Rohstoff, Crash

Jede Bubble hat die Eigenschaft, dass sie irgendwann platzt.

Der Rohstoff - Crash. Und jede Bubble hat die Eigenschaft, dass in Phasen steigender Kurse Nachrichten und Meinungen erzeugt werden, welche die Preise zusätzlich anheizen.

Nichts anderes erleben wir derzeit bei den Rohstoffen. Wo aber liegt eigentlich der Unterschied zwischen heute und 2003? 2003 kostete ein Fass Öl 22 Dollar! Heute muss man für die gleiche Ware dreimal soviel zahlen. Hat sich der Ölverbrauch in so kurzer Zeit vermehrfacht? Ist die Nachfrage in so kurzem Zeitraum so rasant gestiegen um eine Verdreifachung des Preises zu rechtfertigen? Wohl kaum. Das Einzige, was gestiegen ist, ist die Zahl der Spekulanten, welche auf steigende Ölpreise setzen. Per Future, per Zertifikat, oder Knockout Derivat. Jene, die bei 40 noch short waren sind bei 60 long. Jeder glaubt nun an die Story von einem Ölpreis weit über 100 Dollar, oder gar 200 Dollar. Ob New York, Tokio oder Frankfurt - überall treffe ich Experten, die steigende Rohstoffpreise erwarten. Die Argumente sind immer die gleichen. Auch Lieschen Müller weiss nun, dass man in Öl und Kupfer long sein muss. Und die wenigen Milliardäre kaufen zusätzlich noch Gold und Silber, Zucker und Soja. Es wird eben in Zukunft alles knapp, da will schließlich jeder mit dabei sein auf der Rohstoffparty. Im Börsenfernsehen geben sich die Manager von Rohstoff - Fonds die Klinke in die Hand. Diese Fonds spriessen wie Pilze aus der Anlagelandschaft. Nein, die Herren kaufen nicht den Stoff selbst, sondern nur den Future. 90% des Cash geht in Geldmarktfonds, der Rest in Rohstoff-Futures. Konservativ angelegt nennt man das. Alle machen mit. Rohstoff Fonds sind der große Renner. Die gesamte Herde läuft wieder mal in eine Richtung! Auffällig, dass eigentlich niemand wirklich am Stoff selbst interessiert ist, sondern lediglich an steigenden Kursen. Dass solche Kartenhäuser zusammenbrechen, lehrt die Börsengeschichte. Ich kenne derzeit niemanden auf der Welt, der sinkende Rohstoffpreise prognostiziert. Ein Warnsignal! Der Crash wird kommen. Autor: Michael Mross Michael Mross berichtet von der Deutschen Börse für CNBC, dem weltweit großen Finanzsender und für n24. www.mross.de
@ ad-hoc-news.de | 23.03.06 14:54 Uhr