Socgen, Crash

Insidertrading bei Societe Generale?

Socgen + Crash

In der zurückliegenden Woche wurde Börsengeschichte geschrieben. Noch nie hat ein angeblich einzelner Trader einer einzelnen Bank die Aktienmärkte weltweit in den Abgrund gestürzt. Noch nie hat ein einzelner Trader mit seiner Schieflage die FED zu einer Zinssenkung veranlasst (Auch wenn Bernanke dies nicht zugibt – aber daran sieht man, wie besorgt die FED um den Aktienmarkt ist). Die Position des Franzosen soll in der Größenordnung von 50 – 60 Milliarden Euro gelegen haben – und sie stand voll im Feuer. Betroffen: Aktien und Indizes vornehmlich im europäischen Raum, besonders Deutschland. Als dann am Montag die Notverkäufe einsetzten war es deshalb kein Wunder, dass besonders der DAX in Mitleidenschaft gezogen wurde. Es ist ein Skandal, dass die Societe Generale den Betrug erst Publik machte, als sie ihre Position glattgestellt hatte. Kommentar: Sie mussten es so tun, weil sonst die Verluste noch größer geworden wären. Damit dürfte die Angelegenheit auch zu einer der größten Insider – Skandale der Börsengeschichte zählen. Angeblich hat das Bankhaus 5 Milliarden verloren. Auf mindestens 100 Milliarden müssen allerdings die Aktienverluste der Investoren und Anleger beziffert werden, die in dieser Schwächephase in Panik ihre Aktien verkauft haben. Pikant an der Angelegenheit: Schon am Freitag soll es zu auffälligen Käufen von Put-Optionen im Eurostoxx Bereich gekommen sein. Vielleicht hat sich ja die Societe Generale auf diese Weise gut gehedged. Es war jedenfalls ein großer Short Player im Markt, der bereits am Freitag auch OTC alle verfügbaren Puts aufgekauft hat – so heisst es bei den Big Playern in Frankfurt, welche die Derivate-Szene gut kennen. Davon abgesehen ist es mehr als unwahrscheinlich, dass ein einzelner Mini-Trader Positionen in der Größenordnung von 50 Milliarden Euro fährt. Diese Geschichte klingt völlig unglaubwürdig. Sie wurde wahrscheinlich nur so „lanciert“ damit man sich nicht noch zusätzlich Sorgen um’s Bankensystem generell macht. Die Kreditkrise allein hat ja schon entsprechende Fragen aufgeworfen. Doch der Skandal hat auch einen positiven Aspekt: Der Markt wurde kräftig bereinigt. Jeder, der verkaufen wollte, hat dies in der zurückliegenden Woche auch getan. Es scheint so zu sein, als wenn die Papiere jetzt nur noch in starken Händen liegen. Und das ist eine gute Voraussetzung für steigende Kurse. Damit gehen die Märkte wieder zur Tagesordnung über. Und das ist das Thema USA. Hier dürfte es allerdings in diesem Jahr noch zu einigen bösen Überraschungen kommen. Denn jeder weiss, dass durch Gelddrucken allein die Misere am crashenden Immobilienmarkt nicht in den Griff zu kriegen ist. Hier steht die Bereinigung also noch aus. Fazit: Es bleibt weiter spannend. Besuche Sie mich bei www.mross.de und abonnieren Sie meinen kostenlosen Newsletter
@ ad-hoc-news.de | 25.01.08 10:33 Uhr