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Fibonacci-Marken als Leitfaden für die DAX-Korrektur

Am Mittwoch verteidigte der DAX erfolgreich die Mittellinie bei 12.945 Punkten auf Schlusskursbasis (siehe folgender Chart) und gestern schritt die Erholungsbewegung von der psychologisch wichtigen 13.000er Marke aus weiter voran. Dabei dürfte auch der heutige Verfallstag diese Kursbewegung beeinflusst haben (siehe Börse-Intern vom vergangenen Montag).

Damit ist charttechnisch vorerst Entwarnung angesagt. Zumal das erste Korrekturkursziel von 12.590 Punkten aus der Target-Trend-Methode noch nicht aktiviert ist, da die Mittellinie nur intraday unterschritten wurde.

Die Stärke der Gegenbewegung ist entscheidend

Das soll aber nicht bedeuten, dass die am Mittwoch genannten Kursziele nicht doch noch angelaufen werden können. Schließlich ist es durchaus normal, dass nach sechs Verlusttagen in Folge und einem Minus von insgesamt 677,68 Punkten innerhalb von sieben Handelstagen eine Gegenbewegung einsetzt. Dabei wird uns die Stärke eben jener Kurserholung zeigen, ob die Korrektur bereit ihr Ende gefunden hat. Sollte die aktuelle Aufwärtsbewegung zum Beispiel bereits frühzeitig auslaufen, dürfte daraufhin eine zweite Abwärtswelle entstehen, die dann die genannten Kursziele erreichen wird.

Fibonacci-Marken als Leitfaden

Damit man die Stärke einer Gegenbewegung besser beurteilen kann, ist es sinnvoll die Fibonacci-Marken zu benutzen (siehe lila Linien im Chart).

DAX - Target-Trend-Analyse

So befindet sich das 38,20er Retracement der aktuellen Korrektur bei 13.106,75 Punkten. In der Regel erreichen Gegenbewegungen mindestens diese Marke – deshalb wird es auch als „Mindestkorrekturkursziel“ bezeichnet. Damit wird die vorherige Abwärtsbewegung (677,68 Punkte) entsprechend an dieser Marke um 38,20 % (258,87 Punkte) „korrigiert“. In dem Fall, dass es von diesem Punkt aus erneut zu fallenden Kursen kommt, wird ein neues Korrekturtief äußerst wahrscheinlich.

Bei einem Rücklauflevel (= Retracement) von 50% liegt die nächste Fibonacci-Marke. Diese beträgt13.186,72 Punkte. Doch auch wenn diese Marke erreicht wird, kann man noch von einem normalen Rücklauf innerhalb eines übergeordneten (Abwärts-)Trends ausgehen – auch als „Normalkorrektur“ bezeichnet. Trotzdem signalisiert das Erreichen dieser Marke bereits eine gewisse Stärke der Bullen. Sollten von diesem Punkt aus erneute Kursverluste auftreten, muss dies nicht unbedingt neue Tiefs ankündigen. Hier kommt es dann darauf an wie sich die Abwärtsdynamik gestaltet.

Wenn sogar das 61,80 % Fibonacci-Retracement erreicht wird, bleibt der vorherige (Abwärts-)Trend zwar grundsätzlich noch intakt (und es können noch neue Korrekturtiefs folgen), aber es mehren sich Zweifel an dessen Fortbestehen. Man kann deswegen vom letzten Rettungsanker der Bären sprechen. Dieses Level wird deshalb auch als „Maximalkorrekturkursziel“ bezeichnet. Sollte diese Marke überwunden werden, dürfte die vorangegangene Trendbewegung beendet sein. Falls der DAX wieder mehr als 13.266,69 Zählern haben, wären sogar wieder neue Hochs im Bereich des Möglichen.

US-Indizes geben Rückendeckung

Derzeit konnte der DAX sein Mindestkorrekturkursziel bei 13.106,75 Punkten (38,20 % Fibonacci-Retracement) noch nicht überwinden. Somit zeigt sich die Erholungsbewegung bislang noch eher wenig ausgeprägt und gilt deshalb als relativ schwach. Auf der anderen Seite kletterten die US-Indizes gestern recht dynamisch nach oben. So könnte bald ein Durchbruch aus der laufenden Seitwärtsbewegung im DAX nach oben erfolgen.


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus

 (Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 17.11.17 09:16 Uhr