokraten angewiesen.

Keine Reaktion der Börsen

Bis dato konnte der „Government Shutdown“ der neuen Regierung stets in der sprichwörtlich letzten Sekunde noch verhindert werden. Wahrscheinlich wird es auch diesmal am Ende zu einer irgendwie gearteten Lösung kommen. Und so bleiben die Börsen wieder unbeeindruckt. Stattdessen stiegen die US-Indizes nach dem ersten nennenswerten Kursrücksetzer in diesem Jahr wieder weiter an.

Trompete im DAX wird relevanter

In der Zwischenzeit verharrt der DAX nach seinem Anstieg zu Jahresbeginn seit Tagen in einer Seitwärtsbewegung. Dabei bleibt er weiterhin innerhalb der Unsicherheits-Trompete (gelbe Linien im folgenden Chart) und pendelt entlang diese „Broadening-Formation“ an der oberen Linie der ehemaligen, mehrmonatigen Seitwärtsrange (gelbes Rechteck).

DAX - Target-Trend-Analyse

Damit verliert diese Range an Bedeutung, womit aufgrund der vorangegangenen Fehlsignale (rote Ellipsen) aber zu rechnen war. Umso wichtiger wird dadurch allerdings die Trompete (gelb). Solange der Kurs in dieser bleibt, muss man das Kursverhalten im DAX seit dem Allzeithoch vom November 2017 aktuell als neutral werten.

Nur ein klarer Ausbruch bringt uns neue Signale

Erst wenn der DAX eindeutig aus der Trompete nach oben ausbricht, haben wir ein klar bullishes Signal. Dies könnte aber für die Bullen etwas schwieriger werden, denn die obere Linie der Formation kreuzt bald das Niveau des Allzeithochs vom 7. November bei 13.525,56 Punkten. Um diesen wichtigen horizontalen Widerstand zu brechen, müssten sie wahrscheinlich noch einmal Schwung holen und so den nachhaltigen Ausbruch auf ein neues Allzeithoch schaffen. Es bietet sich also an, um eine neue Long-Positionen einzugehen, auf einen Anstieg über die Mittellinie bei 13.655 Punkten zu warten.

Die ersten leichten bearishen Signale werden wir erhalten, falls der DAX die jüngsten Tiefs der mehrtägigen Seitwärtsbewegung deutlich unterschreitet. Ein wirklich klares Signal würde vorliegen, wenn der DAX sogar unter die untere Begrenzungslinie der Trompete rutscht. Um dann neue Short-Positionen einzugehen, sollte man allerdings besser noch einen Bruch der Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten abwarten.

Fazit

Der DAX bleibt aktuell noch im Wartemodus. Die Kurse sind aber noch am oberen Ende der Trompete und so liegt der Ball bei den Bullen. Unterstützung könnte dabei noch die beeindruckende Stärke der US-Indizes bieten.

Der US-Haushaltsstreit sollte aber nicht aus den Augen verloren werden. Falls es am Ende zu keiner Einigung kommen sollte und der „Government Shutdown“ eintritt, könnten die Börsen dementsprechend reagieren. Das Ergebnis dürften dann Verluste an den Aktienmärkten sein.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 19.01.18 12:14 Uhr