Think, Moskauer

Think big Moskauer Börse peilt 1 Billion USD an!

+++ Rusal und Sual mergen zum weltgößten Aluminiumkonzern+++ Staasteinfluß noch groß+++neuer DAXglobal EUR Russia Index soll neue Benchmark werden+++

Moskau – die Börse der Superlative: Das amerikanische Erfolgsprinzip „think big“ macht sich jetzt Russland zu eigen- auch auf dem Aktienmarkt. Nicht nur dass die Moskauer Börse mit einem Plus von 80% im letzten Jahr und über 45% in diesem Jahr die seit 2005 am besten performende Börse der Welt ist; die Moskauer Börse ist jetzt sogar auf dem besten Weg, im Wert die Deutsche Börse AG bei der Börsenkapitalisierung der gelisteten Unternehmen zu übertrumpfen. Die an der Moskauer Börse gelisteten Unternehmen haben mittlerweile einen Gesamtwert von fast 1 Billion USD. Gegenüber dem Tief von 1998 hat sich die Moskauer Börse durch Wertsteigerung (Verdreißigfachung!) und IPOs im Wert von 10 Mrd. auf 1 Billion USD verhundertfacht. Alleine durch das Mega-IPO von Rosneft im Juli kamen 80 Mrd. USD an Marktkapitalisierung hinzu, wobei der Free Float nur 25% beträgt. Es gibt keine Börse der Welt, die in diesem Zeitraum so stark gewachsen ist und so gut performt hat. Die an der Deutsche Börse AG gelisteten Unternehmen kommen in der Summe auch auf einen Wert von etwa über 1 Billion USD (bzw. etwas über 700 Mrd. Euro) inklusive aller Marktsegmente wie M-Dax-, S-Dax, und Tech-DAX-Unternehmen. Freilich hinkt der Vergleich ein wenig, denn die an der Deutsche Börse AG gelisteten Unternehmen werden nach dem Free Float bemessen und hier hat die Moskauer Börse nur einen Wert von 178 Mrd. USD, da sich die großen Blue Chips wie Gazprom, Rosneft, UES und die Sberbank mehrheitlich in Staatsbesitz befinden. Mit einer Marktkapitalisierung von über 260 Mrd. USD ist Gazorom zur Zeit der drittgrößte Industriekonzern der Welt hinter ExxonMobil und General Electric mit dem ambitionierten, aber realistischen Ziel schon in einigen Jahren die Nummer 1 der Welt zu werden. Gazprom ist schon jetzt größer als die drei deutschen Marktschwergewichte, EON, Allianz und Siemens zusammen. Auch an die Ertragskraft von Gazprom, die schon im letzten über 10 Mrd. USD netto verdient haben, kommt kein deutsches Unternehmen mehr heran. In diesem Jahr wird sogar ein Nettogewinn von über 20 Mrd. USD erwartet. In Russland gibt es zahlreiche weltbedeutende Rohstoffunternehmen. So hat Gazoprom die höchsten Gasreserven der Welt, Norilsk Nickel die größte Palladiumproduktion der Welt und VSMPO-Avisma ist der größte Titanproduzent der Welt. Auch der staatliche Diamantenkonzern Alrosa ist nach der südafrikanischen Gesellschaft De Beers der zweitgrößte Diamantenproduzent der Welt. Nun mergten auch Rusal und Sual mit der Segnung von „Zar“ Putin zum größten Aluminiumkonzern der Welt. Sual wollte ursprünglich Ende dieses Jahres an die Londoner Börse gehen. Im nächsten Jahr sind eine ganze Reihe von weiteren großvolumigen IPOs vor allem im Banken- und Rohstoffsektor zu Erwarten zu erwarten. Die Deutsche Börse AG hat jetzt einen neuen DAXglobal EUR Russia Index mir den 17 liquidesten russischen Blue Chips. Darauf hat die ABN AMRO Bank und die RCB bereits Indexzertifikate begeben. Damit Gazprom nicht den Index zu stark dominiert wurde, ist die Gewichtung auf 10% beschränkt – ebenso wie bei LUKoil, SurgutNG, Norilsk Nickel und UES. Im MCSI Russia Index beträgt die Gewichtung von Gazprom gegenwärtig 30%, soll aber auf 46% erhöht werden, was im Grunde wenig Sinn macht, da die Osteuropafonds in der Regel keine höhere Gewichtung als 10% pro Einzelposition haben dürfen. Insofern ist der neue DAXglobal EUR Russia Index die bessere und praktikablere Benchmark für Institutionelle Anleger. Der RDX-Index und RTX-Index der Wiener Börse hat hingegen nur 10 Werte. Noch breiter aufgestellt sind die russischen Eigenmarken RTS-Index und MICEX-Index. Eines aber haben alle Russland-Indices gemeinsam: sie werden eindeutig durch Energiewerte dominiert. Solange der Ölpreis so hoch bleibt, profitiert auch der Anleger davon. Falls der Iran-Konflikt sich zuspitzen sollte, gibt es wiederum bei weiter steigenden Ölpreisen einen Gewinner: die Moskauer Börse! Hinweis: Am 15. September 2006 wird der Autor Andreas Männicke im Rahmen der Börsen-Seminarreihe von Trading-house.net einen Vortrag in Frankfurt/M über die „Handelsmöglichkeiten in Osteuropa“ halten. Rechtzeitige Anmeldung ist unter www.trading-house.net aufgrund der begrenzten Plätze zu empfehlen. Das nächste ESI-Ostbörsen-Seminar „Go East!“ wird am 18. Oktober in Frankfurt/M um 17.30 Uhr stattfinden. Infos und Anmledung unter www.eaststock.de
@ ad-hoc-news.de | 02.09.06 11:32 Uhr