The, Masters

Da regen sich viele über die Gehälter der obersten Manager der Schweizer Grossbanken oder der Deutschen Bank auf.

The Masters of Universe!. Warum eigentlich über 15 oder 20 Mio. Euro gross diskutieren, wenn man die Zahlen auf der anderen Seite des Atlantiks sieht.

Die besten Händler in Anleihen und Aktien kassieren bei den ersten Adressen um die 1.5 Mio. US-Dollar, während die Stars im Derivate-Geschäft locker 4 Mio. US-Dollar nach Hause tragen. Im Jahr versteht sich. Dazu kommen noch fette Boni. Die Stunde der Rohwaren-Trader Smart wie sie sind, nutzen die Händler an den Rohwaren-Desks der Banken die vielleicht beste Gelegenheit ihres Lebens. Die Geldhäuser müssen im diesem Geschäft nachrüsten, nachdem sich die Preise der Commodities fast 20 Jahre lang nicht bewegt haben. Oder wenn, dann nach unten. Fähige Händler- und Marketing-Teams sind überall gefragte Leute. Also müssen die Arbeitgeber praktisch jeden Preis akzeptieren. Und so kommt es, dass die Gehaltsspanne heute für die besten Köpfe in diesem Geschäft zwischen 2 und 5 Mio. US-Dollar pro Jahr liegt. Plus Bonus selbstverständlich. Die Einkommens-Könige Wirklich richtig Geld verdient wird aber im Hedge Fund-Business. Eben sind die Zahlen für 2005 bekannt geworden. So kassierte James Simons von Renaissance Technologies 1.5 Mrd. US-Dollar, T. Boone Pickens von BP Capital Management 1.4 Mrd. US-Dollar, der legendäre George Soros von Soros Fund Management 840 Mio. US-Dollar, Steven Cohen von SAC Capital Advisors 550 Mio. US-Dollar, Paul Tudor Jones von Tudor Investment 500 Mio. US-Dollar, Edward Lampert von ESL Investments 425 Mio. US-Dollar, Bruce Kovner von Caxton Associates und David Tepper von Appaloosa Management je 400 Mio. US-Dollar, David Shaw von D.E. Shaw 340 Mio. US-Dollar und die Nummer zehn in der Einkommens-Hitparade Stephen Mandel von Lone Pine Capital 275 Mio. US-Dollar. Grenzenloses Amerika Henry Paulson, noch Chef der Goldman Sachs Group Inc. und bald US-Finanzminister war im letzten Jahr der bestverdienende Manager an der Wall Street mit 38.3 Mio. US-Dollar. Filmdirektor George Lucas verdiente 290 Mio. US-Dollar und der überhaupt höchst bezahlte Chief Executive in den USA, Richard Fairbank von Capital One Financial Corp., trug 249.4 Mio. US-Dollar nach Hause. Und der Golf-Superstar Tiger Woods erspielte sich das nette Sümmchen von 87 Mio. US-Dollar. Wenn man diese Zahlen sieht, versteht man auch, weshalb in den USA nicht verstanden wird, warum in Europa so hitzige Diskussionen stattfinden wegen 15 oder 20 Mio. Euro im Jahr. Ob die Höhe dieser Zahlungen richtig oder nicht richtig ist, überlasse ich dem geneigten Leser. Thomas J. Caduff ist Chefredakteur der Börsenbriefe QUANT’S® - BLUE CHIPS und QUANT’S® - EMERGING MARKETS, die bei ICN Financial Services AG, Zürich, erscheinen.
@ ad-hoc-news.de | 02.06.06 12:21 Uhr