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Kommt es zur Bärenfalle im DAX?

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

zugegeben: dass die Top-Formation im DAX, die ich Ihnen in der Vorwoche nochmals präsentierte, so schnell und so dynamisch vollendet wird, hatte ich nicht erwartet. Damit trüben sich die Aussichten für den DAX deutlich ein.

Wunsch oder Wirklichkeit?

Trotzdem drückte Sven Weisenhaus am Freitag seine Hoffnung aus, dass es dem DAX vielleicht gelingen könnte, das alte Tief vom März schnell zurückzuerobern. Damit entstünde eine klassische Bärenfalle. Ist da nur der Wunsch Vater des Gedankens oder gibt es tatsächlich Hinweise auf dieses Szenario? Die Antwort liefert uns die aktuelle Verfallstagsanaylse.

Werfen wir dazu einen Blick auf die Positionierungen zum (kleinen) Verfallstag am Freitag dieser Woche:

Verfallstagsdiagramm DAX Oktober 2018

Durch den dynamischen Einbruch der Vorwoche hat der DAX viele Put-Positionen (rote Säulen) ins Geld katapultiert. Und mit seinem Schlusskurs vom Freitag (siehe schwarze Pfeile) lag er immer noch tief im roten Bereich.

Das Ziel der Stillhalter zum Verfallstag

Aus Sicht der Stillhalter wäre es jedoch wünschenswert, die Kurse wieder bis zur 12.000-Punkte-Marke nach oben zu treiben. Dann wäre wenigsten die größte Put-Position aus dem Geld und der DAX läge faktisch auch an dem theoretischen optimalen Niveau zum Verfallstag bei 12.100 Punkten (siehe „Schüsselkurve“ unten im Chart).

Ob die Stillhalter das schaffen, bleibt natürlich vorerst offen, aber immerhin sehen wir heute schon eine deutliche Bewegung des DAX in diese Richtung. In jedem Fall wäre jeder Punkt, den der Kurs nun steigt, ein Gewinn für die Stillhalter, denn damit rutscht der DAX entlang der „Schüsselkurve“ immer weiter in Richtung Optimum (siehe grüner Pfeil).

Wann es sogar bullish für den DAX werden könnte

Wenn es der DAX bis Freitag tatsächlich zur 12.000-Punkte-Marke schafft, stünde er schon wieder klar über der Zone um 11.800 Punkte, die ich in der vergangenen Woche als kritische Grenze für die Vollendung der Top-Formation genannt hatte. Damit steigen dann auch die Chancen, dass der Rückfall der Vorwoche nur eine Bärenfalle war. Das könnte sogar sehr bullish für den DAX werden (siehe grünes Szenario im folgenden Chart).

DAX Tageschart seit September 2017 

Aber es gibt auch eine bearishe Alternative

Noch hat diese Gegenbewegung nicht so recht begonnen. Wenn es so bleibt oder sie nur schwach wird und die neuralgische Zone nicht oder nur knapp überwindet, dann besteht die Gefahr, dass sie nur der „obligatorische“ Test dieser Zone ist – wonach die begonnene Abwärtsbewegung wieder aufgenommen wird (siehe rotes Szenario im obigen Chart).

Die Entscheidung darüber dürfte in dieser Woche fallen, und wir halten Sie in der Börse-Intern natürlich darüber auf dem Laufenden.

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 16.10.18 10:11 Uhr