Freenet, Zerschlagung

Für viel Gesprächsstoff sorgt in den vergangenen Tagen die Freenet AG.

Freenet: Zerschlagung oder Fusion?. Nun dürfen sich die Aktionäre über 5,50 Euro je Aktie (plus 50 Cent reguläre Dividende) freuen. Ein neuer Großaktionär, Zerschlagungs-Forderungen und Fusionsspekulationen lauten in diesen Tagen die weiteren Schlagzeilen rund um das Telekommunikationsunternehmen.

Die Beteiligungsgesellschaft VATAS ist neuer Großaktionär der Freenet AG (WKN A0EAMM). Vom Finanzinvestor TPG und der TPG-Axon kauften die Berliner einen Unternehmensanteil von knapp 19%. Was die Hauptstädter mit dieser Beteiligung bezwecken, ist noch unklar. Geht es nach Hedgefonds-Manager Florian Homm, der jüngst auch 3% der Aktien gekauft hat und sein Paket noch auf 5% aufstocken will, wird Freenet zerschlagen: Für die Kernbereiche Internet und Mobilfunk sieht er in Europa drei bis fünf Kaufinteressanten. Aber auch von einem Komplettverkauf verspricht er sich eine Wertsteigerung seiner Anteile. Freenet-Chef Eckhard Spoerr spricht sich gegen diese Forderungen aus, die den Hintergrund haben, dass Freenet sich in einem harten Konkurrenzkampf befindet. Telekommunikations-Experte Joeri Sels von der DZ Bank erklärt dies anhand des Mobilfunkgeschäfts: „Diese Sparte wird durch die Strategie von United Internet, die aggressiven Produkte von E-Plus und die Zweitmarke der Telekom torpediert“, so der Analyst. Auch das Online- und Festnetzgeschäft liefen nicht wie gewünscht, heißt es am Markt. Deshalb kommt es nicht überraschend, dass mit dem Wettbewerber Talkline über eine Zusammenlegung des Mobilfunkgeschäfts verhandelt werden soll, um Skaleneffekte zu nutzen und damit Kosten zu sparen. Doch beide Gesellschaften kommentierten entsprechende Meldungen nicht. Talkline hat mit Permira übrigens ebenfalls einen Finanzinvestors als Großaktionär – wie Freenet nun mit VATAS, dessen Geschäftsführer der ehemalige Stern am Jungunternehmer-Himmel Lars Windhorst ist. Dieser einst von Bundeskanzler Kohl geförderte Manager, mittlerweile mit mehreren Firmen auf die Nase gefallen, kennt auch Homm gut. Verstärkt dieses Duo, das auch gemeinsam bei dem Handy-Zulieferer Balda engagiert ist, den Druck auf Spoerr? Zumindest werden sie alles versuchen, den Wert ihrer Beteiligung und damit auch den Kurs der Freenet-Aktie - zu steigern. Neben der zu erwartenden Ausschüttung von 6 Euro sollte auch der Kurs noch über Potential verfügen. Autor: derAktieninvestor, 11:06 04.06.07
@ ad-hoc-news.de | 04.06.07 11:06 Uhr