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Leichte Turbulenzen nach Fed-Zinsentscheidung

Am vergangenen Mittwoch fasste das Federal Open Market Commitee (FOMC) der US-Notenbank einstimmig den Beschluss, dass der Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,00 bis 2,25 % angehoben wird. Da man mit diesem Zinsschritt bereits rechnete, ging es mehr darum, was im dazugehörigen Statement zu lesen war. Und tatsächlich lässt sich dort eine vermeintlich wichtige Änderung finden.

Ein Hinweis, der keiner sein sollte

Denn der Satz, laut dem die geldpolitische Haltung akkommodierend bleibt und dadurch der Arbeitsmarkt sowie die nachhaltige Rückkehr auf 2 % Inflation unterstützt werden, wurde entfernt. Wirklich überraschend kommt das jedoch nicht. Schließlich hat die Inflation in den USA das angestrebte Ziel inzwischen erreicht und am Arbeitsmarkt kann man schon fast von Vollbeschäftigung sprechen.

Dennoch ist es eine wichtige Aussage der Fed, dass die Geldpolitik mit der aktuellen Zinsanhebung nicht mehr als akkommodierend gilt. Man hätte also die Streichung so interpretieren können, dass die Fed kurz davor ist, ihr Ziel beim Leitzins zu erreichen, sodass es in Zukunft weniger Zinsschritte geben wird, als zunächst angenommen. Die Märkte reagierten darauf positiv und legten etwas zu.

Ansonsten gab es keinen Unterschied im Vergleich zu dem der vorangegangenen Sitzung. Entsprechend kam es auch nur zu relativ geringen Kursgewinnen. Doch mit der Pressekonferenz um 20:30 Uhr schlug der Kurs dann eine andere Richtung ein.

Keine Änderung bei den Fed-Projektionen

Denn Fed-Chef Jerome Powell machte deutlich, dass die Finanzbedingungen weiterhin akkommodierend bleiben und es sich um kein Signal für einen geänderten Zinspfad handelt. Vor dem Hintergrund der unveränderten Fed-Projektionen zur zukünftigen Leitzinsentwicklung erschien dies aber ohnehin nicht plausibel. Schließlich plant man weiterhin mit vier weiteren Zinsschritten bis Ende kommenden Jahres. Dazu kommt noch, dass die Erwartungen zum BIP-Wachstum für dieses und das kommende Jahr leicht angehoben wurden (siehe Tabelle).

Projektionen der US-Notenbank
(Quelle: www.federalreserve.gov)

Gleichzeitig gab es kaum Veränderungen bei den Arbeitsmarkt- und Inflationserwartungen. Der Einfluss der gestiegenen Ölpreise auf die PCE-Inflation sei nach Powell nur temporärer Natur. Die verbesserten Wirtschaftsaussichten lägen neben der Fiskalpolitik und dem hohen Verbrauchervertrauen aber auch an dem anziehenden Ölpreis.

Es bleibt abzuwarten, wie lange diese Aussage noch gültig ist.. Schließlich profitieren die Energieunternehmen zwar von einem höheren Ölpreis, für den Rest der Wirtschaft bedeutet dieser aber auch höhere Kosten.

Ein Auf und Ab an den Aktienmärkten

Zunächst tendierten die Kurse, wie bereits geschrieben, leicht nach oben. Anschließend rutschten sie mit und nach der Pressekonferenz deutlich ab. Der Xetra-DAX wiederholte dieses Muster  (siehe rote Ellipse im folgenden 5-min-Chart). Dabei sah es kurz danach aus, dass die leicht abwärts gerichtete Konsolidierung (blauer Pfeil) entgegen der idealtypischen Richtung (siehe Börse-Intern von vorgestern) nach unten aufgelöst wird.

DAX - kurzfristige Chartanalyse

Doch die Kurse drehten wieder nach oben und die Konsolidierung wurde am Ende doch noch nach oben aufgelöst. Beim vorangegangenen Trendhoch bei 12.458,3 Punkten (rote Linie) traf der DAX dann aber auf Widerstand. Die Trendwende zum dynamischen Anstieg von gestern deutet aber an, dass die Aufwärtsbewegung weitergehen wird.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 28.09.18 09:53 Uhr