Kupfer, Kupferpreis

Kupfer wird knapp: Steigt der Preis weiter?

Steht der Kupfermarkt vor einer Angebotsverknappung von historischem Ausmaß? Die Lage spitzt sich angesichts des gigantischen Nachfrageanstiegs in China und von Lagerbeständen auf dem niedrigsten Level seit über einem Jahrzehnt auf jeden Fall zu!

Und immer mehr Händler und Analysten sind der Ansicht, dass die schwindenden Vorräte eine weitere Explosion des Kupferpreises auslösen könnten. Das rote Metall hatte diese Woche bereits Zweijahreshochs von mehr als 6.800 USD pro Tonne erreicht.

Experten sind der Meinung, dass der Markt sich einem Szenario nähert, wies es Anfang der 2000er Jahre schon einmal zu beobachten war, als ein ähnlich „Kaufrausch“ Chinas die Warenhäuser leerte und den Kupferpreis auf Rekordniveau schnellen ließ. Die Analysten glauben, dass Kupfer bei den aktuellen Bedingungen 7.500 USD pro Tonne erreichen könnte.

Noch positiver ist die Citigroup, die diese Woche erläuterte, dass ein Kupferpreis von 8.000 USD realistisch sei, sollten die weltweiten Warenhausbestände auf das Niveau von 2011 fallen, als Kupfer den Rekord von rund 10.190 USD pro Tonne verzeichnete.

Die Angebotsverknappung am Kupfermarkt wird nirgendwo deutlicher als an der London Metal Exchange (LME), wo die Bestände auf den niedrigsten Wert seit fast 15 Jahren fielen. Es ist nur genug Kupfer für etwas mehr als einen Tag (!) vorhanden. Vor Jahresfrist reichten die Bestände noch für fünf Tage.

Bisher wurde Kupfer, das an anderen Punkten der globalen Lieferkette lagert, in die Warenhäuser der LME umgeleitet. Allerdings gibt es jetzt Anzeichen dafür, dass das rote Metall nicht so einfach zurückgeholt werden kann, da die Nachfrage aus China so hoch ist.

Daten der LME zeigen, dass Ende Juni rund 120.000 Tonnen Kupfer privat in Europa gelagert wurden. Doch nichts davon tauchte an der Börse auf, obwohl die Erholung der Weltwirtschaft nur schleppend vorankommt. Gleichzeitig waren die Lager der LME in Asien quasi leer. Es liegen wohl noch rund 80.000 in Lagern der Comex in den USA, aber auch in der größten Wirtschaft der Welt geht man von einer Erholung aus.

Eine Rolle spielt dabei wahrscheinlich, dass Händler und Verbraucher zögern, überschüssige Lagerbestände abzustoßen, da sie befürchten, dass eine neue Welle von COVID19-Infektionen die Lieferketten wieder durcheinander bringen könnte.

Da davon ausgegangen wird, dass Investitionen in kupferintensive Sektoren wie Erneuerbare Energien und Elektromobile deutlich steigen werden, nun da viele Länder ihre Wirtschaft wieder hochfahren, könnten auch Hersteller in bislang noch schwächeren Märkten versuchen, ihre Lager aufzufüllen. Das könnte noch einmal Druck auf das Angebot am Spotmarkt ausüben.

Immerhin könnte ein Anstieg der Kupferproduktion die Lage etwas entspannen. Es gibt Anzeichen, dass Altmetallhändler beginnen, ihre Lager zu leeren, um vom hohen Kupferpreis zu profitieren und auch die Hüttenwerke in China haben die Produktion hochgefahren, auch wenn auf Grund des beschränkten Angebots die Margen für die Verarbeitung sinken. Und auch die Minenproduktion in Südamerika scheint sich langsam zu erholen.

Darüber hinaus treibt die steigende Nachfrage den Preis der Spot-Kontrakte schneller nach oben als die Futures, was ein Grund ist, überschüssige Lagerbestände abzustoßen. Zuletzt wiesen die Spot-Kontrakte den höchsten Aufschlag gegenüber den Futures (Backwardation) seit fast 18 Monaten auf.

Auf Rohstoffe spezialisierte Fonds sehen Kupfer auf Grund der fundamentalen Lage positiver, doch auch langfristig ausgerichtete, Makro-Investoren würden das rote Metall mittlerweile favorisieren, und zwar als Asset, das sich gegen einen fallenden US-Dollar und eine steigende Inflation behaupten können sollte, hieß es von Beobachtern. Im Moment stehen bei Kupfer scheinbar alle Ampeln auf Grün.

Und in diesem Umfeld profitieren nicht nur die Produzenten, sondern werden auch wieder gute Bohrergebnisse bei Explorationsgesellschaften honoriert. So geschehen bei Kodiak Copper (WKN A2P2J9): Das kanadische Unternehmen präsentierte gestern Bohrergebnisse von seinem MPD-Projekt – und schoss daraufhin um rund 123% auf 1,67 CAD nach oben! GOLDINVEST.de hatte Mitte Juni bereits einmal über Kodiak berichtet, damals notierte das Papier bei gerade einmal 0,54 CAD…

Abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter: https://goldinvest.de/newsletter
Besuchen Sie uns auf Twitter: https://twitter.com/GOLDINVEST_de


Risikohinweis: Die Inhalte von www.goldinvest.de und allen weiteren genutzten Informationsplattformen der GOLDINVEST Consulting GmbH dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar. Weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Des Weiteren ersetzten sie in keinster Weise eine individuelle fachkundige Anlageberatung, stellen vielmehr werbliche / journalistische Texte dar. Leser, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Der Erwerb von Wertpapieren birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die GOLDINVEST Consulting GmbH und ihre Autoren schließen jedwede Haftung für Vermögensschäden oder die inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Artikel ausdrücklich aus. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungshinweise.

Laut §34 WpHG möchten wir darauf hinweisen, dass Partner, Autoren und/oder Mitarbeiter der GOLDINVEST Consulting GmbH Aktien der erwähnten Unternehmen halten können oder halten und somit ein Interessenskonflikt bestehen kann. Wir können außerdem nicht ausschließen, dass andere Börsenbriefe, Medien oder Research-Firmen die von uns besprochenen Werte im gleichen Zeitraum besprechen. Daher kann es in diesem Zeitraum zur symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Ferner kann zwischen den erwähnten Unternehmen und der GOLDINVEST Consulting GmbH direkt oder indirekt ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag bestehen, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt gegeben sein kann.

@ ad-hoc-news.de | 04.09.20 10:22 Uhr