Tiefdruck, Aktienmärkte

Börse unter Tiefdruck

Börse unter Tiefdruck. Aktienmärkte trostlos

An den Aktienmärkten probt man den Weltuntergang. Niemals habe ich die Stimmung schlechter erlebt. Jeden Tag, wenn ich die Börse verlasse, wundere ich mich, dass die U-Bahnen noch fahren, dass ich beim Bäcker noch Brötchen kriege und überhaupt: dass mein Geld noch was wert ist. Stimmung am Gefrierpunkt. Der Niedergang der Aktienmärkte weltweit spiegelt dieses Sentiment wider. Täglich bombadieren mich Newsletter und Experten mit dem Abgesang auf die Weltwirtschaft. Den traurigen Höhepunkt des Pessimismus erreicht mich just heute. Ein Beobachter empfiehlt einen Nahrungsmittelvorrat, um die kommende Krise unbeschadet zu überstehen. Am besten Nudeln mit 3 jähriger Haltbarkeit. Ich würde aber auf jeden Fall noch einen Weinvorrat anlegen. Alkohol ist zwar keine Antwort auf die Krise, aber man vergisst sie beim Trinken. Womit wir es zu tun haben, ist ein tief greifender Vertrauensverlust ins Finanzsystem. Auslöser ist die Situation in den USA, welche ein Kommentator als Bananenrepublik ohne Bananen bezeichnet. Die Bananen waren nur ein Marketing Gag und alle sind drauf reingefallen. Dieser Schock sitzt tief. Was kommt als nächstes? Insbesondere bei den Banken mutmaßt man noch viele Leichen im Keller. Nicht anders ist zu verstehen, dass die Deutsche Bank heute an der Börse praktisch abgestraft wurde – obwohl Rekorddividende, Rekordgewinne, Rekordaussichten und keine Probleme in Sachen Kreditkrise. Die Superzahlen der Deutschen Bank sind kein Einzelfall! Die schlechte Performance auch nicht. Ausser bei Infineon sieht es bei den meisten Unternehmen blendend aus. Die meisten Vorstände bestätigen ihre Aussichten für 2008, versprechen neue Rekorde – wie beispielsweise BMW. Der Unternehmenschef von MAN sieht keinerlei Anzeichen einer Verschlechterung, trotzdem wird die Aktie ausverkauft. Contitnental meldet erstmals in der Geschichte ein Plus beim Reifenverkauf in den USA– trotz Subprime. Gute Nachrichten ohne Ende. Ich kenne keinen Firmenboss, der von Krise spricht. Und: viele Unternehmensinsider kaufen in großem Stil eigene Aktien. Bisher immer ein gutes Zeichen, auch wenn in den ersten Wochen dieses Jahres die Rechnung noch nicht aufging. Das alles ficht die Börsianer nicht an. Man ist der Meinung, dass die Firmenlenker es eben selbst noch nicht wissen, wie furchtbar alles ist. Und wenn die Auftragsbücher noch voll sind, dann kommt eben irgendwann die Bankenkrise in die Quere. Sollte sich aber herausstellen, dass alles doch nicht so negativ ist, wie es derzeit an der Börse gemalt wird, dann werden wir einen Kursaufschwung ohne Gleichen erleben. Doch davor gehen wir erstmal durch die Hölle. Ich glaube auch, dass die Tiefen an den Märkten noch nicht ausgelotet sind. Ich wundere mich allerdings, wie stark der Druck auf Aktien immer noch ist. Eigentlich müssten die unsicheren Hände ihre Papiere schon längst in den Markt geschüttet haben. Eines steht fest: die Notenbanken werden alles tun, um das System am Leben zu halten. Das einzige Problem am Horizont: Inflation. Aber das dauert noch ein Weilchen. Deshalb könnte auch die EZB von ihrer sadistischen Haltung abkommen und die Zinsen senken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei Zinsen von 3% die Inflationsgefahr drastisch steigt. Auch nicht bei 2%. Die Inflation ist rohstoffgetrieben und mir ist unbekannt, dass eine Notenbank mit ihrer Zinspolitik Einfluss auf den Ölpreis hat. In der Zwischenzeit stellen Sie sich kommende Woche auf noch tiefere Kurse ein. Und freuen Sie sich, dass Sie fantastische deutsche Unternehmen bald zum absoluten Ausverkaufspreis erhalten. Das könnte die Chance Ihres Lebens sein. Fazit: Die Lage ist besser als die Stimmung Besuchen Sie mich bei www.mross.de und bestellen Sie meinen kostenlosen Newsletter!
@ ad-hoc-news.de | 08.02.08 12:56 Uhr