EWU-Fantasie, Dividendentitel

Neben der EU - jetzt EWU-Fantasie

Neben der EU - jetzt EWU-Fantasie. Dividendentitel und Kandidaten für Übernahmen als Kurstütze in volatilen Zeiten/Reboundchancen bei Rohstofftiteln

Der EU-Konvergenzprozess rückt wieder in den Mittelpunkt. Die nächsten EU-Beitrittskandidaten Rumänien und Bulgarien sollen in Ihrem Land die Korruption eindämmen. Leichter gesagt als getan. Die zweite und dritte Welle im EU-Konvergenzprozess könnte ins Stocken geraten. Die Börsen Sofia und Bukarest haben den EU-Beitritt außerdem schon weitestgehend antizipiert und den Anlegern in den letzten drei Jahren traumhafte Renditen beschert. Aber nicht nur der EU-Konvergenzprozess wird in Zukunft von Bedeutung sein, sondern vor allem der EWU-Konvergenzprozess, also der Beitritt von osteuropäischen Ländern in die Europäische Währungsunion. Als erste osteuropäische Länder haben sich Slowenien und Litauen fit für die EWU gemacht. Die Haushalte sind konsolidiert und erfüllen die Maastricht-Kriterien; die Länder befinden sich weiterhin auch Wachstumskurs. Der EWU-Beitritt soll schon im nächsten Jahr erfolgen. Am 1. Juni wird sich die Börse Ljubljana in Frankfurt/M erstmals deutschen Anlegern präsentieren. Bei den „First Slovenian Capital Markets Day“ werden sich neben der Börse Ljubljana auch die slowenischen Unternehmen Gorenje (Elektogeräte), Intereuropa (Logistik), Krka (Pharma), Luka Kopper (Logistik, Hafen), Mercator (Handel) und Merkur (Haushaltswaren) vorstellen, was auch die Blue Chips des Landes sind. Ich empfehle den Besuch der Konferenz. Neben EU und EWU-Konvergenzprozess bleiben auch osteuropäischen Aktien aufgrund der Dividendenfantasie interessant. So sollten vor allem T-Aktien (wie Magyar Telekom, TPSA und Cesky Telekom), Versorger (CEZ und Demasz) und Rohstofftitel (KGHM und Stahlwerte wie Evraz Goup, NLMK und Severstal) in die enger Wahl genommen werden. Apropos Severstal: Der Merger des russischen Stahlkonzern Severstal mit Acelor zum größten Stahlwert der Welt wertet die gesamte russische Stahlbranche auf. Der russische Oligarch und Multi-Millardär Roman Abromovich, der reichste „Engländer“, will sich nicht nur mit dem Fußball-Club Chelsea London begnügen, sondern 40% von dem Stahlwert Evraz Group übernehmen – und der weiß schon, was er macht. Zuletzt verkaufte er für über 15 Mrd. US-Dollar „seine“ Sibneft an Gazprom und brachte sich damit auch aus der Schusslinie des Kremls, der über Gazprom und die Kreml-Behörde/Agentur Rosoboronexport immer mehr Marktmacht bekommt. Rosoboronexport will sich jetzt auch an den größten Titanhersteller der Welt VSMPO-Avisma beteiligen, nachdem zuvor der Autokonzern Avtovaz jetzt durch „Kreml-Delegierte“ geleitet wird. Überhaupt könnten M&A-Aktivitäten in Osteuropa zunehmen und eine gewisse Kurstütze in den gegenwärtig turbulenten Zeiten bilden. So hat das kroatische Pharmawert Pliva aufgrund der Übernahmenofferte kaum an Wert eingebüßt und sogar noch Potential. Unabhängig davon gibt es nach den starken Kursverlusten seit Mitte Mai jetzt auch wieder Rebound-Chancen im Trading-Bereich bei russischen Rohstofftiteln. Russische Rohstofftitel haben sich in den letzten Tagen schon wieder um über 10% erholt. Was hier jetzt im Trading-Bereich besonders „angesagt ist“, können Trader auf der Ostbörsen-Hotline 0900-861400-1 (1,86 €/Min.) täglich abfragen. Mehr Hintergrundinformationen gibt es im nächsten monatlichen Newsletter EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de. Denn der Grundsatz bleibt jetzt mehr denn je: Erst informieren, dann investieren! Andreas Männicke, Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH und Herausgeber des EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de).
@ ad-hoc-news.de | 29.05.06 17:34 Uhr