Ausland, US-Polizeiauto

Politologe: Proteste in den USA sind großes Problem für Biden

31.05.2020 - 18:10:47

Für den Politikwissenschaftler Thomas Jäger befindet sich der ehemalige amerikaniche Vizepräsident Joe Biden wgen der Proteste gegen die Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten in einer komplizierten Lage.

Jäger erklärte dem Nachrichtenportal "Watson", die Proteste seien für Biden, der als Kandidat der weißen amerikanischen Mittelklasse die Wähler von US-Präsident Donald Trump zurückgewinnen will, "eine enorme Schwierigkeit".
Wenn Biden die Polizei stark kritisiere, so Jäger, dann könne Trump einfach sagen, Biden sei "doch nur ein linker Sozialist, ein Wolf im Schafspelz". Wenn die Proteste und Ausschreitungen weiter andauerten und "eskalieren sollten", wenn sie auf andere Großstädte übergreifen sollten und wenn der Konflikt zwischen der Bevölkerung und den Polizeikräften weiter andauere, dann könne Trump in die Versuchung geraten, sich als "Law-And-Order-Präsident" zu inszenieren. Im Falle eines Nachlassens der Proteste stünde andererseits wahrscheinlich eher die Frage nach einer Reform des Polizeiapparates im Zentrum.
Den Grund für das Ausmaß der Proteste, bei denen es auch Plünderungen und Ausschreitungen gab, erkennt Jäger in der Tatsache, dass der Tod des schwarzen Amerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz gefilmt wurde. Man müsse kein Staatsanwalt sein, um zu erkennen, dass hier ein Mensch ermordet worden sei. Das sei "in dieser Brutalität, in dieser Selbstverständlichkeit des Missbrauchs von Macht" durch Polizisten kaum je so klar erkennbar gewesen.
Hier erübrige sich jede Diskussion. "Acht Minuten Mord sind zu sehen", klagte Jäger. Dies habe zu einem Aufschrei geführt, der nicht nur die Organisation Black Lives Matter, die wegen der amerikanischen Polizeigewalt gegen Schwarze gegründet wurde, zurück auf die Straße gebracht habe. Im Gegenteil habe dieser jüngste Vorfallt "im Prinzip 90 Prozent der Amerikaner" in der Ansicht vereint, hier bringe "ein Polizist einen Mann um, weil er schwarz ist."

Am 25. Mai war der schwarze Amerikaner George Floyd in Minneapolis auf der Straße liegend gestorben, weil ein Polizist auf seinem Hals kniete, obwohl er dem Polizisten mehrfach gesagt hatte, er könne nicht atmen. Das Geschehen war von zahlreichen Zeugen beobachtet und gefilmt worden..

 

Redaktion ad-hoc-news.de, RSM

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