Edelmetalle

Edelmetalle freundlicher

Der Goldpreis konnte am Freitag im New Yorker Handel zunächst von 615 auf 618 $/oz zulegen, fiel jedoch im Handelsverlauf auf 612 $/oz zurück. Heute morgen entwickelt sich der Goldpreis in Sydney und Hongkong dagegen sehr freundlich und kann auf 619 $/oz zulegen. Damit notiert der Goldpreis aktuell um 5 $/oz über dem Freitagsniveau. Auf Eurobasis kann sich der Goldpreis bei einem nachgebenden Dollar nur wenig verbessern (aktueller Preis 15.467 Euro/kg, Vortag 15.401 Euro/kg). Die Goldminenaktien zeigen sich weltweit stabil, wobei die australischen Werte heute morgen teilweise kräftig zulegen können. Nach der aktuellen Beruhigung der Märkte erwarten wir bis zum Jahresende eine sich beschleunigende Fortsetzung der Goldhausse in Richtung unseres neuen Preisziels von 750 $/oz und des alten historischen Höchstkurses von 871 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir einen Ausbruch der Preise nach unten für praktisch ausgeschlossen. Mittelfristig wird der Goldpreis durch eine breit angelegte Aufwärtsentwicklung des Ölpreises, der Basismetallpreise und des Silberpreises unterstützt, der relativ stark zum Goldpreis zulegen kann (aktueller Preis 12,19 $/oz, Vortag 11,99 $/oz). Platin kann deutlich zulegen (aktueller Preis 1.230 $/oz, Vortag 1.214 $/oz). Palladium zeigt sich auf hohem Niveau stabil (aktueller Preis 339 $/oz, Vortag 335 $/oz). Bei den Basismetallen erreicht Nickel mit einem Anstieg um 3 % neue Höchstkurse. Kupfer kann um 2 % zulegen. Mit einem Goldpreis über der 600 $/oz-Marke bleibt die Wahrscheinlichkeit gering (10:90), daß der Goldpreis durch gezielte Manipulationseingriffe der Zentralbanken, insbesondere durch Goldverleihungen der Bank of England unter den langfristigen Aufwärtstrend, der mittlerweile bei etwa 510 $/oz verläuft, gedrückt werden könnte (vgl. Leitartikel in: "Goldmarkt", Ausgabe 10/05). Der nordamerikanische xau-Index erholte sich um 0,3 % oder 0,5 auf 140,8 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Barrick 2,3 % und Freeport 1,9 % an. Kinross gibt 1,9 % nach. Bei den kleineren Werten verbessern sich Rio Narcea (Nickel) 4,7 % und Cumberland 3,9 %. Richmont gibt weitere 3,6 % nach. Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel nachgebend. Anglogold verliert 2,6 %. Der australische Markt entwickelt sich heute morgen sehr freundlich. Bei den Produzenten gewinnen Perseverance 5,0 %, Oceana 3,9 %, Kingsgate 3,3 % und St Barbara 2,9 %. Bei den Explorationswerten ziehen Integra 12,9 %, Citigold 10,6 %, Range 7,7 % und Highlands Pacific 6,0 % an. De Grey verliert 7,7 %. Bei den Basismetallwerten können Mincor 5,9 % und Independence Group 4,5 % zulegen. CBH gibt um 5,0 % nach. Wichtigste Kurznachrichten: Die australische Kingsgate meldet eine Ausweitung der Ressourcen. Auch bei der Erschließung neuer Reserven kommt Kingsgate voran, so daß die Verdoppelung der Produktion auf eine Jahresrate von über 300.000 oz vorangetrieben werden kann. Die Aktie gewinnt 3,3 %. Die australische Mincor meldet erneut gute Bohrergebnisse. Die Aktie gewinnt 5,9 % und setzt den Anstieg der letzten Wochen fort. Die australische Croesus bleibt vom Kurs ausgesetzt. Weitere Informationen, die noch in der Woche zum 30.06.06 gemeldet werden sollten, stehen noch aus. Westgold Die von uns mitbetriebene Firma Westgold (www.westgold.de) verzeichnete am Freitag leicht steigende Umsätze. Gesucht blieben im Goldbereich 1 oz Krügerrand, 1 oz Maple Leaf und Münzen der Lunar-Serie. Im Silberbereich verteilte sich die Nachfrage auf 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle. Das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern stieg wieder auf 4:1. Analyse 21.08.06 Ballarat (AUS, Kurs 0,255 A$, MKP 298 Mio A$) meldet für das Juniquartal aus dem Ballarat East Projekt einen Anstieg der Goldressourcen von 1,1 auf 1,4 Mio oz. Außerdem werden weitere Fortschritte bei der Entwicklung der Produktion gemeldet. Die Produktion, deren Beginn am 22.12.05 gemeldet wurde, wird im aktuellen Quartalsbericht nicht erwähnt. Unklar ist, ob die Produktion wieder eingestellt oder nur unterbrochen wurde. Ballarat will in den nächsten Wochen einen neuen Produktionsplan vorlegen, der auf eine jährliche Produktion von 250.000 oz bis 2009 abzielt. Ballarat weist weiterhin keine Goldreserven aus. Die früher auf 190 bis 300 $/oz geschätzten Produktionskosten werden nicht mehr erwähnt. Ballarat macht keine Angaben über Vorwärtsverkäufe. Am 31.12.05 (30.06.05) stand einem Cashbestand von 53,9 Mio A$ (8,9 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 13,9 Mio A$ (7,6 Mio A$) gegenüber. Seit ihrer Gründung hat Ballarat Verluste von insgesamt 91,7 Mio A$ kumuliert. Der Cashbestand, der über Kapitalerhöhungen aufgenommen wurde, ist bis zum 30.06.06 bereits wieder auf 26,0 Mio A$ abgeschmolzen. Beurteilung: Ballarat präsentiert sich als mittelgroßer australischer Goldproduzent mit einem erheblichen Wachstumspotential. Problematisch ist allerdings, daß Ballarat keine Reserven ausweist, was zu bösen Überraschungen führen kann. Sollte Ballarat eine jährliche Produktion von 250.000 oz bei einer Gewinnspanne von 100 A$/oz umsetzen können, würde sich ein KGV von 11,9 einstellen. Ballarat hat in der Vergangenheit die eigenen Vorgaben mehrfach verfehlt, so daß eine weiter problematische Entwicklung zu erwarten ist. Insgesamt stehen dem Wachstumspotential überdurchschnittlich große Risiken gegenüber. Nach dem Kursrückgang stufen wir Ballarat als Halteposition ein. Empfehlung: Über 0,35 A$ verkaufen und die freiwerdenden Mittel in St Barbara, Kingsgate oder Oceana investieren, aktueller Kurs 0,25 A$. Ballarat wird mit relativ großen Umsätzen auch in Frankfurt gehandelt (vgl. Verkaufsempfehlung vom 03.01.06 bei 0,39 A$).
@ ad-hoc-news.de | 21.08.06 09:16 Uhr