Aktien, Aktienindizes

DAX nimmt wichtige Hürden und richtet sich neu aus

Während unserer Sommerpause stand die Welt natürlich nicht still und so gab es auch einige wichtige Ereignisse, die jedoch auf die Kurse keinen besonders starken Einfluss hatten. Da wäre vor allem die Deeskalation im Handelsstreit zwischen den USA und der EU hervorzuheben. Die Gefahr von Zöllen auf Autos und Autoteile ist zunächst gebannt. Stattdessen haben US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker bei einem Treffen in Washington überraschend beschlossen, über den Abbau von Handelsbarrieren zu verhandeln.

Freude über Deeskalation blieb aus

Wenn man den Mainstream-Medien gefolgt wäre, war es die Angst vor einem Handelskonflikt, welche die Börsen belastet haben soll. Aber müssten dann die Aktienkurse nach dem Treffen nicht in die Höhe geschossen sein? Tatsächlich notiert der DAX aktuell aber nur 200 Punkte höher als vor zwei Wochen. In den USA kam es zwar zu einem Kurssprung nach der positiven Meldung, doch dieser blieb innerhalb des bereits vorhandenen Aufwärtstrends. Inzwischen notieren S&P 500 und Nasdaq100 sogar wieder unter ihrem Stand von vor zwei Wochen.

Viel Lärm um Nichts

Dies bestätigt unsere Ansicht, dass die Börsen keineswegs so negativ auf den Handelskonflikt reagiert hatten, wie es in den Medien umherging.  Und wie hier beschrieben, gab es nur punktuelle Belastungen durch den Handelskonflikt, da viele Zölle angedroht, aber nur wenige auch umgesetzt wurden (siehe dazu auch Börse-Intern vom 11. Juli). Nur in den Branchen, in denen auch wirklich Zölle eingeführt wurden, kam es zu einer Belastung der Unternehmensgewinne. Und diese Belastung bleibt zunächst auch bestehen, da die bisherigen Zölle trotz der letzten Gesprächen vorerst erhalten bleiben.

DAX mit neuem Kursziel für die Bullen

Nichtsdestotrotz schaffte es der DAX mit dem 200-Punkte-Anstieg ein neues Trendhoch zu markieren und wichtige Hürden zu überwinden. Denn bislang konnten mehr als 61,80 % der Abwärtswelle zurückgewonnen werden, die den DAX im Juni mehr als 1.000 Punkte nach unten zog.

DAX - Fibonacci-Marken

Damit ist das „Maximalerholungskursziels“ überschritten und der 1.000-Punkte-Abwärtstrend gilt als beendet. Dabei wurde sogar das „Breakaway-Gap“, welches innerhalb der 1.000-Punkte-Abwärtswelle am 19. Juni bei 12.834,11 Zählern nach unten gerissen wurde, komplett geschlossen. Somit ist erst einmal nicht mehr mit einem neuen Korrekturtief unterhalb von 12.104,41 Punkten zu rechnen. Wahrscheinlicher ist es nun, dass der DAX im Rahmen des Elliott-Wellen-Szenarios weiter nach oben tendieren wird.

DAX - Elliott-Wellen-Analyse

Die Mittellinie bei 12.945 Zählern dient den Bullen dabei aus Sicht der Target-Trend-Methode als ihr nächstes Kursziel.

DAX - Target-Trend-Analyse

Im ersten Anlauf scheiterte der DAX noch an der grün gestrichelte Aufwärtslinie (Parallellinie) und musste dann wegen der rot gestrichelten Konsolidierungslinie eine Zwangspause einlegen (siehe roter Pfeil im Chart). Aus Sicht der Traget-Trend-Methode ist eine derartige Konsolidierung entlang der dafür vorgesehenen Linie aber absolut normal und deshalb auch zunächst als trendbestätigend zu werten.

Auf diese Marken sollten Sie achten

Sollte es dem DAX nun im zweiten Anlauf gelingen, die Parallellinie zu überwinden, fehlt auch nicht mehr viel bis zur Mittellinie. Dann dürfte auch schon die psychologisch wichtige, weil runde Marke von 13.000 Punkten, die Kurse nach oben anziehen und weitertreiben.

Wenn der DAX allerdings erneut unter die Rechteckgrenze bei 12.590 Punkten rutscht, wird es aus Sicht der Target-Trend-Methode etwas kritisch. Jedoch handelt es sich hier um eine Marke, die bereits innerhalb des aktuellen Aufwärtstrends hart umkämpft war und mehrfach in beide Richtungen gekreuzt wurde. Deshalb hat sich deren Signalkraft verringert. Das sollte man beachten.

Gefährlich wird es für die derzeitige Aufwärtstendenz nach den Elliot-Wellen erst, wenn das Tief der Welle 2 unterschritten wird. Bislang ging ich davon aus, dass dieses beim Tief vom 11. Juli bei 12.398,47 Punkten liegt. Inzwischen sieht es aber eher so aus, dass es sich beim Tief vom 20. Juli bei 12.469,50 Punkten befindet. Sollten der Kurs wieder unter diese Tiefs fallen, ist zu erwarten, dass es sich bei der Kurserholung im Juli doch nur um eine Gegenbewegung im Abwärtstrend handelte - trotz des Überschreitens des „Maximalerholungskursziels“. Erst wenn diese Marke fällt könnte man wieder über Short-Trades nachdenken.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage

Ihr
Sven Weisenhaus

(Quelle: www.stockstreet.de)

@ ad-hoc-news.de | 01.08.18 10:49 Uhr