Kambodscha, Thailand

Mehr als 500.000 Menschen sind durch die Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha vertrieben worden.

13.12.2025 - 15:01:04

Thailand-Kambodscha: Wenig Hoffnung auf rasche Waffenruhe. Eine von den USA und Malaysia geforderte Waffenruhe kommt wohl nicht - zumindest vorerst.

  • Mehr als 500.000 Personen auf beiden Seiten des Grenzkonflikts wurden durch die Gefechte in die Flucht gedrängt. Hier warten Evakuierte in der Provinzstadt Banteay Menchey in Kambodscha auf eine Spende von einer lokalen Wohltätigkeitsorganisation. - Foto: Heng Sinith/AP/dpa

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  • Derzeit lehnt der thailändische RegierungschefAnutin Charnvirakul eine Waffenruhe mit Kambodscha ab. - Foto: Arnun Chonmahatrakool/AP/dpa

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Mehr als 500.000 Personen auf beiden Seiten des Grenzkonflikts wurden durch die Gefechte in die Flucht gedrängt. Hier warten Evakuierte in der Provinzstadt Banteay Menchey in Kambodscha auf eine Spende von einer lokalen Wohltätigkeitsorganisation. - Foto: Heng Sinith/AP/dpaDerzeit lehnt der thailändische RegierungschefAnutin Charnvirakul eine Waffenruhe mit Kambodscha ab. - Foto: Arnun Chonmahatrakool/AP/dpa

Trotz internationaler Vermittlungsversuche gibt es im Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha wenig Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe. «Derzeit gibt es keine Verhandlungen über einen Waffenstillstand, und es ist noch nicht der Zeitpunkt dafür», wird der thailändische Ministerpräsident Anutin Charnvirakul von der landesweiten Zeitung Khaosod zitiert. Zugleich sagte Charnvirakul, dass derzeit «viel Kommunikation» stattfinde, ohne seine Aussage zu präzisieren.

Möglicherweise bezog sich der thailändische Regierungschef auf die Vermittlungsversuche Malaysias. Der malaysische Ministerpräsident Anwar Ibrahim hatte am Samstagabend (Ortszeit) eine Waffenruhe von Thailand und Kambodscha in den nächsten Stunden gefordert. Diese sollte ihm zufolge bereits ab 22.00 Uhr (Ortszeit/16.00 Uhr MEZ) gelten, wie Ibrahim auf X schrieb. Zudem teilte er mit, mit den Regierungschefs Thailands und Kambodschas telefoniert zu haben. Malaysia gilt als zentraler Vermittler in dem Konflikt. 

Ibrahim zufolge wurde zudem die Entsendung eines Beobachterteams des südostasiatischen Staatenbunds ASEAN beantragt, um die Lage vor Ort zu überwachen. Die Mission soll vom Oberbefehlshaber der malaysischen Streitkräfte geleitet werden, die USA sollen eine satellitengestützte Überwachung bereitstellen. Laut lokalen Medienberichten soll der kambodschanische Regierungschef Hun Manet sowohl die Waffenruhe als auch die Entsendung eines Beobachterteams unterstützen. 

Die malaysische Friedensinitiative war offenbar mit US-Präsident Donald Trump abgestimmt. Dieser hatte am Vortag mit den beiden Regierungschefs von Kambodscha und Thailand telefoniert und öffentlich verkündigt, sie hätten sich darauf geeinigt, alle Kampfhandlungen «ab heute Abend einzustellen». «Beide Länder sind bereit für FRIEDEN und die Fortsetzung des Handels mit den Vereinigten Staaten von Amerika», schrieb Trump auf der Online-Plattform Truth Social. Weiter bedankte er sich auch beim malaysischen Regierungschef Ibrahim für seine Unterstützung bei den Gesprächen. 

Kambodscha hat die Grenze mit Thailand vollständig geschlossen

Trotz aller Vermittlungsbemühungen hielten die Gefechte auch am Samstag an. Beide Armeen haben sich gegenseitig beschuldigt, zivile Gegenden angegriffen zu haben. Die kambodschanische Regierung hat zudem den gemeinsamen Grenzübergang zu Thailand mit sofortiger Wirkung vollständig geschlossen und begründete dies mit dem eigenen Landesschutz. 

Die Kämpfe zwischen Thailand und Kambodscha an mehreren Fronten der Grenze dauern seit mindestens sechs Tagen an. Hintergrund ist ein jahrzehntelanger Streit um Gebietsansprüche. Beide Staaten beschuldigen sich gegenseitig, eine zuletzt geltende Waffenruhe im Gebiet entlang der etwa 800 Kilometer langen gemeinsamen Grenze zuerst verletzt zu haben. 

Hunderttausende durch Grenzkonflikt vertrieben

Die Kämpfe haben über 500.000 Bewohner der Region in die Flucht getrieben und mehr als 20 Menschen das Leben gekostet, darunter mehrere Zivilisten. Zudem gab es Hunderte Verletzte infolge der Gefechte.

Bereits im Juli hatten beide Länder nach schweren Kämpfen eine Waffenruhe vereinbart. Ende Oktober unterzeichneten sie in Anwesenheit Trumps in Malaysia eine gemeinsame Erklärung, die Schritte zu einem dauerhaften Frieden vorsah. Doch im November wurde die vereinbarte Feuerpause nach einem neuerlichen Vorfall an der Grenze erst einmal ausgesetzt. Seit dem vergangenen Sonntag hat sich die Lage nochmals verschärft.

@ dpa.de

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